c

Werner Krämer

 Ausgabe/Presentation/ Start/ Agenda

             Extern: Presse Wellbeing bdvb Blog New Economy Econ4fut Stand:19.04.2024  Intern:  Home  Kontakt  Wissenstransfer  Sitemap  Impressum  English                                                                                                                                   

Hallo, willkommen und viel Spaß beim "Durchtapsen" (salve auditorium!)

    "Nicht, dass man dich nicht kennt, sei deine Sorge; sorge dafür, dass du des Kennens wert", Zen                                                                                                                       

                       We rners We b-We lt   Ökonomie als Abenteuer von einem Ökonomie-Nerd:   nachhaltig, human/sozial, global

auch: aktuell, ganzheitlich, interdisziplinär, unabhängig, plural, weltoffen, weltbürgerlich, realitätsnah, zukunftsorientiert und innovativ,  ganzheitlich; aktuell                              

Informationsfelder:                                                                               

 Seiten-Inhalt (1): Plattform-/ System-Infos:

Erläuterung/Logo, Struktur und Idee, optimale Suche, Englisch oder andere Sprache, Statistik der Nutzer, Kommentar, ökonomische Aspekte, Impressum, Kritik/ Forum,

Open Science, Essay Mills, Verhältnis "Wissenschaft, Journalismus, Politik, Öffentlichkeit", Political Correctness/ Cancel Culture, Corona-Krise und Hochschul-Lehre, Sitemap, Aktualisierungsdatum,

Ganzheitlicher Ansatz der Ökonomie als Sozialwissenschaftliches Lernsystem (Benutzung und Nutzen der Plattform/Bedienungsanleitung), Revolution der Bildung und des Lernens,

 Ökonomische Desinformation,  Mit anderen Worten, Soziale Netzwerke (Präsenz; Beurteilung des Nutzens der Netzwerke und anderer E - Learning - Systeme), Handy (Smartphone)

 

Seiten-Inhalt (2): Themen-Hinweise, Agenda/ Brandaktuell, Such-Hilfssystem (Fach-Gebiete/ Ökonomie-Bereiche/ Fächer):

Klimaschutz & Umwelt: Climate Economics kompakt; + Energie/+ Kurzfassung, Ressourcen, Klimawandel, Globale Koordinierung, Sozialpsychologie Nachhaltigkeit, Messung Umwelt, Umweltpolitik & -theorie, Praxis (Betriebe)

Digitalisierung: Transformation, Ethik, Internetökonomie, IT- Firmen, KI/Metav, Digitale Gesell., Recht, Wirtschaftspol., Denken, Digitales Marketing, Finanzierung & Blockchain, Wirtschaftsinformatik, Smart Health&City/ Energy

Aufstieg Chinas & Mega-Konflikt USA (Bidenomics, Leitwirt., Fed, Syst. USA, Geschichte Technologie China, CAI, Immobilienkrise & Dominoeffekt, Neue Seidenstraße, Taiwan, Kalter Krieg 2.0, Gelbe Gefahr 2.0, Entkopplung)

De - Globalisierung (Außenwirtschaft: real, monetär, Protektionismus, Integrationen, EU, Ukraine-K., Global Gov, De-Risking, Ländergruppen/Länder Entwicklungsländer, Finanzmärkte, Währungskriege, Lieferketten, Hist.Werke)

ZentrumWelt/Vielfalt Asien (China: Agenda, Short; Made in China 2025, Japan: Agenda, Short; Russia; Indien; Indonesien, Korea; Vietnam; Malaysia; Afghanistan; Myanmar, Mongolei; Singapur; Iran; RCEP; Konfuzianismus; Bücher, Daoismus/Shintoismus, Islamische Kultur; Japan Energie sparen, Japan Zweitjob; China Börsenkrise/ Wachstumsmodell; Auslandschinesen; Seidenstraße; Taiwan & Deutschland; Indien Modi; Korea Geschlechterrollen.

Zukunft Arbeit & Digitalisierung (Personalök., digitales HRM, Arbeitspsychologie/Arbeitswiss., Demographie/Migration, Arbeitsmarkt, Verteilung, Sozialpolitik, Lohn, neue Arbeitsformen, Next Rules of Work, Gesundheit, Bildung)

Gesundheit: Analyse der Corona-Krise 20/21/22, Pandemien in der Welt und deren Folgen, auch Psychologie Corona-Hilfen des Staates, Digital Health, Arbeitspsychologie, Gesundheit - Politik, Hunger/Krankheit/ EL, Psych. G.

Entwicklungen BWL: Steuern, Finanzierung, Marketing, Marktforschung, Produktion/Logistik, Branchen, Interkulturelles, Werteorientierung, Personal, Organisation, Controlling, Innovation, Reform BWL, BWL-Denken, BWL-Meth.

Trends VWL: Overview, Mankiw, Theorien, Kritik, Marx, Satire, Diskussion "Markt/Staat, Inflation, Rohstoffe, Krieg, GeschäftsmodD, Gleichheit, Krise23", Methoden, Rolle "Statistik, Spiel/Mathe, Geschichte",Makroök.,Mikroök.

Bedeutungszuwachs Statistik: Statistical Literacy, Big Data, Data-Science, Datenangebot,  Stoff/Didaktik, Manipulation, Ökonometrie, Datenethik & Qualität, Emp. Forsch.-meth., Statistik China, Japan, Factfulness, Prognose, Gini

Sozialwissenschaften: Buchtipps, Religionen, Islam, Philosophie, Antike P., Denken, Soziologie, Habermas, Psychologie, Kulturgeschichte, Interkulturell, Ethik, Wirtschaftsgeschichte, Ökonomen, Sozialwissenschaftler, Wohlstand

Theorien: Spieltheorie, Verhaltenstheorie, Marxsche TheorieBevölkerungstheorie, Arbeitsmarkttheorie, Gemeinwohltheorie, Komp.Kosten, Heckscher-Ohlin, Coase-Theorem, Finanzierungstheorie, Öffentliche Güter, ThünensRinge

Geschichte: Wirtschaftsgeschichte, größte Werke, Kulturgeschichte, Technologische Revolutionen, China/ Technologie, Indien, Russland, Japan, Korea, Iran, Computer, Religion, Islam, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Global

Nützliche Unternehmensdaten: von KMU (Start-up), Multis, Bedeutung Mittelstand für D., Gründung, Mittelstandspolitik, Unternehmen in China & Japan, USA, Indien, Korea, Russia, NIC, EU, Älteste Firmen in Deu., Region

Weltkonzerne: Alphabet, Meta, Apple, Huawei, Tencent, Alibaba, Samsung, TSMC, Siemens, BASF, VW, SAP, Saudi-Aramco, Toyota, Black Rock, Nestle, Shell, LVMC, Stellantis, Ferrero, Maersk, Ikea, Unilever, Bombardier ..

Krisen: Demograph.Krise, Flüchtlingskrise, EU-Krise, Ukraine-Krieg, Gaza-Krieg, Taiwan-Krise, Energiekrise, Inflationskrise, Weltwirtschaftskrisen, Wachstumsschwäche, Finanzkr., Banken, Währung, Klima, Ernährung, Zionismus

Current Highlights: International: UnruheIran, Argentinien, IndienAlternative, Drogenkartelle, Oligarch.Russl. Musk/X, Welt-Energie, Globale InflationProtektionismus, NIC, Flüchtlinge, Wirtschaftsord., Krise, Fk2008, Wein

National: Markt, Konsum, Bürgergeld, Armut, Renten, Grundsteuer, Verschuldung, Subventionen, Sondervermögen, Ökonom. Bildung, BIP, Schattenwirtschaft, Wirtschaftsschwankung, Geld&Kapital, Ideologien, Genossenschaft, Rezession, SRW, Finanzausgleich, Steuerprogression/Kalt, Kommunalfinanzen, Bitcoin, Chinastrategie, Fachkräftemangel, Lehrermangel, Wohnungsmarkt, Aktienmarkt, Alltag, Exiltürken/in D., Deutsche Kultur, Fromm, Resilienz

Externe Faktoren (aus Sicht der Ökonomie): Ukraine-Krieg, Gaza-Krieg, Taiwan, Präsidentenwahl USA, Pol. System VRChina, Bedeutungszuwachs Indien, Umsturz Russland, Huthi, Angriff/ Krieg Iran/ Israel, Technolog. Rev., Naturkatastrophe, Seuchen, Militanter Islam, Auslegung der Schuldenbremse/Verfassungsgericht (Notlage, Rückdatierung Kredite, Aussetzung, Lockerung). Migration. Klimakatastrophe. Weltuntergang. Machtübernahme KI.

Prognosen: Prognose als Methode, Prognose & Statistik, Prognose Weltwirtschaft bis 2033, Zukunft Indiens 21. Jahrhundert, Zukünftige Entwicklung in China, Zukunft Japan, Wirtschaftstrends 2024, KI, Wiss. Denken im Wandel

Relateted Subjects: Geschichte, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Mathematik, Statistik. Informatik. Theologie, MedizinIngenieurwissenschaften, Rechtswissenschaft, Astronomie. Biologie, Physik, Chemie, Agrarwissenschaft.

Marketing: Geschichte, Marketing-Grundlagen, Marketingstrategie, Marketing-Mix (Operative M.- Plan: Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik, Produktpolitik), Marktforschung, Institutionelle Bereiche, Digitales Marketing, Internationales Marketing. Markt in China, Markt in Japan, Markt USA, Indien, Märkte/Rahmen, digitale Märkte, Wirtschaftsmodell/Deglobalisierung, Sustainability, Werte/ Ethik, Protektionismus, Branchenpolitik.

HRM: Grundlagen: Arbeitspsychologie/Arbeitswissenschaft, Personalökonomik. Lohn, neue Arbeitsformen, Next Rules of Work, Gesundheit, Bildung, Interkulturell, Ethik, Demographie/Migration, Arbeitsmarkt, Personal China, Japan, Indien, Personalplanung, Personalsuche und -auswahl, Personalentwicklung, Personalführung, Personalbeurteilung, Agiles Management, Change Management, Wissensmanagement, digitales HRM, digitale Arbeit, Sozialpolitik.

Finance: Finanzierungstheorie, Digital Finance, Fk2008, Finanzkrisen, Inflationskrise, Finanzmärkte, Währungskriege, Geld&Kapital, Kommunalfinanzen, Genossenschaft, Geldpolitik, Finanzpolitik, Unternehmens-Finanzierung, Eigenkapital, Innenfinanzierung, Banken, Ethische Finanzierung, Islamisches Finanzwesen, Venture Capital, Private Equity, Unternehmensanleihen, Leasing, Aktien, Mezzanin-Kapital, Wechselkursmanagement, Schwarmfinanzierung.

Taxation: Grundlagen (Geschichte, Systematik), Steuerpolitik, Unternehmens-Steuern, Steuerprogression/Kalt, Grundsteuer, Digitalisierung und Steuerpolitik, Reichensteuer, Reform des Steuersystems, Zuckersteuer, Soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftspolitik, Globale Steuerpolitik, Umsatzsteuer, Steuerlast bei Personengesellschaften und Kapitalgesell., Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Einkommensteuer, Robotersteuer, Umweltsteuer, Hinterziehung.

Produktion/ Logistik: Produktion, Materialwirtschaft, Logistik, Digitale Produktion, Digitalisierung und Industriepolitik, Digitalisierung und Wettbewerbspolitik, Smarte Energieinfrastruktur, Weltenergiekrise, Künstliche Intelligenz, Lieferketten, Innovation, Arbeitswissenschaft, Werkbank der Welt, Subventionen, Branchenpolitik, Produktpolitik, Protektionismus, Außenwirtschaft, Technologische Revolutionen, Chinastrategie, Fachkräftemangel, Arbeitsformen.

Man erkennt auf dem Foto Elemente aus dem Daoismus, dem Hinduismus, dem Buddhismus und dem Christentum Das Foto wurde von mir 2019 in einem caodaoistischen Tempel bei Saigon (Ho Chi Minh-Stadt)/ Vietnam gemacht. Einige Experten tun den Caodaoismus als Sekte ab. So einfach sollte man sich die Sache nicht machen. Religionen haben immer noch einen erheblichen Einfluss in der Welt. Sie dominieren die Kultur in Indien, Afghanistan oder im arabischen Raum (Vorderasien). Auf der Seite "sammel.htm" setze ich mich intensiv mit Religionen und ihrer Bedeutung auseinander. In vielen Ländern dominiert die Religion noch die Kultur des Landes. Das ist in vielen Ländern Vorderasiens so. Der Islam ist eine Religion des Alltags. In Indien dominiert der Hinduismus die Politik. In den USA ist die Renaissance der rechten Bewegung eng mit Sekten und Verschwörern verbunden. China legitimiert seine Ordnung mit Daoismus und Konfuzianismus (die Wirtschaft mit Marxismus). Die jüdische Religion bestimmt stark die Politik in Israel, aber über Finanzinvestoren auch die der USA. Die orthodoxe Kirche in Russland legitimiert den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die katholische Kirche kooperiert eng mit den jeweiligen Regimen in Argentinien und Brasilien.

Seiten-Inhalt (3): Hier: Internationale Wirtschaft, (Putins Krieg), Berühmte Wirtschaftsbücher, Populärwissenschaftliche ökonomische Bücher nach Jahren, aktuelle bzw. bedeutende Ökonomeen (z. B. Nobelpreis).

 Unterstützung der Ökonomie durch andere Wissenschaften (Related subjects): Geschichte, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Mathematik, Statistik. Informatik.

Theologie, MedizinIngenieurwissenschaften, Rechtswissenschaft, Astronomie. Biologie, Physik, Chemie, Agrarwissenschaft.

 

Internationale Wirtschaft (tagesaktuelle Fakten und Trends, ganz kurz): Themengebiete: Vereinigte Staaten (USA), noch als Leitwirtschaft, Energie/Umwelt/Rohstoffe mit Klimawandel, Deutschland, Europäische Union (EU) einschließlich Euro (€), Weltwirtschaftsordnung (WTO, IWF, Weltbank, BIZ, G7/8, G20 u.a., OECD, Unctad, UN, Foren). Aktuelles zu Ostasien ist auf der gleich lautenden Seite aufgeführt (Asien und China/N, meist geteilt nach China und Japan, auch Infos zu Indien, Korea und Integrationen). Die meisten aktuellen Daten finden sich auf den Seiten "Economics" (basic, special und method, siehe links) in Grün geschrieben mit der Theorie verbunden. Weitere aktuelle, analytische Artikel enthalten die Seiten "Casestudy" und "sammel". Es sind auch einige Links zu Nachrichtenbörsen angegeben. "Ich glaube, es ist vollkommen richtig: Wir müssen die Abhängigkeit von einer dominierenden Währung wie dem Dollar über die Zeit vermindern", Josef Ackermann, Ex-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, schon Ende des Jahres 2010, auch heute noch aktuell. 

- In den Vereinigten Staaten (Vgl. auch USA, meinen Artikel unter Außenwirtschaft; oder zur aktuellen Politik "Aufbruch unter Biden") werden die Aussichten besser: Laut Ökonomen wird eine Rezession für 2023 immer unwahrscheinlicher (im letzten Quartal 2022 legt die Wirtschaft überraschend stark um 2,9% zu).  Im Jahre 2020 war es durch die Corona-Krise zu einer schweren Rezession gekommen (über 40 Mio. AL; -4,8 % BIP-Rückgang im 1. Quartal; im 2. Quartal werden -20% erwartet). Tatsächlich geht das BIP dann um -9% zurück (auf Jahr umgerechnet, Statistikbehörde BEA, stärkster Einbruch seit 2. Weltkrieg). Die Prognosen des BIP für 2021 liegen zwischen 8,0%/Moody`s Analytics und 6,5%/ Federal Reserve Bank.  Von Juni 2020 bis Juni 2021 wächst die US-Inflation kräftig (+5,4%). Die Unternehmensinsolvenzen steigen 2020 um +31% (654). Das Land ist in einer gesundheitlichen, wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen  Krise. Am Jahresende 2020 kommt es allerdings zu einem Stimmungsplus (Einkaufsmanagerindex). Schon 2019 läuft die Konjunktur nicht mehr rund. Die Stimmung in der Industrie verschlechtert sich.2018 noch gab es einen merklichen Aufschwung, schon allein wegen der kurzfristigen Wirkung der Steuerreform von Ende 2017 (Konjunktur, Konsum, Investitionen: alles boomt). Zwischen April und Juni 2018 stieg das BIP um 4,1% (auf das Jahr hochgerechnet). Aber die Handelspolitik könnte den Erfolg eindämmen. Ein Problem bereitet die Inflation, die im Januar 2018 auf 2,1% steigt. Im Mai 2018 steigt sie sogar auf 2,8%. Die Industrieproduktion ging 2016 langsam abwärts. Die Konjunktur nimmt somit kaum Fahrt auf. Maue US-Job-Daten lasen keine weitere Zinserhöhung zu. Es wurde eigentlich eine deutliche Belebung der größten Volkswirtschaft der Welt erwartet (schon April bis Juni 2014 4,2%; Konsum; im November 2014 Produktion +1,3%; allerdings Abschwächung des Wachstums im letzten Quartal mit 2,2%; das setzt sich im ersten Quartal 2015 mit - 0,7% fort). Der Wahlsieg von Trump löst Ende 2016 einen Push aus: Die Kurse an den Börsen steigen; der US-Jobmotor läuft auf vollen Touren (ALQ sinkt auf 4,6%). Viele neue Jobs (2 Mio.), niedrige Arbeitslosigkeit, steigende Löhne. Obama hinterlässt seinem Nachfolger eine robuste Wirtschaft. Ende Januar erreicht der Dow Jones sogar ein Rekordhoch (über 20.000). Im Sommer 2015 verliert die US-Wirtschaft an Tempo (+1,5%). Nur die Konsumfreude ist ungetrübt. Die Entscheidung für Trump in den Präsidentschaftswahlen trübt zunächst die Finanzmarktindikatoren bis sie dann nach oben schießen. Der US-Einkaufsmanagerindex nimmt im Mai aber wieder zu. Als globaler Wachstumsmotor könnte die USA 2015 wieder auftreten (+2,7% 2015; 2,3% 2014; das BIP legt im 2. Quartal 2015 um 3,7% zu). Aber die Signale sind widersprüchlich (Lohnwachstum geringer, Konsum?, Kurs der US-Notenbank). So ziehen auch die Verbraucherpreise an (März 2014 1,5%). Im dritten Quartal 2013 wächst die Wirtschaft schon unerwartet stark um 2,8% (vor allem Lagerbestände).  Der US-Arbeitsmarkt läuft 2015 wieder auf Hochtouren (Januar 15 +257.000). Die ALQ liegt Ende 2015 bei 5,0%, also fast Vollbeschäftigung. Insgesamt hatte sie 2012 noch einen Schwächeanfall und schrumpfte erstmals seit dem Krisenjahr 2009 wieder um 0,1%. 2011 kam sie auch noch nicht richtig auf die Beine (im Juli 2011 steigen die Auftragseingänge aber wieder, im letzten Quartal 2011 überraschen positive Konjunkturdaten und Wachstum von 3%). Im Februar 2012 entstehen 216.000 neue Arbeitsplätze. Im Juni 2014 gibt es 138,5 Mio. Arbeitsplätze, so viele wie nie (aber die ALQ liegt noch bei 6,5%). Im September 2014 schaffen die Firmen 248.000 neue Jobs und die ALQ liegt bei 5,0% (Februar 2015 5,5%. Allmählich kommt die Wirtschaft der USA wieder auf Touren und erholt sich. Im ersten Quartal 2013 sind die Arbeitsmarktdaten enttäuschend. Ende 2013 ist die Arbeitslosigkeit so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Einzelhandelsumsätze gehen zurück. Eine Rating - Agentur (S.&P.) stuft die Kreditwürdigkeit herab, was Turbulenzen an den Börsen auslöst. Die Rezession 2009 hat ihre Spuren hinterlassen: BIP-Wachstum -2,4%, Arbeitslosenquote 9,3%, Inflationsrate -0,3%, BIP pro Kopf 46.381 $ (Rückgang). Im Jahr 2010 betrug das Wachstum 2,9%. Hohe Arbeitslosigkeit und Probleme am Immobilienmarkt bremsen mehr Wirtschaftswachstum. Es handelte sich insgesamt um die schwerste Rezession seit 81/82. Im August 2010 und 2011 führen die pessimistische Konjunkturprognose der Fed und die schlechte Prognose der Weltwirtschaft zu einem Einbruch an den weltweiten Finanzmärkten. Im Herbst 2011 wird ein Konjunkturprogramm in Höhe von 450 Mrd. $ aufgelegt. Die Inflationsrate steigt auf 3,8%. 2013 liegt die Inflationsrate nur bei 1,5%. 2006 überschreitet die Bevölkerung die 300 Mio. - Grenze). Die ALQ stieg Ende 2007 auf 5% und erreicht im Dezember 2009 sogar 10,0% (höchster Wert seit 93, allein in den ersten 9 Monaten -4,1 Mio. Arbeitsplätze, seit Beginn der Krise 2007 über -8,4 Mio., ALQ 2009 9,4 %, für 2010 10,1 berechnet, im Januar 2011 aber Rückgang auf 9,0% mit sinkenden Löhnen). Deutliche Besserung Mitte 2011 und Ende 2011 (8,6% ALQ). Im Januar 2012 weitere Senkung auf 8,3%, im September 2012 sogar auf 7,8% (niedrigster Stand seit Amtsantritt Obama). Im Oktober steigt sie wieder leicht auf 7,9%. Dahinter stecken auch strukturelle Probleme (die Wirtschaftsstruktur ist dual). Auch das Produktivitätswachstum hat sich spürbar abgeschwächt, steigt im dritten Quartal 2009 wieder deutlich an.  Die Verschuldung der Privathaushalte ist 2009 auf über 13,3 Billionen $ gestiegen (Sparquote bei -0,7%, steigt allerdings rapide nach der Finanzkrise auf 4,6% Mitte 2009, 16% der Bevölkerung haben keine Krankenversicherung, 21,1% des gesamten Volkseinkommens verteilt sich auf 1% der reichsten Amerikaner). Das Haushaltsdefizit des Staates liegt 2009 bei -11,9% (2008: -3,2, 2010: -12,5, 1,6 Billionen $, 2012 16,1%). Die Gesamtschuldenquote liegt bei 102,9 im Jahre 2010. Einige Bundesstaaten stehen vor der Pleite (Kentucky, New York, Alaska). Die amerikanische Volkswirtschaft ist zu 70 Prozent vom Konsum abhängig, eine Achillesverse. Am 17.07.07 übersteigt der Dow Jones erstmals in seiner Geschichte 14.000 Punkte. Ende Juli 07 bricht er wegen der anhaltenden Immobilienkrise vorübergehend ein und treibt in der Folge weltweit die Börsenkurse nach unten (Hausverkäufe 2007 -26,4%). Nach der Insolvenz von Lehman Brothers kommt es zum größten Einbruch seit dem 11.09.01. Am 19.11.08 rutscht er unter 8000 und geht kontinuierlich gegen 7000. 2008 hat er insgesamt 34% verloren, der größte Verlust seit 1931. Am 14.10.09 geht er erstmals wieder über 10.000, was viele als Ende der Finanzkrise ansehen. Am 05.03.2013 erreicht er mit über 14.200 ein Allzeithoch (niedrige Zinsen, Ende der Finanzkrise, Konjunktur; später Mitte März sogar über 14.500). 2017 geht er sogar über 20.000, bevor er am 05.02.18 einbricht um 4,6% (Sorge um schnelle Zinswende). Die US-Staatsverschuldung steigt auf ca. 11 Bio. $ (92,4% des BIP, mit steigenden Zinsen wachsen die Schulden, HH-Defizit 2008 250 Mrd. $, -2,3%, 2009: etwa 1,85 Bio. $, -12%, 2010: 10,7%). Auch 2012 liegt das US-Haushaltsdefizit wieder über einer Billion $. Der Dollar hält weltweit noch immer ca. 65% der Reserven der Notenbanken. Der Kapitalzufluss aus den Erdöl exportierenden Ländern aus Nahost lindert das Defizit in der importlastigen Leistungsbilanz der USA. Hilfreich ist auch der deutlichschwächere Dollar, der US-Unternehmen einen Preisvorteil auf dem Weltmarkt gibt. Die Dollarschwäche belastet allerdings die Börsen. Die großen deutschen Firmen zogen sich von der New Yorker Börse zurück ("Cowboy-Methoden", auch zunehmend Insider-Handel, Daimler, Telekom, Bayer, Eon u. a.). 2014 zieht sich auch Siemens zurück. Die deutschen Firmen machten schlechte Erfahrungen mit dem Regelwerk. Außerdem sind die elektronischen Plattformen mittlerweile wichtiger. Mitte 2009 legt Obama eine Finanzreform vor. Weitere Aspekte folgen, z. B. Sonderabgabe der Banken. 2010 wird die Gesundheitsreform beschlossen. Die USA brauchen ein soziales Netz. Bernanke wird für eine zweite Amtszeit nominiert, bleibt also US-Notenbankchef. Ab 2014 wird er von Janet Yellen (erste Frau auf dieser Position) abgelöst. 52 Mrd. Gewinn machte die Fed 2009, der höchste in ihrer Geschichte. 2013 sind insgesamt 2,75 Billionen $ in den Geldmarkt geflossen (jede Woche ca. 85 Mrd. $ für Staatsanleihen). Zahlungsbilanz und Sparquote verbessern sich 2010, aber eine Inflation droht. Im Februar 10 erhöht die Fed den Diskontsatz (um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75%). Immer wieder muss sie die Wirtschaft mit Geld fluten (November 2010 mit 600 Mrd.$ Kauf von Staatstiteln). Der private Konsum kommt nicht in Schwung, was auch am schwachen Arbeitsmarkt liegt (weiterhin düstere Aussichten). Die Abhängigkeit der deutschen Exportwirtschaft von der US-Konjunktur ist gesunken, weil zielstrebig Wachstumszentren in Mittel- und Osteuropa, im Nahen Osten, in Asien sowie Lateinamerika (vor allem Brasilien) erschlossen wurden. Der mögliche Zeitpunkt für die Zinswende 2015 hält die Kapitalmärkte in Atem (Fed lässt sich nicht in die Karten sehen). Am 16.12.2015 ist es dann soweit: Die Leitzinsen werden auf das Niveau von 0,25 bis 0,50 % erhöht. Eine weitere Erhöhung im September 2016 hängt von den Arbeitsmarktzahlen und weiteren Wirtschaftsdaten ab. Die leichte Erhöhung des Leitzinses durch die Fed kommt dann am 14.12.16 von 0,5 bis 0,75%. Der Wahlsieg von Trump bei der Präsidentschaftswahl lässt in vielen Politikfeldern Änderungen erwarten. Gravierend ist die neue Handelspolitik von Trump. Er führt eine reihe von Importzölle ein, die auch engste Verbündete treffen. Die anderen Länder antworten mit Retorsionszöllen. Es droht ein Handelskrieg. Anfang 2019 gibt es den längsten Shutdown des US-Geschichte. Bis zum 26.01.19 herrscht ein Haushaltsstopp (Mauerbau an der Grenze zu Mexiko). Corona bringt den USA 2020 die meisten Toten in der Welt. Nach einem schmutzigen Wahlkampf gewinnt Biden die Wahl im November 2020. Die Möglichkeiten der Demokraten sind aber begrenzt (Mehrheitsverhältnisse im Senat, Extremismus der Republikaner, hohe Staatsverschuldung). Bei den Nachwahlen in Georgia gewinnen die Demokraten die Mehrheit auch im Senat. Biden unterschreibt sofort viele Dekrete (z. B. Austritt aus Pariser Klimaabkommen rückgängig).   "Die Rolle der USA als Leitwirtschaft der Welt ist langsam passe´ ", K. Kaldemorgen, Geschäftsführer DWS bis Anfang 2011. "Derzeit sind allein die USA das Zugpferd der globalen Entwicklung", Markus Kerber 2015, Hauptgeschäftsführer des BDI.

  

Wüste Gobi (nicht mit Gabi verwechseln!) im Westen Chinas. Sie breitet sich stark aus und steht für eines der größten Umweltprobleme von der Fläche her. 2003 hat der Österreicher Bruno Baumann als erster Mensch allein die Wüste Gobi durchquert. Er lief ca. 500 km. Der Staub aus der Wüste düngt die Sierra Nevada. Das Bild wurde 2008 aufgenommen, als ich einen großen Teil der Wüste bereist habe (große Strapazen). Die Wüste spielt heute eine große Rolle in der alternativen Energieversorgung. In der Wüste Gobi liegen die weltgrößten Solar- und Windparks. Das muss man mal gesehen haben - unvorstellbar.  Am Gelben Fluss ist einer der Ursprünge der Geschichte Chinas. Die Wüste ragt in die Provinz Xinjiang hinein, die quasi kaum noch zugänglich ist (ich war mal da, aber mit staatlichen Aufpassern!)

 

 

- Die Rohstoffpreise explodieren 2021 und 2022. Öl ist im November 21 um 60%, Gas um 170% teuerer als vor einem Jahr. Das wird extrem verstärkt durch den Angriffkrieg von Russland gegen die Ukraine. Aber nicht nur Die Energierohstoffe, sondern alle Rohstoffpreise ziehe stark an (unter anderem Kobalt, Lithium, Kupfer) Auch 2020 waren die Rohstoffpreise schon im Wandel: Edelmetalle bringen gute Renditen, während fossile Brennstoffe nicht mehr hoch im Kurs stehen. Gold erreicht in der Corona-Krise einen Höchstpreis. Putin und die Weltwirtschaftskrise treiben den Ölpreis in den Keller. 2021 steigen alle Rohstoffpreise immens. Grund ist die hohe Nachfrage, die Energiewende und der Bauboom. China setzt weiterhin auf Kohle. Deutschland fördert Sand und Steine. Die Preise sind Anfang 2019 durch Unsicherheit belastet. Insgesamt sind aber auf eher niedrigem Niveau: Rohöl, Industrierohstoffe, NE-Metalle. Sie waren 2015 und 2016 zurückgegangen. Auch der Erdölpreis ist stark gesunken. Dies gilt vor allem zu den vorher hohen Bezugspreisen: Die Agrarpreise, insbesondere Mais, Reis, Gerste und Weizen, Rohstoffpreisindex des HWWI 2010 +41,3%), vor allem der Erdölpreis, waren auf hohem Niveau (weil die Mengen immer knapper wurden und die Nachfrage aus China und anderen Schwellenländern steigt; zusätzlich spekulative Elemente, Krisen wie in Libyen, politische Instabilität im Nahen Osten, Raffineriekapazitäten, Lagerbestände  und Anpassung relativer Preise, auch "Driving Season" in USA). Sehr stark sind die Preise für Strom, Gas und andere Brennstoffe in Deutschland gestiegen (2006 bis 2013 um 23,6%). Der Zuckerpreis explodiert nach einem Großbrand im brasilianischen Verladehafen Santos. Der Eisenerzpreis ist von 2003 bis 2009 um 400 % gestiegen (die Konzentration nimmt weiter zu: Kooperation zwischen BHP Billiton und Rio Tinto). 2010 steigt sehr stark der Baumwollpreis. Auch die Preise für Nickel, Zink, Platin, Silber, Phosphor und Kupfer sind sehr hoch (der Kupferpreis fällt 2015 um 25%). Im März 2010 steigen die Einfuhrpreise um 5% durch den Anstieg der Energiepreise. Alle Rohstoffpreise werden 2011 weiter steigen, wenn sich die Weltwirtschaft weiter erholt (z. B. Baumwolle, Kakao, Kaffee, Papier, Kautschuk, Mais). Da mittlerweile die Spekulation eine große Rolle spielt, fallen die Preise im Herbst 2011 stark (auch Rezessionsangst). Die Dürre in den USA und Indien treibt 2012 den Maispreis um bis zu 50% nach oben (starker Anstieg auch bei Soja und Weizen/+20%, auch der wachsende Fleischkonsum spielt eine Rolle). Der Erdölpreis stieg 2005 um 35%, 2006 um 19,5%, 2007 um 57%. Erstmals über 100$ (Allzeit - Höchststand 147,27$ pro Barrel=159 l) am 26.02. 08 (am 10.09.08 wieder unter 100$), am 31.12. 08 mit 36,24$ wurde ein Tiefpunkt erreicht, der zuletzt vor drei Jahren bestand. Der niedrige Preis ist durch die weltweite Rezession bedingt (auch volle Lager). Konjunkturhoffungen lassen den Barrel Mitte 09 wieder mehr als 50 $ kosten, auf zuletzt über 100 $ (Konjunkturerholung in China, kurzfristige Schwankungen durch Spekulation, Kältewelle in USA, Streit um Transitgebühren, Hilfspaket der US-Notenbank, Krise in Libyen und in ganz Nordafrika, Ölreserven und Abbau, Spannungen mit Iran und drohender Krieg wegen Atomrüstung). Die arabische Revolution treibt die Ölpreise auf 120$ zu und weiter auf den Höchststand 2008. Mitte 2011 sinkt er wieder stark (Abschwächung der Konjunktur erwartet, knapp über 80 Dollar). Dann geht er wieder aufwärts, vor allem gegen Ende 2011 auf weit über 100$. Die Krise im Iran treibt den Preis weiter nach oben (über 120 $, Benzinpreise an der Tankstelle so teuer wie nie, Konjunkturdaten aus China senken den Preis leicht). Aufgrund der schwachen Konjunktur sinkt er Mitte 2012 wieder auf 90$. Der Bürgerkrieg in Syrien und das drohende Eingreifen der USA führen im Sommer 2013 wieder zu einem Anstieg. Im August steigt der Rohölpreis und zusammen mit dem Euro-Kursverfall erreichen die Benzinpreise einen Höchststand. Anfang Oktober 2013 sind die  Preise auf einem Jahrestiefststand. Im März 2014 steigt der Ölpreis wieder deutlich an wegen der Krimkrise. Im Oktober 2014 liegen die Ölpreise bei 88,5 $ und drohen weiter abzurutschen, was sie auch bis Ende November tun unter 80$ (niedrigster Preis seit 4 Jahren mit 73$; es gibt "wilde Theorien": USA und Arabien wollen Russland in die Knie zwingen, Fracking soll von Saudi-Arabien bekämpft werden u. a.; die Opec senkt nicht die Fördermenge Ende 2014). Anfang Dezember sinkt der Ölpreis auf ein Fünfjahrestief (69,71 Dollar; dann sogar gegen 60 $; Anfang 2015 fast bei 50 Dollar und dann sogar unter die 50-Dollar-Marke; Februar 15 geht er wieder Richtung 60$). Von April bis Juni 2015 kostete im Schnitt ein Barrel 60 Dollar. Dann sinkt der Preis  unter 50$ (Konjunkturkrise in China, Brasilien und Russland; Angebot des Iran; manche Experten sehen einen Preisverfall auf 25$). Ende Mai 2016 geht der Preis wieder über 50$ (Rückgang der Lagerbestände in USA). Im April 2019 steigt der Ölpreis wieder rapide an (Ölsanktionen der USA gegen den Iran; über 80$?). Allein im Januar 2010 ist die Nachfrage in China konjunkturbedingt um 30% gestiegen. 2008 in der Krise geht erstmals seit 25 Jahren die Ölnachfrage zurück. Experten rechnen mittelfristig mit einer Verdopplung des Preises auf 200$ bis 2020. Die OPEC drosselt immer mal die Ölförderung, was meist wegen des Ausscherens Saudi-Arabiens wirkungslos bleibt (es stabilisiert den Preis, Ölgipfel). Ansonsten haben Krisensituationen (Algerien, Iran, Libyen, Syrien) und die US-Lagervorräte einen starken kurzfristigen Einfluss. Der Index für Rohstoffpreise steigt 2010 erheblich. Die Gaspreise sind innerhalb der letzten fünf Jahre um 50% gestiegen. Die Erdölkrise dürfte sich Ende dieses Jahrzehnts erst richtig zuspitzen (dann kann der Depletion Mid-Point erreicht werden, ab dem das Gesamtpotential abnimmt), zur Zeit gibt es hauptsächlich eine Lösung: Öl sparen (2007 -10%); das Mineralöl hat in D einen Anteil am Primärenergieverbrauch von 36,4%. Die Bundesregierung arbeitet an einem Energiekonzept, das bis 2020 reicht und den Anteil an alternativen Energien verdoppelt. Auf dem 20. Weltenergie-Kongress in Rom wird beim Energiebedarf bis 2050 mit einer Verdopplung gerechnet. Es findet ein Wettlauf um die im Meer lagernden Rohstoffe statt (ihr Wert wird auf 33 Billionen $ geschätzt). In Deutschland wird nach Erdöl in Wietze (bei Celle, seit 150 Jahren) und bei Landau gebohrt. Erdgas wird bei Clausthal gefördert. Diese Region in Niedersachsen ist das deutsche Zentrum der Bohrtechnik. Um den CO2 Ausstoß nach dem Kioto -Protokoll zu verringern (Klimawandel) sollen in Deutschland die Energiekonzerne von 2008 bis 2012 um ca. 15% reduzieren (ohne Überwälzung der Preise auf die Verbraucher) und die Industrie um ca. 1,5% (ursprünglich: 482 t, Bund: 465 t pro Jahr, EU: 453 t pro Jahr, NAP II). 2012 und 2013 steigen allerdings die CO2-Emissionen wieder an. Erstemissions-Zertifikate sollen kostenlos ausgegeben und erst ab 2012 versteigert werden. Es sollen weniger Zertifikate ausgegeben werden. Im November 2013 wird sogar eine große Menge vom Markt genommen, um den Preis hochzuhalten. Die regenerativen Energien profitieren vom hohen Ölpreis und sind ein Motor des deutschen Exports (vor allem Windkraftanlagen). Die Energiestrategie der EU vom Januar und März 2007 sieht bis 2020 eine mindestens 20prozentige Reduktion der Treibhausgase vom Niveau von 1990 und eine 20prozentige Deckung des Bedarfs durch erneuerbare Energien vor. Es muss noch eine gerechte Lastenverteilung zwischen den einzelnen EU-Ländern beraten werden. Als Grenzwert für die Auto-Emission werden 2007 bis 2012 durchschnittlich 130g pro Kilometer festgelegt. Die Fluggesellschaften werden ab 2012 in den Emissionshandel der EU eingegliedert.  Nach einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes wird sich bis 2100 das Klima bei uns und um 2-3 Grad erwärmen. Zu sehr pessimistischen Ergebnissen kommt auch der britische Stern-Bericht (N. Stern war Chefvolkswirt der Weltbank, 350 Mrd. $ Investitionen oder 7 Bio. Schaden). Der Welt-Klimarat prognostiziert in seinem Klimabericht vom Februar/ März/ April/ Mai 2007 eine Erderwärmung um 4 Grad bis 2100 und ein Ansteigen des Meeresspiegels um 59 cm. Dies wird verheerende Auswirkungen auf Pflanzenwelt, Tiere und Menschen haben. Ca. 8 Jahre bleiben, um gegenzusteuern.  Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm wird beschlossen, eine Nachfolgeregelung für Kioto bis 2009 zu finden (außerdem 50% CO2-Reduktion bis 2050). Am 22.01.08 verabschiedet die EU-Kommission ihr Klimaschutzpaket (u. a. CO2-Ausstoß bis 2020 um 20% gegenüber 1990 senken). Nach einer Studie des DIW 2008 treffen die Folgeschäden des Klimawandels die ärmeren Bundesländer härter. Im Mai 2008 findet in Bonn die UN-Artenschutz-Konferenz statt. Auf dem G8-Treffen 2008 in Japan (Toyako) einigt man sich darauf, den CO2-Ausstoß bis 2050 zu halbieren. Auf der UN-Klimakonferenz im September 2009 sichern die USA und China zu, die Treibhausgase zu mindern, machen aber keine konkreten Zusagen. Ab 07.12.09 findet in Kopenhagen der Weltklimagipfel statt. Bis 2012 will die EU jährlich 2,4 Mrd. €  für Klimaprojekte in ärmeren Ländern zur Verfügung stellen. Es wird nur ein Minimalziel erreicht (nicht mehr als 2° Erwärmung bis Ende des Jahrzehnts). Die Nachfolgekonferenz fand Ende 2010 im mexikanischen Cancun statt. Ein verheerendes Erdbeben (9 Richterskala, Region um Sendai) und ein nachfolgender Tsunami führen zu einer Katastrophe in Japan. Zehntausende Menschen werden getötet. Hunderttausende sind ohne Wasser, Strom und Heizung. Vier von sechs Atomreaktoren in Fukushima sind betroffen, drei Blöcke drohen zu explodieren (am schlimmsten Block 2, Gefahrenstufe 7). Radioaktives Cäsium, Jod, Plutonium und Strontium werden freigesetzt, da die Kernschmelze eingesetzt hat. Bei Block 2 besteht ein Leck im Kabelschacht des Turbinengehäuses. Auch Nahrungsmittel und Wasser sind belastet (Grundwasser und Meerwasser sehr stark). Die Regierung gibt das Gebiet um Fukushima auf. Die Lage spitzt sich zu (Atomkraftwerk noch zu retten?); die Evakuierungszone wird erweitert. Die Wolke könnte auch Tokio erreichen, wo 35 Mio. Menschen leben. Die Atomdiskussion auf der ganzen Welt verschärft sich. In Deutschland wird ein Moratorium für die Verlängerung der Laufzeiten beschlossen, was zu einer vorläufigen Abschaltung von 7 Reaktoren führt. RWE reicht die Klage ein wegen der Abschaltung von Biblis. Nachbeben in Japan beschädigen weitere Atomkraftwerke. 2013 fallen immer wieder Kühlsysteme in Fukushima aus; Unmengen verstrahltes Wasser fließen immer noch ins Meer. Sowohl der Bericht des Club of Rom als auch "Living Planet" von WWF kommen 2012 zu dem Schluss, dass die Erde über ihre Verhältnisse lebt. Die Weltklimakonferenz Ende 2012 in Doha (Katar?) spiegelt die Probleme der Welt im Umweltbereich wider. Alles wird zeitlich verschoben. Vgl. auch Economics/ special/ Umweltökonomik. Im November 2013 findet die Weltklimakonferenz in Warschau/ Polen statt. Bis 2015 muss eine neue Regelung gefunden werden. Der Abschlussbericht bleibt unverbindlich (Umweltökonomik/ Global Government). Im Juni 2014 findet die globale Umweltkonferenz der UN in Nairobi/ Kenia statt. "Höhere Energiepreise in einem einzelnen Land können die Wettbewerbsfähigkeit sogar steigern, weil sie einen Anreiz zur Modernisierung der Wirtschaft darstellen", Dennis L. Meadows (erster Bericht des Club of Rom: Die Grenzen des Wachstums, 1972).

Kupfergegenstände im Zypern-Museum (archäologisches Nationalmuseum) in Nikosia. Sie stammen aus der Zeit der 1. Hälfte des 2. Jahrtausends  v. Chr.  Zypern war schon seit 2000 v. Chr. wichtiger Kupferlieferant im Nahen Osten  (Mesopotamien, Persien), Kreta, Ägypten und der Ägäis (daher kommt wohl auch der Begriff Cypern, heute ist der Iran einer der Hauptlieferanten neben dem Kongo). Die Insel wurde hellenisiert (vor allem unter Alexander dem Großen um 300 v. Chr., Schiffswrack in Girne). Es kam um 58 v. Chr. die römische Herrschaft, 395 n. Chr. die Byzantinische Herrschaft. Es folgten wechselnde Herrscher: die Dynastie der Lusignan (Kreuzritter aus Frankreich, aber auch Richard Löwenherz war da), der Venezianer und die Osmanen. 1878 wird Zypern militärischer Stützpunkt der Briten (sie haben noch heute zwei Standorte wegen der strategisch wichtigen Lage der Insel, an die USA wird vermietet, wichtige Aufklärungsstation und Flugbasis). 1960 wird Zypern unabhängige Republik (Erzbischof Makarios III.). 1974 marschieren türkische Truppen ein und besetzen dauerhaft einen Teil im Norden. Die Hauptstadt Nikosia bleibt geteilt. Gegen eine Vereinigung spricht sich die Mehrheit der Insel aus. 2004 tritt der griechische Teil der EU bei.2013 kollabieren Wirtschaft und Bankensystem und die EU muss mit mehreren Mrd. Euro die Wirtschaft retten (EU-Rettungsschirm).. Heute hat die Insel viele Flüchtlinge, die meistens arbeiten. Der Anteil ist pro Kopf der Bevölkerung der höchste in der EU. Auf der Insel leben auch viele reiche Russen und Chinesen, die sich Immobilien als Rückzug/ Fluchtort gekauft haben und "goldene Pässe der EU" erwerben konnten.

- Deutschland: Der IWF prognostiziert im April 24 für das Jahr 2024 0,2% Wachstum des BIP (Experten in D 0,5% im Januar 24). Trotz sinkender Wirtschaftsleistung hat Deutschland nun 2023 Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst. Grund dafür ist allerdings in erster linie ein Währungseffekt. Die Produktion sinkt das sechste Mal in Folge 2023. Das ist ein schlechtes Omen für 2024. Deutschland rutscht in die Rezession. Ende 2023 kommt ein Auftragseinbrauch in der Industrie. Eine anhaltende Schwächephase der Konjunktur zeichnet sich ab. 2024 und 2025 könnte es ein nur geringes Wachstum geben (letzte Prognose des BMWi +0,2%). Die Talsohle schien vorher errecht: das Exportklima zeigt vorsichtig ab 2024 nach oben (im September 23 brechen sie allerdings noch mal mit -2,4% zum Vormonat ein; Deutsche Bank -0,2% 2024). Im Juli 2023 kommt ein Minus bei den Exportzahlen (-0,9%, schwache Nachfrage auf den Weltmärkten). Im März 2023 ist der stärkste Einbruch der Produktion der Industrie zum Vormonat (-10,7%) seit April 2020 (Corona), Quelle: StBA. Der Aufschwung kann für 2023 abgesagt werden  Die Bundesregierung erwartet für 2023 allerdings leichtes Wachstum statt der lange Zeit befürchteten Rezession (+0,2%, Jahreswirtschaftsbericht BMWi, so auch SRW im März 2023; 1,3% für 2024; IWF für 2023: -0,1%, im Oktober auf -0,5% revidiert; Wirtschaftsforschungsinstitute September 23 -0,6%). Ab Ende 2023 rechnet die Bundesbank mit einer leichten Erholung. Im dritten Quartal 2022 legt das BIP überraschend um +0.3% gegenüber dem Vorjahresquartal zu (von privaten Konsumausgaben getragen). So beträgt das Wachstum 2022 1,9%.  Für Winter 2022 prognostiziert das Ifo-Institut/ München eine Rezession mit Inflation (Stagflation, +1,6% BIP 2022; -0,3% 2023; diese Prognose stellt auch dei Bundesbank). Für 2023 rechnen die ökonomischen Forschungsinstitute auch mit einer Rezession (-0,4% BIP, IW sogar -0,5%). Im 1. Quartal 2022 schon rutscht Deutschland in eine Rezession (BIP -0,7%, das Ausland ordert weniger, der DIHK senkt die Jahresprognose schon auf 3,0%, der SRW sogar unter 2% wegen des Ukraine-Krieges, die Bundesregierung geht im April 22 von 2,2% aus; im Juni 22 fällt die Prognose auf 1,5%). Im 2. Quartal wächst die deutsche Wirtschaft nicht, so dass eine Rezession droht (später auf +0,1% revidiert, in der übrigen EU wächst die Wirtschaft). Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen im April 22 auf 2,7% (statt 4,8% im Herbst). Im Falle eines Stopps der russischen Erdgas- und Erdöllieferungen dürfte Deutschland 2ß23 in eine Rezession rutschen. Das Wachstum des BIP betrug 2021 2,7%. Das sind weniger als erhofft (Krisenjahr 2020 -4,6%, 2019: +1,1%)). Wirtschaftsforscher senken im Dezember 2021 ihre Prognose für 2022: BIP-Wachstum nur noch 3,7% (Ifo, Nachholen 2023; es gibt optimistischere und pessimistischere Versionen: EU-Kommission 4,6%, Commerzbank 3,0% ). Im Oktober 21 gewinnt der Konjunkturmotor Export wieder an Fahrt (+4,1%). Die Wirtschaftslage im Herbst 2021 ist durch eine Knappheitskrise gekennzeichnet (Rohstoffe, Vorleistungen, die Bundesregierung senkt deshalb die Wachstumsprognose für 21 von 3,5 auf 2,6%). Im Herbstgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute im Oktober 21 wird die Prognose für 2021 von 3,7 auf 2,4% gesenkt. Im Herbst 21 erreicht die deutsche Industrie einen Auftragsrekord (höchster Stand seit 1991, aber Materialmangel bremst). Im 2. Quartal 2021 steigt das BIP gegenüber dem Vorquartal um 1,5%. Antreiber ist der private Konsum. In der Euro-Zone ist das Wachstum noch stärker (2%). Die Delta-Variante bei Covid und die Lieferengpässe bedrohen aber die Konjunktur. Im 1. Quartal schrumpft das BIP in Deutschland (Lockdown, 3. Welle, Corona). 2020 ist das BIP wegen Corona um 5,0% gegenüber dem Vorjahr eingebrochen (Quelle: Destatis, nach 1945 war der Einbruch nur 2009 nach der Finanzkrise stärker mit 5,7%). 2021 wird mit 3,3 % Wachstum des BIP gerechnet (am stärksten wachsen die Exporte; Jahreswirtschaftsbericht des BMWi 3,0%; SRW im März 21 3,1%; Wirtschaftsforschungsinstitute im April 21 3,7%). Das Vorkrisenniveau soll erst 2031 wieder erreicht werden (Quelle: HRI - Konjunkturprognose, Handelsblatt 4.1.21, S. 4f). Im 3. Quartal 2020 wächst das BIP wieder um +8,2% (gegenüber dem Vorquartal; Treiber: Konsum, Export; stärker als erwartet) Von April bis Juni 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt um -10,1% zum Vorquartal zurückgegangen (stärkster Einbruch der Geschichte, Tiefstpunkt). In der Corona-Krise ist die deutsche Wirtschaft trotzdem überraschend robust. Ab Juli 2020 geht es schon wieder aufwärts, auch beim Export. Große Sorge macht die Entwicklung in den USA und ein ungeordneter Brexit. Die Corona-Krise führt zu einem Einbruch in der Industrieproduktion im ersten Quartal 2020 (von +2% auf -20%, Quelle: Ifo-Institut München; das BIP geht um -2,2% zurück im 1. Quartal (StBA; im 2. Quartal dürfte es schlimmer kommen; das BMWi rechnet mit -6,3% 2020). Die Exporte gingen im März 2020 um 7,9% zurück (destatis).  Das Bruttoinlandsprodukt stagniert schon zum Ende des Jahres 2019. 2020 korrigiert die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für das Jahr (1,1%, 2021 1,3%; vor Corona!). Insgesamt wächst die Wirtschaft 2019 um 0.6%. Im 3. Quartal ist die Gefahr einer Rezession erst mal gebannt (BIP +0,1% gegenüber dem Vorquartal: Bauboom, Konsum, Exporte). Im zweiten Quartal 2019 geht das BIP um -0,1% zurück (Anzeichen für eine Rezession; im 1. Quartal noch +0,4%; im August 2019 aber überraschend Anstieg der Produktion). Für 2020 ist die OECD bei Deutschland skeptisch (0,4% Wachstum). Für 2019 erwartet die Bundesregierung nur noch ein Wachstum von 1,0% (Quelle: Jahreswirtschaftsbericht 2019; die OECD rechnet mit nur 0,7%; SRW 0,8% revidiert, ebenso Wirtschaftsforschungsinstitute). Im 1. Quartal 2019 ist das BIP um +0,4% gewachsen (Bau, Konsum, Binnennachfrage). Für den Export häufen sich die Herausforderungen durch die Handelshemmnisse. Unter der abkühlenden Weltkonjunktur und dem Handelstreit leidet die Exportnation Deutschland. Nach zwei Boomjahren schwächt sich das Wirtschaftswachstum 2018 auf 1,5% ab. Die Exporte und die Industrieproduktion waren Ende 2018 zuletzt rückläufig. Die Wirtschaftsleistung scheint nachzulassen, ohne das Anlass zur Panik besteht. Im dritten Quartal 2018 sinkt das BIP erstmals seit drei Jahren um 0,2% (gegenüber dem Vorquartal; Rückgang des Exports). Für 2018 senken die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten die Wachstumsprognose auf 1,7%. Im ersten Halbjahr 2018 scheint sich Trumponomics schon auszuwirken. Das Wachstum wird schwächer (Ifo revidiert Wachstumsprognose für 2018 von 2,6% auf 1,8%; auch das RWI wird vorsichtiger; andere Institute folgen). Dann senkt die Bundesregierung ihre Prognose auch auf 1,8% (Belastung durch Handelskrieg). Doch die Industrie hat noch ein dickes Auftragspolster. Auch das BIP steigt im zweiten Quartal 2018 stärker als im ersten. Auch der Ifo-Geschäftsklima-Index steigt deutlich. Im ersten Halbjahr 2017 sorgt die gute Binnenkonjunktur für einen erneuten Anstieg des BIP (längster Boom seit 2008). Im Mai 2017 wachsen die deutschen Exporte sehr stark an. Im Herbstgutachten 2017 sagen die Experten, dass sich der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland 2018 fortsetzt (2017 1,9%). Die Bundesregierung hebt die Wachstumsprognose für das BIP 2018 im Januar 2018 auf 2,4%. 2016 wächst die deutsche Wirtschaft um 1,9% (2015: 1,7%, 2014: 1,6%). Die Brexit - Abstimmung in Großbritannien im Juni 2016 drückt die Wachstumsprognosen für Deutschland. Das Wirtschaftswachstum verliert tatsächlich im dritten Quartal an Fahrt. Eurokurs und Ölpreistief lassen auf einen Konjunkturaufschwung 2015 und 2016 hoffen (Prognose +2% 2016). Im ersten Quartal 2016 wächst die deutsche Wirtschaft um 0,7% (stärkstes Wachstum seit 2 Jahren). Schon zu Beginn 2015 wurde der Konsum zum stärksten Faktor (Insgesamt führt er 2015 zu einem Wachstum von 1,7%; auch der Bau treibt an). Die Wirtschaftsforschungsinstitute schrauben ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum von 1,2% auf 2,1% (boomender Konsum, Rekordbeschäftigung, steigende Löhne, steigende Exporte wegen des günstigen Wechselkurses). Der Aufschwung in Deutschland könnte länger anhalten (Inlandsnachfrage, staatliche ausgaben für Flüchtlinge). Im ersten Quartal 2014 wächst das BIP relativ stark (0,8% zum Vorquartal). Im zweiten Quartal geht das BIP zurück (0,2%, weniger Exporte wegen der Krisen; weniger Investitionen; Probleme in EU-Kernländern).  Die deutsche Wirtschaft bricht ein (Herbstgutachten der Institute: nur noch 1,3% Wachstum 2014; Bundesbank: 2015 nur 1%; Regierung 1,5% 2015). Im Februar 2015 erhöhen einige Institute ihre Prognose für 2015 auf 2%. Im zweiten Halbjahr 2013 noch trugen der Private Konsum und der Wohnungsbau den Aufschwung). 2014 wird insgesamt ein Wirtschaftswachstum von 1,5% errechnet (Lohnerhöhung und kräftigerer Konsum). Der stabile Konsum stützt die deutsche Konjunktur, ebenso der niedrige Ölpreis. Im März 2012 erreichten Importe und Exporte einen Höchststand, auch im Mai noch Anstieg um 4% (im Juni sinkt der Auftragseingang allerdings).  Auch sinkende Arbeitslosigkeit und privater Konsum (Sparen geht wegen €-Krise zurück) stützen den Aufschwung. Die weitere Entwicklung im Euro-Raum bleibt ein ernstzunehmendes Risiko. Im 2. Quartal 2012 gibt es gegen den Trend in Europa 0,3% Wachstum; im 3.Quartal +0,2% (Eurozone -0,1). Die OECD erwartet für 2013 ein Wachstum von 0,6% (am höchsten in der Türkei mit 4,1%, am schlechtesten in Griechenland mit -4,5%). Auch der Ifo-Index deutet auf einen neuen Aufschwung 2013 hin. Die Industrieaufträge steigen kräftiger als erwartet. Der Konsum rettet endgültig vor Rezession. Insgesamt legt das BIP 2013 um 0,4% zu (StBA). 2011 gab es insgesamt ein Wachstum von 3%. 2012 gab es eine Konjunkturabkühlung, keine Rezession (Wachstum 0,7%). Das Wirtschaftswachstum betrug übers Jahr 2010 noch 3,6% (höchster Wert seit Wiedervereinigung). 2009 ist die Wirtschaft noch um -4,9% geschrumpft (2404 Mrd. € BIP; StBA im Jan. 2010). Der Industrieumsatz hatte mit -17% 2009 den stärksten Rückgang in der Geschichte der Bundesrepublik. 2007 ist die Wirtschaft noch um 2,5 % gewachsen auf 2,42 Billionen € (2,7% 2006, reales BIP, Wachstum 2008 1,3%. Preisanstieg 2013 durchschnittlich 1,5%; Preisanstieg 2011 durchschnittlich 2,3%; 2010 durchschnittlich 1,1% (2009 durchschnittlich 0,4%, geringster Anstieg seit 1987; Preisanstieg 2008 durchschnittlich 2,6%, stärkster Anstieg seit 14 Jahren; 2007 +2,2%; 2006 +1,7%;+2,0% 2005); wieder +1,9% im Januar 2011, im Januar 2012 2,0% (April 2012 2,1%, August 2,1%, Oktober 2,0%, November 1,9%), im Juli 2013 1,9% (vor allem Lebensmittel); Erzeugerpreise 2011 + 5,7% (Energie, stärkster Anstieg seit 30 Jahren); Großhandelspreise um 5,9% 2010 (höchster Wert seit 30 Jahren) Einfuhrpreise +7,5% im Juli 2011, vor allem Lebensmittel, Rohstoffe und Energie. Sparquote 10,7% (ab Oktober 2011 Rückgang),  der Private Konsum stieg um 1,2% 2007. 2009 964 € Exporte, Importe 854 Mrd. € (2008 992,7 Mrd. € Exporte (X), 2007: 970 Mrd. €; 2006: 896 Mrd. €, + 14%); in den vergangenen 10 Jahren haben sich die X in D verdoppelt (Exportquote 47% 2007), die M stiegen um 80%, Importanteil der Exporte: 38,8%; damit belegt D hinter Exportweltmeister China vor den USA Platz zwei (wegen der Wirtschaftskrise hatte D den Titel 2009 verloren, im Januar 2010 brechen die Exporte um -6,3% ein); 75% in Europa; ca. 65% EU; ca. 10% nach Frankreich), Importe (M) 814,5 Mrd. € (770 Mrd. € 2007, 731,7 Mrd. € 2006; Holland, Frankreich, China und USA waren die  wichtigsten Importpartner), Handelsüberschuss + 199 Mrd. € (stärkster Überschuss gegenüber USA, Defizit gegenüber China und Japan); 2006 steigen die Importe (+50%, Energie) und Exporte (+25%) nach Russland am stärksten (vom Umfang her ist Polen in Osteuropa wichtiger). Im dritten Quartal 2009 steigen nur die Exporte nach China, alle anderen brechen ein (im ersten Halbjahr 2010 Anstieg um 55,5%). 2011 steigt der Export um 11,4% erstmals über eine Billion (1,06 Bio.). Die Neuverschuldung sollte 2009 bei 10,5 Mrd. €  liegen, niedrigstes HH-Defizit seit 1973 ( ursprünglich bis 2011 auf null, nach der Finanzkrise werden es allein 2009 48 Mrd. € (2010 3,3%, dann schrittweise Senkung in 5 Jahren auf den Stand von 2009, schon 2011 1,0%); das Defizitverfahren nach dem Stabilitätspakt wurde 2007 eingestellt; die größten Posten im Etat 2010 (319,5 Mrd. €) sind Arbeit und Soziales (143,2 Mrd. €), Bundesschuld und Verteidigung. 2007 erstmals nach der Wiedervereinigung Haushaltsüberschuss; in der Wirtschaftskrise brechen insbesondere die Steuereinnahmen der Länder und Kommunen ein). Gesamtschuldenquote 2007 noch 67% (1,5 Bio. €  2007, davon Länder 483 Mrd.; EU-Stabilitätskriterium 60%); die Staatsquote liegt bei 46,8%. Durch die Krisen klettern die Schulden 2010 auf 2,08 Billionen € und 83,2%, 2011 sind es 2,027 Billionen €. Die Schattenwirtschaft schrumpft 2011 auf einen Gesamtumsatz von 343 Mrd. € (13,4% des BIP). Die Schattenwirtschaft ging 2008 auf 14,2% des BIP zurück, 2009 wieder 16%. Die Arbeitslosenzahl lag für 2010 im Jahresdurchschnitt bei 3,24 Mio., 2011 bei 2,98 Mio.; 2009 im Jahresdurchschnitt bei 3,423 Mio. Arbeitslosen (West: 2,3; Ost: 1,1). Die Arbeitslosenzahl liegt im März 2015 bei 2,9 Mio. (6,8%; niedrigster März-Stand seit 24 Jahren; ALQ April 2015 6,5%; Juni 6,2%; Juli 6,3%; Oktober 6,0%). Im April 2016 ist die ALQ bei 6,3% (2,74 Mio.). Im Mai 2017 sinkt die ALQ auf 5,6% (AL unter 2,5 Mio.). Ende 2014 erreicht die Zahl der Erwerbstätigen den höchsten Stand mit 42,6 Mio. Die Zahl der Erwerbstätigen liegt im Durchschnitt 2011 noch bei 41,041 Mio. (2008 bei 40,35 Mio.), Anstieg gegenüber 2006 um 1,8 Mio. ( 72,5% im Dienstleistungsgewerbe; neue Jobs vor allem in den Dienstleistungen und beim Bau), die Erwerbsquote beträgt 70% (bis 2050 sind 11 Mio. Menschen weniger im Erwerbsalter). Erstmals seit der Wiedervereinigung gibt es im September 2013 über 42 Mio. Erwerbstätige (Ende 2013 41,84 Mio. Erwerbstätige). Nach der Weltwirtschaftskrise sinkt die Erwerbstätigen-Zahl 2009 unter 40 Mio. (39,9 Mio.). Die Krise treibt die Arbeitslosenquote, die Schuldenquote und die Sparquote weiter in die Höhe. Es sank seit 2005 stark die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: -400000, für 2006 gab es erstmals nach längerer Zeit wieder einen Anstieg (+ 317.000, jedes vierte Unternehmen hat bis Ende 2007 neue Stellen schaffen (über 600.000 offene Stellen); seit 2000 ist die Zahl der geringfügig Beschäftigten um 30%, der Teilzeitbeschäftigten um 13% gestiegen, 4,7% aller Beschäftigten hatten 2004 mehr als einen Job; Ende 2010 waren 900.000 Menschen über Zeitarbeitsfirmen (Leiharbeiter) beschäftigt; 2006 sind 155.300 Menschen aus D abgewandert - so viele wie nie - . Die Reallöhne sind in den letzten sechs Jahren um 1,6% gesunken (2004 - 2009), 2006 sind die Nettolöhne real auf niedrigstem Stand seit der Wiedervereinigung; die Arbeitskosten sind 2000 bis 2004 unterproportional angestiegen, mit durchschnittlich 28,5 € pro Arbeitsstunde liegt D 2009 im Mittelfeld in Europa. Am 21. 01. 08 geht der DAX als Folge der Finanzmarktkrise wieder unter 7000 (- 7%). Er hat im Jahre 2008 -40% verloren. Am 06.10.08 kommt es zu einem weiteren Crash (-7%, vorübergehend unter 5000) mit anhaltender Abwärtsbewegung. Im Herbst 2008 nähert er sich immer mehr 4000 nach unten, und stagniert Ende 2008, bis er am 23.02.09 unter 4000 sinkt, sich dann wieder erholt und gegen 5000 geht. Ende 2009 übersteigt er die psychologisch wichtige Marke von 6.000, im Dezember 2010 die Grenze von 7000. Im April 2011 erreicht er wieder ein Dreijahreshoch. Im August 2011 verliert er in einer Woche wieder über 1000 Punkte (Schuldenkrisen), geht sogar wieder unter 6000, bevor er sich wieder erholt (es bleibt aber turbulent, wieder Einbruch von 6% am 18.08.11, 05.09.11 und 23,09. um 5%, sogar zweimal unter 5000, auch 04.10.).  2012 werden wieder 7000 Punkte angestrebt; allerdings führt die Eurokrise im Juni 2012 zu einem Einbruch unter 6000. 7000 wird kurzfristig wieder im August 2012 erreicht und dauerhafter im September (Anleihekäufe der EZB, positives Urteil des Bundesverfassungsgerichts). Mitte Dezember 2012 erreicht der DAX ein Fünfjahres-Hoch (7627); ein neues Hoch wird mit 7835 im Januar 2013 erreicht, das dann am 08.03.13 mit zeitweise über 8000 gesteigert wird. Am 17.04.13 fällt der DAX auf ein Jahrestief (180 Punkte, Computer?). Am 07.05.13 erreicht erschon wieder ein Rekordhoch (seit 25 Jahren, 8206, sogar über 8300 einen Tag später, dann über 8500, weitere Steigerung im September 2013 über 8600 und 8700, Rekordwert über 9000 im Oktober 13). Im Dezember 2013 erreicht er den Allzeit - Höchstwert von über 9500. In Anbetracht der Krim-Krise und schlechter Daten aus den USA geht er im März 2014 unter 9000. Ende Mai 2014 nach der Europa- und Ukraine-Wahl wird ein Allzeit - Hoch von über 9900 erreicht, das am 05.06.14 nach der weiteren Leitzinssenkung sogar über 10.000 geht (auch im Januar 2015 nach der Aufgabe der Kursbegrenzung des Franken). Eine Verschärfung der Krisen in der Welt treibt den Index im August 2014 vorübergehend wieder unter 9000. Er erholt sich zwischendurch mal wieder, aber weltweite Konjunktureinbrüche (auch in Deutschland) lassen ihn im Oktober 2014 wieder unter 9000 fallen (am 27.10.14 größter Tagesverlust seit einem Jahr). Ende Januar 2015 nach der Ankündigung des Staatsanleihenkaufs durch die EZB erreicht er ein Allzeithoch mit 10.800; im März 2015 sogar 12.000. Vor der drohenden Staatspleite Griechenland am 29.06.15 verliert er fast 500 Punkte (in der Folge geht er nach unten wegen des Börsesturzes in Shanghai). Nach den weiteren Aktienstürzen in China nach dem 04.01.16 fällt der DAX unter 10.000 Punkte. Am 08.02.16 fällt der DAX sogar unter 9000 Punkte (schlechte Aussichten in der Weltkonjunktur; er fällt dann weiter auf 8700; Bankwerte). Am 24.10.16 erreicht er wieder ein Jahreshoch mit über 10.800. Das wird übertroffen im Dezember 2016 nach der Beibehaltung der expansiven Geldpolitik der EZB und den Ankündigungen von Trump. Der DAX steigt über 11.000 und hält sich dort (Kursrallye), zumal die Fed noch den Leitzins leicht erhöht. Für 2017 erwarten viele Experten wieder 12.000. Die erreicht er dann wieder im März 2017 (12.067,19 am 02.03.17) und steigt weiter im April 2017 auf das Rekordhoch von 12.455 nach der Frankreichwahl. Am 16.10.17 schließt der DAX erstmals über 13.000. Infolge des Kursrutsches an der New Yorker Börse am 05.02.18 sinkt auch der DAX wieder (aber nicht unter 12.000). Am 03.04.19 erreicht er ein Jahreshoch mit 11.954 (Entspannung bei Brexit und Handelsstreit China, USA, auch M-Dax auf Hoch). Dann geht es allerdings weiter runter auf ein Zweijahrestief (unter 11.000, Einbruch um 3,5% im Dezember 2018, Verhaftung der Huawei Finanzchefin). 2019 steigt der DAX stark an, fällt 2020 im März aber wieder auf den Stand von Ende 2018 wegen der Corona-Krise. Am 16.3. geht er sogar unter 9000. Am 28.12.20 erreicht der DAX ein neues Rekordhoch (13.819; Gründe: Brexit-Abkommen, Trumps Ja zum US-Konjunkturpaket). Am 06.01.21 geht der DAX noch höher. Am 07.01.21 knackt der Index die historische Marke von 14.000 (13.000 vor drei Jahren). Am 30. März 21 wird die Marke von 15.000 überschritten. Am 13.8.21 erreicht der DAX ein Allzeithoch mit 16.030 Punkten (erstmals über 16.000, am 04.11.21 ein neues Hoch mit 16.065). Am 21.5.23 erreicht der DAX ein neues Allzeithoch: 16.331 Punkte. Am 31.7.23 kommt das nächste Hoch: Erstmals geht der DAX über 16.500 Punkte. Am 06.12.23 werden 16.533 Punkte erreicht, am 8.12.23 16.763. Manche Experten erwarten für Ende 2024 18.000 Punkte. Schon am 13.3.24 geht der DAX erstmals über 18.000 Punkte (18.001,42). Insgesamt besitzen nur noch 3,5 Mio. Deutsche Aktien (niedrigste Quote aller Industrieländer, in den USA besitzt jeder Zweite Aktien). Bis 2018 steigt die Zahl aber auf 10,06 Mio. infolge der langen Niedrigzinsphase. 2020 werden aber durch Nullzinsen und niedrige Kurse Millionen Junge an die Börse gelockt. In der Corona-Pandemie 2020 steigt die Anzahl der Aktionäre in Deutschland um mehr als ein Fünftel. Ausländische Investoren halten 2009  52% an DAX - Aktien; Spitzenreiter Bayer AG mit 82,2%). 2014 liegt die Zahl der Aktionäre um eine halbe Million. Durch die lange Zeit fehlender Erträge des Sparbuchs und ähnlicher Anlagen steigt die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfondsanleihen auf 10,3 Mio. Ende 2022 gibt es sogar 12,89 Mio. Aktionäre in Deutschland. Das Jahr war nichts für schwache Nerven. 2018. 370 Mrd. € verloren die 30 DAX-Unternehmen seit dem Höchststand Mitte 2007. Die Bundesregierung richtet einen Schutzschild für alle Banken ein. Die Struktur des deutschen Bankensystems mit dem Geschäftsbankenmodell und den drei Säulen "Private Banken", Öffentlich-rechtliche Banken" und "Genossenschaftliche Banken" trotzt relativ gut der Weltfinanzkrise. Trotzdem müssen auch deutsche Banken gestützt (Landesbanken, Hypo Real Estate) oder verkauft werden zum Schleuderpreis (IKB). Trotzdem erhält die IKB 2009 noch Finanzspritzen. Der Bund übernimmt 2009 die Mehrheit an der Commerzbank, die Deutsche Post wird Großaktionär bei der Deutschen Bank. Es werden 500 Mrd. € als Sicherheit für die Banken zur Verfügung gestellt, um das Vertrauen wiederherzustellen (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung, Soffin, bis Ende 2009 befristet). Der Interbankenmarkt ist praktisch tot. Die Dienstleistungsbranche überwindet ihre Schwächephase und schafft auch Arbeitsplätze (2007 +450.000, 7,4 Mio. Erwerbstätige), mittlerweile hat die Informationstechnologie - Branche den Maschinenbau an Bedeutung überholt (es fehlen aber 20.000 Experten). Aufgrund der US-Immobilienkrise, des hohen Ölpreises und des starken Dollars ist das Wirtschaftsklima schlechter geworden. Zwei Quartale hintereinander schrumpft das BIP, Deutschland ist in einer Rezession. Konjunkturprogramme der EU und Deutschlands sollen entgegenwirken. Unter anderem sollen Investitionen, vor allem in Infrastruktur, vorgezogen werden. Ein zweites Programm wird für Anfang 2009 bereitgehalten (Verkehrswege, Schulen und Bildung, bis 50 Mrd. €  09/10; die Bundesländer haben noch zusätzlich eigene Programme in Höhe von 9 Mrd. €). Seit März 09 geht der Ifo - Geschäftsklima - Index wieder permanent nach oben.  Im Juli 2009 steigen Auftragseingänge und Exporte (2,3%) und Importe an, dieser Trend setzt sich fort (September 09 3,8%). Auch die Stimmung im Mittelstand wird besser (aber weniger Gründungen, mehr Insolvenzen, langsamere Erholung). Niemand schließt aber zur Zeit einen W-Verlauf in naher Zukunft aus (wahrscheinlich U). 2010 bringt eine Erholung, aber keinen richtigen Aufschwung. Der Ifo-Geschäftsklimaindex geht auch mal wieder nach unten. Im Januar 2013 zeigt er deutlich den Aufschwung an. Im Juni 2010 beschließt die Bundesregierung ein Sparpaket, das 80 Mrd. € in vier Jahren bringen soll (Gestaltungsziele fehlen). Im Oktober 2010 folgt ein kleines Steuerpaket: mehr Tabaksteuer, weniger Ökosteuer. Die große Koalition bleibt auch nach der Wahl 2017. Sie hat aufgrund der soliden Finanzlage, gute Gestaltungsmöglichkeiten. "Ich weiß, dass die Deutschen stolz darauf sind, dass sie Exportweltmeister sind. Aber das macht sie sehr anfällig für wirtschaftliche Schwierigkeiten im Rest der Welt", Jim O´Neill, Chefvolkswirt der US-Investmentbank Goldman Sachs.

- Die Europäische Union (vgl. auch EU) gerät 2020 wie die ganze Welt in eine Rezession. Am stärksten sind Italien uns Spanien betroffen.  Die EU hatte noch im August 2013 die längste Rezession ihrer Geschichte überwunden (leichtes Wachstum in Deutschland und Frankreich, am positivsten in Estland, am negativsten in Zypern). Für 2014 prognostiziert die EU in ihrem Herbstgutachten 1,4% Wachstum. In der Eurozone rechnet die EU-Kommission mit einem Wachstum von 1,2% für 2014. Die Deflationsgefahr ist aber noch nicht gebannt. Sie steht schon im Herbst 2011 am Rande einer Rezession, die bis 2013 anhält. Diese verstärkt sich 2012. Vor allem in den Südländern schrumpft die Wirtschaft dramatisch. Wegen der Schuldenkrise traut die EU-Kommission den 17 Euroländern 2012 nur noch 0,5% Wachstum zu, tatsächlich werden es dann doch wohl 1,5%. Die EU-Kommission rechnet ursprünglich für 2013 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3% (schwache Entwicklung in Frankreich, Spanien und Italien). Im dritten Quartal rutscht die Eurozone offiziell in eine Rezession (-0,1%). 2013 erwartet die EU-Kommission 0,4% Wachstum (Eurozone -0,1%). Die EU der 27 hatte 2011 sogar ein Wachstum von 1,6% (2009 ein Wachstum von -4 % (2008 von 1,0%, 2006 2,8 %, Eurozone: 2,7%, 2010: 1,8% EU). Die Arbeitslosenquote liegt im April 2012 bei 11%, im Oktober 2012 in Euroland schon bei 11,7%. Sie lag 2009 noch bei 8,5%. Im Juli 2015 erreicht die Arbeitslosenquote in den 19 Euroländern mit 10,9% den niedrigsten stand seit fast dreieinhalb Jahren. Die durchschnittliche Inflationsrate betrug in der EU 2008  2,0% (Spanien mit 4,3% am höchsten); im November 2009 0,6% (erstmals Anstieg seit längerer Zeit; Juni 08 betrug sie noch 4%, Juni 2009 -0,1%, im September 2011 steigt sie auf 3,0% (beharrt hier im Oktober), sinkt im Februar 2012 auf 2,6%, Erzeugerpreise aber 5,3%), die Arbeitslosenquote lag bei 9,5% im Mai 09. Ende  2012 lag die Arbeitslosenquote bei 11,7%.  Zu Beginn 2013 geht sie leicht zurück. Das Haushaltsdefizit der EU betrug 2009 -6,8% (2010: -7,2, 2011 -6,5%). Europa ist stark von dem Strudel der US-Krise betroffen.  In Österreich und Finnland entwickelt sich 2011 wie in Deutschland die Konjunktur sehr positiv. Österreich ist inzwischen 2015 aber auf die Kriechspur geraten, weil das Land dringend Strukturreformen braucht. Die Niederlande, Italien und Tschechien schrumpfen in der Wirtschaftskraft 2011. Zum 01.01.2010 hatten die 27 EU-Staaten erstmals mehr als eine halbe Milliarde Menschen. Deutschland ist größter Nettozahler (zahlte 2008 7,8 Mrd. € mehr ein als es bekam, trägt 19,6% aller Beitragszahlungen, die sich nach dem BIP richten). Ca. ein Drittel allen EU-Extrahandels geht auf Deutschland zurück. Die Pläne der EU, eine eigene Steuer einzuführen, lässt sich nicht durchsetzen. Italien entwickelt sich zum Sorgenkind in Euroland und koppelt sich vom Wachstum in der EU und in der Welt ab (größtes Problem stellen die hohen Lohnstückkosten dar, Schlusslicht von den 30 führenden Industrieländern bei der Wettbewerbsfähigkeit). Es gerät in eine Stagflation. Folge sind 1,9 Billionen Schulden (120%) und eine Herabstufung durch S&P zu A. Italien muss ein Sparpaket machen. 2016 geraten die Banken Italiens außer Kontrolle, die auf hohen faulen Krediten sitzen. Der Staat muss eingreifen (die EU toleriert Rechtsbrüche). 2013 macht das Patt mach der Wahl Europa Angst. Die Reformen der neuen Regierung versanden 2014: BIP seit 2004 -3,5%; ALQ 12,3%; Entwicklung der Industrie seit 2007 -23,4%. Im Herbst 2014 macht die Regierung ein Reformwerk (Korrekturen am Staatshaushalt). Für 2015 wird nach längerer Zeit wieder ein Wirtschaftswachstum erwartet (+0,6%). In Großbritannien zeigen sich Mitte 2009 zwar positive Signale für die Wirtschaft (-4,75% 2009, +0,9% 2010), aber die Rezession hält an (Haushaltsdefizit 2010 -12,9%, ALQ 2009 8 %) . Eine höhere Sparquote der privaten Haushalte schnürte dem bedeutenden Dienstleistungssektor den Hals ab. 2010 droht GB ein ähnliches Schuldendesaster wie Griechenland. Das Pfund stürzt ab, die Arbeitslosenzahlen steigen stark an, das Wachstum ist mau. GB steht auch 2012 am Rande einer Rezession. Die Gräben zwischen Arm und reich werden größer (auch sonst ist das Land gespalten: Schotten, Europa-Freunde und Gegner). 2013 zeichnet sich ein Aufschwung der Wirtschaft ab (aber Abhängigkeit von privatem Konsum und Staatsausgaben). Am 18. September 2014 findet ein Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands statt. Die Nationalisten holen immer mehr auf. Die Regierung ist auf ein Ja zur Unabhängigkeit wenig vorbereitet. 2014 erreicht GB ein Rekordwachstum mit 2,8% (höchste Wachstum unter den klassischen Industrienationen der EU). Am 7. Mai 2015 wählt Großbritannien (auch wichtig für das geplante Referendum 2016). Die Briten stimmen für den Brexit. Brexitfolgen bremsen das britische Wachstum. Der Reformkurs der irischen Regierung zahlt sich 2015 aus. Kein anderes Euro-Land wächst so kräftig. In Frankreich wächst die Wirtschaft nur mäßig und erreicht ein Rekord-Handelsdefizit, die Probleme wachsen insgesamt. Das Haushaltsdefizit beträgt 2009 -7%, 2010 -8,2% (2013 will man wieder auf 3,0% kommen). Die Jugendarbeitslosigkeit ist sehr hoch (23%), die Arbeitslosenquote liegt insgesamt 2013 bei 12%. 2014 liegt sie noch bei 10,5%. 2012 soll ein Reformpaket kommen (Erhöhung Mehrwertsteuer, Senkung Sozialabgaben, Finanztransaktionssteuer). Prognose der OECD für 2013: Verschuldung 108,2; Defizit 3,4%; Wachstum 0,3%. Man einigt sich 2013 auf eine Arbeitsmarktreform (mehr Flexibilität). Anfang 2014 verordnet der Staatspräsident Hollande einen Sparkurs: Staatsausgaben senken, Steuern senken (aber noch 3,9% Defizit 2014; 2015 4,3%; Gesamtverschuldung 97%). Im Januar 2015 steigt die Arbeitslosigkeit auf einen neuen Höchststand (3,5 Mio.) Die EU gibt dem Land weitere zwei Jahre Zeit, um sein Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. 2016 steigt die ALQ auf 9,9%, die Staatsverschuldung auf 96,8%, das Wirtschaftswachstum liegt bei 1,25%. In Spanien bricht der Immobilienmarkt 2007 ein, auch der Baubereich sinkt rapide. Damit beginnt eine Wirtschaftskrise. der Arbeitsmarkt funktioniert nicht richtig. Im Jahre 2009 gab es 19% Arbeitslosenquote (2010 bei 20%), negativ ist auch das enorm hohe Außenhandelsdefizit mit 10% des BIP. Das BIP ist auf Talfahrt. Den Sparkassen steht das Wasser bis zum Hals, alle Banken sind angeschlagen (16,5% des Geldes der EZB). Das Land ist in Stagnation. Mehr als 20% der Spanier rutschen 2011 unter die Armutsgrenze. 2012 legt das Land ein radikales Anti-Krisenpaket auf (geringeres Haushaltsdefizit, Steuererhöhungen, weniger öffentliche Investitionen). Die Arbeitslosenquote steigt 2012 auf 25%. Spanien muss unter den Rettungsschirm. Im Herbst 2013 bringen der Export und der Tourismus Spanien aus der Rezession (aber noch 5,6% Defizit 2014). 2014 erholt sich Spanien schneller als erwartet (1,4% Wachstum, 2015: 2,0%). 2015 wird Spanien zum Vorzeigeland in Europa. Es hat die Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangt (BIP +2,5% 2015 als Prognose). Tatsächlich wächst das BIP von April bis Juni 2015 schon um 1% (stärkster Anstieg seit 2007). Auch 2017 setzt sich der positive Trend fort. Im Oktober 2017 setzt das Spanische Kabinett Kataloniens Regierung ab (wegen Rebellion).  Hollands Wirtschaft hat die schwere Rezession von 2003 endgültig überwunden und boomt ab 2006. In den skandinavischen Mitgliedsländern boomt die Wirtschaft nach frühzeitiger Liberalisierung trotz hoher Staatsquote und hoher Steuern (z. B. Schweden: Wachstum +4,7% 2006). Polens Wirtschaft profitiert erheblich von der Mitgliedschaft: Wachstum 2006 5,8%.  In Irland bricht die Industrieproduktion wegen der hohen Exportabhängigkeit von 47% mit -12,3 % am stärksten ein. Die Arbeitslosigkeit steigt 2009 auf 10%, der Haushaltssaldo auf -11%. Aber die Iren stimmen dem Lissabon-Vertrag der EU zu. 2010 wird es schwierig die hohen Schulden zurückzuzahlen. Griechenland steht Ende 2009 vor der Staatspleite (135% Staatsverschuldung, 12,7% HH-Defizit, 24.003 € pro Einwohner, ALQ 9,3%). Die EU stellt 2010 die Haushaltspolitik Griechenlands unter Aufsicht und macht konkrete Auflagen (letzte Stufe des Defizitverfahrens, bis 2012 HH-Defizit von 13,6% auf unter 3%). Die Euro-Zone wird Griechenland Hilfen geben (IWF 30 Mrd. €, EU 80 Mrd. €, davon D 22,4 Mrd. €, 2010 110 Mrd. € Finanzbedarf). Eine Euro-Anleihe mit 5 Mrd. € kann im März erfolgreich platziert werden. Im Mai muss die EU eine Nothilfe von 80 Mrd. € (bei Standard & Poor`s verliert es seine Kreditwürdigkeit) für den Bedarfsfall bereitstellen. Die wirtschaftlichen Rahmendaten sind katastrophal (2010: Wachstum -4,5%, ALQ 12,6%, Gesamtverschuldung 143%, Neuverschuldung 10,5%). Auch anderen europäischen Staaten wie Portugal, Spanien und Italien (120% Verschuldung) drohen Risikoaufschläge bei ihren Staatsanleihen. Portugal kann seinen Staatshaushalt nicht finanzieren und schockt die Finanzmärkte (Herabstufung der Bonität durch Fitch und Standard & Poor`s). Im April 2011 muss das Land unter den Rettungsschirm. Das  Land steckt auch tief in der Rezession fest. Schuldenprobleme haben auch Lettland, Irland und besonders Ungarn. In Irland steigen die Gesamtschulden von 25 auf 75% durch die Bankenrettung (auch deutsche Banken sind mit durchschnittlich 20% beteiligt). Im Mai 2010 muss die EU einen Stabilisierungsmechanismus einrichten mit 750 Mrd. €. Polen hatte mit 1,7% als einziges EU-Land 2009 eine positive Wachstumsrate; gefährdet aber durch die Aufwertung des Zloty den Aufschwung. Im EU-Budget steckt wegen falscher Prioritäten (Landwirtschaft mit Anteil von 43%, Struktur- und Regionalhilfen 35,6%) immer ein Sprengsatz. Die Agrarsubventionen werden so im Nov. 08 umgeschichtet; 2013 folgt eine weitere Reform (Kopplung der Förderung an Umweltauflagen). Nach der Finanzkrise 2008 legt die EU ein Konjunkturprogramm in Höhe von 200 Mrd. € auf. Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien fahren auch eigene Programme. Dabei taucht immer wieder der Vorwurf des Protektionismus auf (vor allem gegen Frankreich). Nach dem Sozialbericht der EU sind 19 Mio. Kinder - jedes fünfte - von Armut bedroht. Die Agrar-Importzölle sollen auf Druck der WTO und der USA um über 47% gesenkt werden; die EU, USA und Kanada wollen China vor der WTO verklagen, um den Autoproduzenten einen leichteren Zugang zum chinesischen Markt zu verschaffen (unzulässige Importzölle); die EU-Kommission (Regierung der EU, Kommissionspräsident Barroso und 27 Kommissare) verhängt ab Herbst 2006 die nächsten fünf Jahre Schutzzölle auf Billigschuh-Importe aus China (16,5%) und Vietnam (10%, fast 2/3 der Schuhimporte kommen aus diesen Ländern, Verlängerung Herbst 2008 wegen Subventionsvorwurf). Ab April 2011 laufen diese Zölle aus. Bei chinesischen Bügelbrettherstellern sollen Strafzölle vermieden werden. Ende 2007 laufen Import-Quoten für bestimmte Kleidungsarten aus China aus und werden verlängert. Die EU droht China wegen gesundheitsgefährdender Produkte mit einem Einfuhrverbot für bestimmte Güter (Spielzeug, Zahnpasta, Medikamente). Sie erwägt auch auf Druck der europäischen Stahlkonzerne Anti-Dumping-Verfahren gegen chinesische Stahlunternehmen (wenig Aussicht auf Erfolg, da Produktion unter Herstellungskosten nachgewiesen werden muss; eher Schutzzölle). Im Ende September 2008 erlässt die EU ein Importverbot für chinesische Milchprodukte. Wegen des Importverbots für amerikanisches Geflügel kommt es zum Streit mit den USA. Im September 2009 verhängt die EU Strafzölle auf Alufolie und nahtlose Stahlrohre(17,7 bzw. 39,2%). Es droht ein Handelskrieg. Im Oktober 2009 schließt die EU ein Freihandelsabkommen mit Südkorea, das am 01.07.2011 in Kraft tritt. Verhandlungen über Freihandelsabkommen gibt es mit Indien (seit2007) und mit den USA (seit 2013). Ab 1. Juli 2012 verhängt die EU ein Ölembargo gegen den Iran. Die verbindlichen Umwelt- und Sozialstandards haben Modellcharakter. Ende 2010 schließt die EU ein Zollabkommen mit Russland. Im Herbst 2012 prüft die EU europäische Dumping-Vorwürfe gegen die chinesische Solarbranche (verbotene Subventionen der Staatsbanken). 2013 werden Strafzölle gegen die chinesischen Solarimporte verhängt. China antwortet mit Zöllen auf Stahlrohre und Chemie-Importe. Rumänien und Bulgarien wurden ab 01. 01. 2007 Mitglieder (mit Schutzklauseln). Ab 2012 soll Kroatien das 28. Mitglied werden; der Beitritt erfolgt dann ab 01.07. 2013. Spätestens Anfang 2014 sollen auch die Beitrittsgespräche mit Serbien beginnen (mit Türkei offen). Auf dem Gipfeltreffen der EU im Juni 2007 in Brüssel wurde ein neuer EU-Vertrag ausgehandelt: "hoher Vertreter" für Außen- und Sicherheitspolitik, Einführung des Euro für alle EU-Länder, größere Rolle des Europaparlaments, neue Stimmengewichtung nach der Bevölkerungszahl ab 2014. EU-Handelskommissar Mandelson will mit goldenen Aktien (besondere Privilegien, Vetorecht) unerwünschte Investoren (staatliche Fonds aus Russland, China, Arabien) aussperren. 2013 streben Indien und die EU ein Abkommen über Freihandel an. Der Europäische Gerichtshof bestätigt, dass Microsoft der Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung eine halbe Milliarde Euro kostet. Das Urteil hat große Konsequenzen für den Kampf gegen multinationale Unternehmen weltweit; es  ist ein Sieg für die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Am 14.01.08 hat die EU zwei weitere Verfahren eingeleitet. Sie führen im Februar 2008 zu einer weiteren Kartellstrafe in Höhe von 899 Mio. €. 2009 muss Microsoft den Zugang alternativer Browser erleichtern. Der EU-Vertrag von Lissabon ist bei der Volksabstimmung in Irland im Juni 2008 gescheitert; die EU gerät in eine Krise. Anfang März 2009 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem Sondergipfel in Brüssel. Es geht um Osteuropa und die Hilfen für die Autoindustrie. Osteuropa bekommt 100 Mrd. $ aus Mitteln des IWF. Die Wirtschaft der 10 osteuropäischen EU-Mitglieder bricht ein. Es ist eine Grundsatzfrage, ob verschuldeten Mitgliedstaaten die Last gemildert werden soll. 2009 wird das EU-Kartellrecht verschärft: Schadensersatzklagen nach US-Vorbild sollen erlaubt werden. Nach einer Prognose der EU-Kommission dauert die Wirtschaftskrise bis Mitte 2010. Die Wirtschaft soll 2009 um 4% schrumpfen, die Arbeitslosenquote soll auf 11% ansteigen. Ab Juni 2009 verliert der Abschwung in der Eurozone an Tempo, im November bessert sich das Wirtschaftsklima schon stark. Die Krise trifft die exportstärksten Länder noch härter. Die EU-Kommission will die Bankenaufsicht und ein Früh-Warnsystem aufbauen. Großbritannien ist dagegen. Der Krisenmechanismus der EU (Rettungsschirm) wird ab 2013 dauerhaft. Es soll eine "Wirtschaftsregierung" in der Euro-Zone entstehen. Dem EFSF wird Ende September 2011 vom Bundestag zugestimmt. Das Bundesverfassungsgericht gibt im September 2012 grünes Licht für den ESM. 10 Monate vor Aufnahme Kroatiens in die EU sieht die Kommission noch erhebliche Mängel (Rechtsstaatlichkeit und Sicherheit). Die Perspektive für Serbien und die Türkei hat sich nicht verbessert. Ende Januar 2014 beginnen aber Beitrittsgespräche mit Serbien. Die EU erhält den Friedensnobelpreis 2012. Im November 2013 brüskiert die Ukraine die EU. Eine Zusammenarbeit wird abgelehnt (ein Abkommen auf Eis gelegt). Bei der Europa-Wahl im Mai 2014 gewinnen die rechten Parteien und Europagegner stark. Auf dem EU-Gipfel im Juni 2014 wird Jean Claude Juncker als neuer EU-Kommissionspräsident nominiert. 2015 zieht Island einen Aufnahmeantrag zurück (will sich im Fischfang nicht einschränken lassen). Auf dem EU-Gipfel im Mai 2015 in Riga bietet man der Ukraine ein Freihandels- oder EU-Partnerschaftsabkommen an, aber nicht die Mitgliedschaft, um Russland nicht zu provozieren. Die Griechenlandkrise und der drohende Grexit belastet die EU stark. Die Finanzmärkte reagieren kaum. Im Februar 2016 stellt Bosnien-Herzegowina einen Beitrittsantrag in die EU, der angenommen wird. Im ersten Halbjahr 2018 übernimmt Bulgarien die Ratspräsidentschaft in der EU (ärmstes Land der EU, wegen Korruption Justiz unter besonderer Beobachtung). Die Krise in Italien (keine stabile Regierung nach der Wahl, Überschuldung) treibt die Indikatoren der Finanzmärkte der EU im Mai 2018 nach unten. Conte soll es wieder versuchen und kann eine Regierung bilden (die beiden Parteiführer der 5 Sterne und Lega sind als Arbeitsminister und Innenminister die starken Männer). Der spanische Ministerpräsident Rajoy verliert wegen Korruption immer mehr Verbündete und muss sich einem Misstrauensvotum stellen. Er wird abgewählt. Neuer Regierungschef wird Pedro Sanchez. Spannend wird sein Verhältnis zur katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Großbritannien droht ein chaotischer Austritt aus der EU. Das Parlament lehnt am 15.01.2019 das Brexit - Abkommen ab (432 zu 202). zum 01.01.2021 kommt der Austritt GB. Im letzten Moment wurde ein Handelsvertrag abgeschlossen.  Die erste europäische Hochkultur war die der Minoer auf Kreta in Knossos vor über 4000 Jahren. Nach der Mythologie entführte Zeus die phönizische Prinzessin Europa dorthin. Von da kommt der Name "Europa". "Europa, das ist ein Kompromiss", Nicolas Sarkozy.

- Der EURO (€, mittlerweile weltweit führende Bargeldwährung) ist 2020 in einem Abwertungsprozess gegenüber dem Dollar. Noch 2014 war er in einer Aufwertungsphase. 2015, 2016 und 2017 ist er volatil. Es zeichnet sich ein zartes Wachstum in den 18 Euoländern ab (1,2% im Jahre 2014; 1,5% 2015). Ende 2014 wird die Wachstumsprognose gesenkt (die Aussichten verschlechtern sich, Franreich rutscht in die Krise). 2015 fördert die billige Energie das Wachstum in der Euro-Zone (stärkstes Konjunkturplus seit 4 Jahren; Nachfrage aus Schwellenländern gestiegen). Im Jahre 2011 war der Euro noch stark von den Schuldenkrisen und der Situation in den USA beeinflusst. Er befand sich im ersten Halbjahr 010 in einer Abwertungsphase, danach in einer Aufwertung. 2008 kletterte er auf Rekordhöhe (das sinkende Interesse Chinas an Dollar-Anleihen, der Russische Ausbau der Euro-Reserven, der sinkende Abstand zu den US-Zinsen und die schlechten US-Konjunkturdaten werten den € weiter auf; 1,6019 war am 22.04.08 der Höchststand; Allzeit - Tief: 0,8252$ Ende 2000, bei Einführung 1,17 $; jetzt pendelt er um 1,06 (1,39 höchster Stand, mit 0,95 weit unter Einführungskurs von 1,18 und niedrigster Kurs seit 12 Jahren März 2015). Erreicht der Dollar bald die Parität zum Euro? Die wird am 12.7.22 erreicht. Die Griechenlandkrise (Überschuldung, Rückstufung durch Rating - Agenturen, auch Irland und Portugal) und Spekulationen im Zusammenhang damit (vor allem mit CDS, Rückkehr zur Drachme; Neuwahl in Griechenland 2015; Kauf von Staatsanleihen durch die EZB; Geldpolitik der EZB) schwächten den Euro und führten zum vorübergehenden Absturz. Äußerungen von Trump zur Geldpolitik der Fed stärken den Euro (ebenso Zinssenkungen in den USA). Der Schweizer Franken wird dadurch zum Ersatz des Euro und aufgewertet. Die Griechenland-Sorgen belasten auch die Börsen, einige Experten erwarten eine Umschuldung. Das Referendum der Griechen gegen Strukturreformen lässt einen Grexit näher rücken. Allerdings werden schätzungsweise schon 85% aller deutschen Exporte in Euro abgerechnet. Der Euro ist Zahlungsmittel für 318 Mio. Menschen und macht über 25% der weltweiten Devisenreserven aus. Im August 2013 kommt die Euro-Zone wieder in Schwung. Die Frühindikatoren legen zu. Alles deutet auf mehr Wachstum hin. 2013 steigt die Industrieproduktion so kräftig wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Der Preisauftrieb lag im April 2012 bei 2,6%, Im Juli 2008 bei 4,1%, das ist der höchste Wert seit Einführung der Statistik 1997 (angestrebt werden 2%). Im September 2009 ist er auf -0,3% gesunken. Im Mai 2010 lagen die Verbraucherpreise wieder bei 1,5% Anstieg, Juli 2011 um 2,5% in den Euroländern. Im August steigen die Preise um 2,7% in der Euro-Zone wegen der Benzinpreise. Im Mai 2013 liegt die Teuerungsrate bei 1,4%; im Juli 2013 bei 1,6%; August 2013 1,3%; September 2013 1,1%, Oktober 2013 0,7%, Dezember 2013 0,8%. Im Februar 2014 sinkt die Teuerungsrate auf 0,7%; im März sogar auf 0,5%. Dann steigt sie im April 2014 wieder auf 0,7%, um im Mai 2014 wieder bei 0,5% zu landen (so hoch ist sie auch Juni 14). Im Juli 2014 erreicht die Inflationsrate mit 0,4% ein Rekordtief (tiefste Stand seit 5 Jahren; im September sogar 0,3%, auch im November 14). Im Dezember 2014 geht es sogar auf -0,2%. Die Arbeitslosenquote steigt im Februar 2012 auf 10,8 % (17 Mio.), im Oktober 2012 11,7% (niedrigste in Österreich mit 4,3%, Luxemburg 5,1%). Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone liegt im Juli 2013 bei 12,1% (19,23 Mio. Arbeitslose). Im November 2013 waren ebenso 12,1 Mio. Menschen ohne Job. Die EZB macht eine Erhöhung des Leitzinses zum 03.Juli 2008 auf 4,25% (neunte Erhöhung in Folge; höchster Stand seit 7 Jahren); denn die Geldmenge ist mit einer Jahresrate von 12,3% (M3,2007) angewachsen. Der Zinssenkungsdruck wächst 2008, aber die Inflation wird von der EZB als zu riskant eingeschätzt (Zielkonflikt zwischen Wirtschaftswachstum und Preisstabilität). Mit der Finanzkrise muss der Leitzins zuerst auf 3,25% gesenkt werden, am 04.12.08 auf  2,5% und am 15.01.09 auf 2,0%. Die vorletzte Senkung erfolgt am 05.03.09 auf 1,5%. Am 02.04.09 wird mit 1,25% sogar ein Rekordtief erreicht, das am 06.05.09 mit 1,0% noch übertroffen wird. Ende 2009 kündigt die Notenbank ein Ende der extraexpansiven Geldpolitik an (Experten rechnen bis Ende 2010 nicht mit einer Erhöhung). Die Erhöhung kommt am 07. April 2011 auf 1,25% (erste Zentralbank im Westen). Am 07. Juli 2011 wird weiter auf 1,5% erhöht gegen die Inflation. Um Investitionen anzuregen, wird er am 03.11.11 wieder auf 1,25% gesenkt. Dann am 08.12.11 auf 1,0%. Am 05.07.12 senkt die EZB den Leitzins auf 0,75% (historisches Tief), um die Geldbeschaffung der Banken noch weiter zu erleichtern und den Krisenstaaten eine Atempause zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu geben sowie die schwache Konjunktur zu stützen. Im Mai 2013 erfolgt aus den gleichen Gründen eine weitere Senkung auf 0,5%. Am 07.11.13 wird mit 0,25% ein historisches Tief erreicht, das am 05.06.14 mit 0,15% noch übertroffen wird. Am 10.03.2016 wird der Leitzins auf 0,0% gesenkt. Der britische Leitzins wurde zuerst auf 5,75% erhöht, um die Inflation (3,8%) zu dämpfen und den Immobilienmarkt zu beruhigen. Dann wurde er mehrmals gesenkt auf zuletzt 0,5%, weil Großbritannien vor einer Wirtschaftsflaute steht (Stagflation, auch Krise am Immobilienmarkt, starke Abwertung des Pfund, nur noch 1 €). Das Land hat 2012 erhebliche Probleme mit der Inflation (Aufwertung der Währung wird Export weiter senken). Außerdem wird im April 2008 ein Hilfspaket in Höhe von 63 Mrd. € für die Banken aufgelegt, dem Anfang 2009 ein zweites folgt. Nach der Pleite von Lehman Brothers noch mal 30 Mrd. €. Außerdem kauf die EZB Unternehmensanleihen in Höhe von 60 Mrd. € auf. Frankreich will die EZB stärker politisch beeinflussen und widersetzt sich dem Stabilitätspakt. Die EZB baut für 500 Mio. € ein neues Gebäude in Frankfurt (Großmarktgelände im Ostend). Die EZB gibt innerhalb eines Jahres 72 t Gold auf den Markt. Die wachsende Kluft in der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Währungsunion führt zu Spannungen. Die Deutsche Bundesbank wird erheblich verkleinert (-6000 Stellen bis 2012, Vorstand -2). Der Bundesbankgewinn lag für 2007 bei 4,3 Mrd. €, 2008 bei 6,3 Mrd. €. Sie hat Gold im Wert von 62 Mrd. € (3400 t, zweithöchster Bestand nach den USA). 2009 hatte die EZB einen Überschuss von 2,2 Mrd. €. Genauso hoch ist er auch 2010. 2012 bleiben lediglich 664 Mio. € Jahresüberschuss, von denen noch 599 Mio. an Griechenland gehen. Die Risikovorsorge wird stark erhöht um 6,7 Mrd. €. Slowenien hat ab 01. 01. 2007 den Euro bekommen; Malta und Zypern folgten ab 01. 01. 2008, die Slowakei am 01.01. 2009. Estland erhält ab dem 01.01.2011 den Euro (eine der niedrigsten Staatsverschuldungen). Lettland folgt ab 01.01. 2014 als 18. Land. Der EU-Währungskommissar leitet gegen sechs Länder ein Defizitverfahren ein. Die öffentlichen Schulden in der Euro-Zone liegen bei 92,2% Europa überholt die USA als wichtigsten Kapitalmarkt der Welt (den höchsten Umsatz hatte 2006 der London Stock Exchange). Mit mehreren Geldspritzen versucht die EZB, die Finanzmärkte zu beruhigen (über 150 Mrd. € allein 2008; die Fed tut das gleiche, zuletzt 2008  250 Mrd. $ ohne das Rettungspaket von 800 Mrd. $), um die Liquidität zu sichern (Risikostreuung). Die Schweizer Nationalbank, die Bank von England (insgesamt 222 Mrd. €) und die Bank von Kanada ziehen mehrmals nach. Die Zentralbanken stocken ihre Dollarliquidität massiv mit Devisen-Swaps. Die mehrfache Zinssenkung in den USA führt vorerst zu einer Beruhigung der Finanzmärkte. Trotzdem müssen auch im Euroraum Banken durch Bürgschaften gestützt (Hypo Real Estate) oder verstaatlicht werden (Fortis, B&B). Einen EU-Fonds nach US-Vorbild hat es nicht gegeben, auch keine Schuldverschreibungen. Da bei den Zinsen nach unten kaum noch Luft ist, will die EZB Pfandbriefe kaufen, um dem Finanzmarkt zusätzliche liquide Mittel (60 Mrd. €) zur Verfügung zu stellen. Seit Beginn der Finanzkrise im Juni 2007 ist durch die Liquiditätshilfen die Bilanzsumme der EZB um 900 Mrd. € auf 2,4 Billionen angestiegen. Ende 2010 verdoppelt die EZB ihr Grundkapital. Die osteuropäischen Kandidaten für die Euro-Zone (Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen) müssen sich auf eine härtere Prüfung durch die EZB einstellen. Lettland bekommt 2014 den Euro. Litauen will 2015 folgen (erfüllt die Kriterien). Die EU will in Anbetracht der Schuldenkrisen in einigen Ländern einen Europäischen Währungsfonds einrichten (Instrument der Stabilisierung mit Durchgriffsrechten auf nationale Etatpolitik, die Bundesbank ist dagegen). Es wird 2010 ein Notfallplan für Griechenland erarbeitet (IWF, bilateral). Es ist wohl auch eine stärkere Abstimmung der Wirtschaftspolitik in Europa notwendig. Im Mai 2010 wird ein Stabilisierungsmechanismus (750 Mrd. €) eingerichtet, der insbesondere Spekulationen gegen den Euro verhindern soll. Die EZB muss Mitte 2011 immer mehr Staatsanleihen kaufen, um die Schuldenkrise zu entschärfen. Das Gesamtvolumen stieg auf 96 Mrd. €. Sie gibt auch mehr Geld in den Markt (Tender). Für Island eröffnet die EU Mitte 2010 Beitrittsgespräche. Im Herbst 2011 löst Mario Draghi J. - C. Trichet als EZB-Präsident ab. Ende 2011 wird auf drei Jahre unbeschränkte Liquidität zur Verfügung gestellt (490 Mrd. €, 1%). Nach Griechenland muss 2012 auch Spanien unter den Rettungsschirm. Wegen der hohen Anleihekäufe aus Krisenländern im Herbst 2012 durch die EZB erwägt der deutsche Bundesbankchef Weidmann den Rücktritt. Damit setzt sich wohl als Rettungsstrategie der unbegrenzte Anleihenkauf durch die EZB durch (gegen Sparauflagen). Im März 2013 muss Zypern unter den Rettungsschirm. Das Land bekommt 10 Mrd. €. 5,8 Mrd. muss das Land selber über die Banken aufbringen (Zwangsabgabe, Abwicklung). 2014 stellt die EZB eine Billion Euro zur Verfügung, um die Kreditvergabe der Geschäftsbanken zu erleichtern (müssen die Geschäftsbanken erst Ende 2018 zurückzahlen). Instabilitäten in Italien und Spanien können den Euro stark beeinflussen. "Ich will die Zentralbank nicht an die Kandare nehmen. Aber sie kann sich abschminken, dass sie alleine für die Wechselkurspolitik verantwortlich ist", J. - C. Juncker, Vorsitzender der Euro - Gruppe und jetziger EU-Chef über die EZB 2010.

Davos (Graubünden, Schweiz, ca. 2000 m hoch), ehemaliges Sanatorium auf dem "Zauberberg" (in Wirklichkeit Schatzalp) von Thomas Mann (Titel seines berühmten Buches). Der Ort steht für saubere und gesunde Luft. Im Kongresszentrum von Davos findet jährlich Ende Januar das World Economic Forum statt, wo die ökonomische Elite der Welt sich trifft. Mit dem World Radiation Center verfügt Davos über eine wichtige Umweltinstitution. Der Weltkurort war im Zweiten Weltkrieg eine Nazihochburg.  Heute versucht man, die braune Vergangenheit aufzuarbeiten.  "Nicht nur der Humanismus, - Humanität überhaupt, alle Menschenwürde, Menschenverachtung und menschliche Selbstachtung sei untrennbar mit dem Worte, mit Literatur verbunden", Setembrini in T. Mann, Der Zauberberg, Frankfurt 1999, S.221f. "Davos war einmal ein Luftkurort. Dann wurde das Penizillin erfunden, und Davos hat sich gewandelt - zu einem Ort geistiger Erholung. Wir brauchen ein neues Penizillin", Li Keqiang, Ministerpräsidet der VR China, 2015 in Davos.

- Vietnam trat Anfang November 2006 der WTO (World Trade Organisation, 152 Mitgliedsstaaten, Budget 129 Mio.$ 2005, Roberto Azevedo ist WTO-Direktor, die Global Government - Institutionen sind auch bei der Außenwirtschaft beschrieben) bei, Russland ist nach einer Einigung mit den USA im November 2006 auf dem Sprung (Beitritt Ende 2011 nach 18 Jahren Verhandlung). Die USA und die EU bringen den Streit um Exportsubventionen für Boing/Airbus vor den Schiedsausschuss der WTO. 2010 fällt ein Schiedsspruch. Beide Seiten fühlen sich als Sieger. Die EU legt Widerspruch ein (teuerste Handelsstreit der Geschichte). 2011 wird die USA für ihre Hilfen an boing gerügt. Die USA verhängen auch Textilimportquoten gegen China, die EU einigt sich nach Importbeschränkungen mit China (Anfang September): die Hälfte der betroffenen Waren wird übernommen, die andere Hälfte für 2006 angerechnet, die Auswirkungen auf die Textilindustrie in Bangladesch und Marokko z. B. sind wesentlich dramatischer als auf Italien, Frankreich u. a.; die WTO untersagt der EU, ihre Bananen-Importzölle für südamerikanische Bananen zu verdreifachen. Die USA siegen im Bananen-Streit mit der EU: Die Bevorzugung der AKP-Staaten bei den Zöllen ist nicht zulässig. Die WTO gibt den USA recht im Streit um die Zulassung von Gen-Nahrung. Die Verhandlungen zur Liberalisierung  des Welthandels scheitern vorerst auf Ministerebene im Juli 2006 in Genf (Doha-Runde),  an Bedeutung gewinnen regionale Handelsabkommen. Dem Agrarsektor kommt eine Schlüsselrolle zu. Mitte Dezember (13. -18.) fand eine Sitzung in Hongkong statt, auf der die AKP-Staaten (meist ehemalige Kolonien) einen Ausgleich bekamen. Ein Punkt war die Deregulierung des globalen Zuckermarktes. Beschlüsse sind u. a.: bis 2013 sollen die Exportsubventionen schrittweise wegfallen, die höchsten Zölle in den Industrieländern sollen fallen, wobei die ärmsten Entwicklungsländer bis 2008 freien Zugang erreicht haben sollen. EU, USA, EL und Schwellenländer einigen sich im Januar in Davos auf eine Wiederaufnahme der Gespräche der Welthandelsrunde. Ein Kompromisspapier 2008 aus Kanada bevorzugt die Schwellenländer bei Industriezöllen: Flexibilitäten sollen für mehr als 10% aller Produkte gelten. Auf einer Konferenz am 19.05. 2008 in Genf soll die Doha-Runde gerettet werden (Einfuhrzölle mit einem Volumen von 300 Mrd. Dollar halbieren). Die USA bereiten ein Gesetz für die WTO vor, das eine Klage bei künstlich unterbewerteten Währungen (Yuan) ermöglicht. Mitte 2007 schalten die USA wieder die WTO ein, um zu klären, ob die Exportüberschüsse Chinas mit den USA durch Subventionen verzerrt sind. Die Ukraine wird Vollmitglied. Im Sommer 2008 scheitert die Welthandelskonferenz. Die 153 Staaten können sich nicht auf ein neues Regelwerk einigen. Der Weg geht wohl Richtung zweiseitige Handelsverträge. Egoismus der Nationen und Sorgen vor der Globalisierung sind die Ursachen (USA will Agrarprodukte ungehindert exportieren, aber keine Subventionen abbauen, Japan will ungehindert Autos exportieren, aber Reisimporte beschränken). Ende 2008 soll ein Neuanlauf zur Rettung der Doha-Runde unternommen werden. Die EU und die USA bringen 2009 die chinesischen Exportzölle für Rohstoffe vor die WTO. Im Herbst 2009 erheben die USA Strafzölle (35%) auf Reifenimporte aus China, das den Fall vor die WTO bringt und mit Strafzöllen bei Hühnerimporten kontert. Ende 2010 droht ein Handelsstreit zwischen China und den USA, weil China die Exporte Seltener Erden weiter drosselt. Pro Jahr kommt es etwa zu 120 Verstößen gegen das Freihandelsbekenntnis. 2009 kommt es nach der Finanz- und Weltwirtschaftskrise zu einem Rückgang des Welthandels um -12% (im Vergleich zum Vorjahr). Vor der WTO liegt auch eine Beschwerde der EU über einen US-Tankerauftrag vor. Ende 2013 wird bei der Welthandelskonferenz auf Bali ein historischer Durchbruch beim Abbau von Handelsschranken erzielt. Der Pakt scheitert allerdings im August 2014 am Widerstand Indiens. Schließlich einigen sich Indien und die USA im November 2014 im Streit um die Lebensmittelsubventionen. Das indische Subventionsprogramm für Nahrungsmittel (insbesondere Getreide) soll vorerst nicht durch das Abkommen mit der WTO betroffen sein. Die neue Handelspolitik von Trump wertet die Rolle der WTO stark ab. Die Doha-Runde ist definitiv zwischen Intensivstation und Krematorium", Kamal Nath, Indiens Handelsminister.

- Der IWF (Internationale Währungsfond,185 Mitgliedsländer, Chef: Kristina Georgiewa/ Bulgarien; C. Lagarde bis 2019, Vize: J. Lipsky, Chefvolkswirt: Olivier Blanchard ab 2008, Stimmanteile: USA 17, Japan & D 6, Frankreich 5) schätzt das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr 2010 bei 4,0%; viele Länder fordern eine Änderung der Stimmrechte. Die USA und die EU müssen auf mittlere Sicht ihre Quoten verringern. Der Lenkungsausschuss unter Vorsitz von Brown empfiehlt eine dahingehende Reform. Bei den Schwellenländern sollen die Stimmrechte mehr der Wirtschaftskraft (BIP) und der Offenheit entsprechen (umstritten ist die Gewichtung). Im Herbst 2006 wurden schon die Stimmanteile von China, Mexiko, Süd-Korea und der Türkei angehoben. Man arbeitet an einer Formel , in die die Faktoren BIP, Währungsreserven und Außenhandel eines Landes eingehen. Die Entwicklungsländer (G24) sollen mehr Stimmrechte und Kapitalanteile bekommen. Der IWF sieht große Gefahren für die Weltwirtschaft, wenn im Ausland investiertes Geld nach Japan zurückfließt (Yen-Geschäfte mit Carry Trade). Im Herbst 2007 erhöht der IWF seinen Druck auf China, seine Währung aufzuwerten (dies geschieht in der Folge in ganz kleinen Schritten). Der IWF arbeitet an einem Verhaltenskodex für Staatsfonds. Der IWF muss stärker der Frage nachgehen, wie das Finanzsystem die reale Wirtschaft beeinflusst. Er warnt 2008 eindringlich vor den Folgen des starken Anstiegs der Lebensmittelpreise. Die betroffenen Länder versuchen mit Subventionen, Preiskontrollen, Exportsperren und Auflösung von Reserven zu helfen. Der IWF hilft Island mit 1,7 Mrd. $ in der Finanzkrise. Auch die Ukraine, Ungarn und Pakistan leihen sich Geld (insgesamt 42 Mrd. $). Danach folgt ein Krisenkredit (17,1 Mrd. $) an Rumänien. Auf der Frühjahrs - Tagung 2009 geht es um die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Ende 2009 verkauft der IWF ein Achtel seiner Goldreserven (403,3 t), um Kredite an arme Länder geben zu können. Auf der Konferenz in Istanbul im Oktober 2009 fordert der IWF mehr Einfluss auf den Finanzbereich. Die Jahrestagung des IWF im Oktober 2010 im südkoreanischen Gyeongju bringt keine Lösung im Wechselkursstreit. Insbesondere die USA und China haben einen Konflikt um den Kurs des Yuan (allerdings ist der Dollarkurs auch Folge der lockeren Geldpolitik). Abwertungswettläufe sollen vermieden werden. Im Herbst 2011 fordert der IWF Konjunkturprogramme, um die Weltwirtschaftskrise zu verhindern. Auf der Jahrestagung von IWF und Weltbank im Herbst 2011 in Washington geht es um die Schuldenproblematik (insbesondere in der EU) und um Konjunkturprogramme. Auf der IWF - Tagung in Washington im April 2014 geht es um die Gefahren der Deflation in der Welt. Es wird ein stärkerer Einsatz für mehr Wachstum vereinbart.  Ende September 2005 einigten sich Weltbank (Chef: R. Zoellick, für die Bank arbeiten mehr als 10.000 Menschen in 186 Ländern) und IWF auf einen Schuldenerlass von 40 Milliarden $ über 40 Jahre. Auf der Jahrestagung im September 2006 geht es um die globalen Ungleichgewichte. Die Weltbank kritisiert die Vergabe von Krediten durch China an afrikanische Entwicklungsländer aus Gründen des Rohstoffbedarfs ohne Bedingungen. Heute sind die Kredite der Weltbank insgesamt weniger gefragt, weil sie von reichen Ländern ohne "Conditionality" zu bekommen sind. Deshalb soll die Bank mehr zu einem Beratungsinstitut werden. 2008 wird mit Justin Lin Yifu erstmals ein Chinese Chefökonom der Weltbank. 2008 stellt sie armen Ländern 1,2 Mrd. $ zur Verfügung als Ausgleich für die steigenden Nahrungsmittel- und Treibstoffpreise. Die  49 ärmsten Länder leiden besonders stark unter der globalen Wirtschaftskrise (2009 sind die Exporterlöse um 27 Mrd. $ eingebrochen). 2010 werden die Stimmenverhältnisse geändert, die Schwellenländer bekommen höhere Anteile (Kapitalerhöhung, China verdrängt Deutschland vom dritten Platz). Im Sommer 2010 gibt die Weltbank 700 Mio. € für die Flutkatastrophe in Pakistan. Nach der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Basel): "Zentralbank der Zentralbanken", fördert die internationale Zusammenarbeit im Währungs- und Finanzbereich, gegründet 1930, hilft auch bei der Verwaltung der Währungsreserven; Generaldirektor Jaime Caruana, Chefvolkswirt: Hyum Song Shin, vorher Stephen Cecchetti) haben sich die Devisenreserven 2006 weltweit verdoppelt. Hervorzuheben sind die Steigerungen bei Russland, Brasilien und Indien. 2010 warnt die BIZ vor einer globalen Schuldenkrise, Mitte 2010 vor einer erneuten Finanzkrise. Weil dei G20 aufgewertet werden, verliert der IWF an Bedeutung. Er leidet auch durch den globalen Machtkampf zwischen den USA und China.  "America first", R. Zoelick, Weltbankchef.

Die G8-bzw. G7-Staaten (sieben wichtigsten Industriestaaten + Russland, ca. 2/3 des Weltinlandsprodukts, ca. 1/2 des Welthandels) beschließen eine Verdopplung der Entwicklungshilfe für Afrika; sie trafen sich vom15. - 17. Juli 2006 in St. Petersburg (Krise im Nahen Osten, Irans Atompolitik, Öl- und Gaslieferungen als politische Waffe); Deutschland übernahm 2007 den Vorsitz und setzte sich besonders für eine Kontrolle der Hedge-Fonds ein. Die G-7 berieten im Februar 2007 in Essen über neue Regeln für Hedge-Fonds. Es ging auch um die Yen-Schwäche. China nahm auch teil. Im Februar 2008 in Tokio ging es wieder um die internationalen Finanzmärkte: Finanzkrise, Bankenaufsicht, Staatsfonds (Kodex), Reform des IWF. Vom 06. bis 08. 06. 2007 fand der G8-Gipfel in Heiligendamm statt. Vom 7. - 9. Juli 2008 findet der nächste Gipfel in Japan auf Hokkaido statt (Toya-Nationalpark bei Sapporo). Es soll auch über den hohen Ölpreis beraten werden (koordinierte Aktion., mehr Transparenz). Weitere Themen sind der Umweltschutz und die Armut in Afrika. Im April 2008 beschließen die G7 ein Aktionsbündel gegen die weltweite Finanzkrise (Verbesserung der Bankenaufsicht). Die Umweltministerkonferenz der G-8 in Potsdam im März 2007 bezog auch die Schwellenländer ein. Japan übernahm 2008 den Vorsitz.  Auf dem G7 - Treffen im April 2009 sehen die Finanzminister erste Anzeichen für einen Aufschwung. Das G8-Treffen (+ 5 wichtigste Schwellenländer) in Italien (L´Aquila) im Juli 2009 hat den Klimaschutz zum Kernthema (Vorbereitung der Klima-Konferenz in Kopenhagen). Die ärmsten Entwicklungsländer sollen in den nächsten drei Jahren 15,1 Mrd. € zusätzlich bekommen. Im Februar 2010 treffen sich in der kanadischen Arktis die Finanzminister und Notenbankchefs der G7, um über Finanzmarktreformen zu beraten. Es geht auch um die Schuldenkrise in der EU. Im Juni wird das Treffen mit dem G20-Treffen in Toronto verbunden, die Finanztransaktionsteuer wird abgelehnt. Im Mai 2011 geht es im französischen Deauville um einen Stresstest für Atomkraftwerke (Vorbild EU) und um Hilfen für Nordafrika. Im September 2011 stehen die Schuldenkrisen im Vordergrund. Im Mai 2013 wollen die G7-Staaten stärker im Kampf gegen Steuerhinterziehung kooperieren. Im Mai 2012 findet ein G8-Treffen in Camp David, USA, statt. Es geht um Konjunktur- und Wachstumsprogramme und die Spekulation an den Finanzmärkten. Ein weiterer Punkt ist der Klimawandel. Auf dem G8-Gipfel 2013 in Nordirland (Enniskillen) kommt es zum Streit um die Militärhilfe für Syrien. Das Hauptthema ist die Aufnahme von Verhandlungen für eine Freihandelszone zwischen der EU und den USA (dürften mehrere Jahre dauern). Der G8-Gipfel 2015 in Deutschland soll auf Schloss Ellmau in Oberbayern stattfinden. Die G7 boykottieren das Vorbereitungstreffen für den G8-Gipfel in Sotschi wegen der Krim-Krise. Nach dem Anschluss der Halbinsel an Russland wird Russland bis auf Weiteres von den G8 ausgeschlossen, so dass die G7 wieder agieren. Beim G7-Treffen auf Schloss Elmau Anfang Juni 2015 wird das Zwei-Grad-Klimaziel zementiert. Mitte Mai treffen sich die G7 in Bari/ Sizilien (Finanzminister, Notenbank-Chefs). eine Wende in der Geldpolitik wird angedeutet. Die Staats- und Regierungschefs der G7 treffen sich am 26.05.17 in Taormina auf Sizilien. Im Mittelpunkt stehen die Handels- und Umweltpolitik. Am 01.06. 18 treffen sich die Finanzminister der G7 in Whistler/ BC Kanada. 6 Staaten verurteilen die Zollpolitik des 7. Staates USA. Die Staats- und Regierungschefs der G7 treffen sich am 8. und 9.06.18 in Quebec/ Kanada. Im Mittelpunkt steht auch die Zollpolitik der USA. Trump provoziert damit, dass er Russland wieder beteiligen will. Beim der Handelspolitik einigt man sich zumindest auf eine gemeinsame Informationsstelle für einen Datenabgleich. Am Ende kommt es zu einem Eklat. Trump nimmt die Zustimmung zur Abschlusserklärung per Twitter wieder zurück. Beim G7-Treffen 2019 in Biarritz an der französischen Atlantiküste tritt Trump entspannt auf. Er stellt sogar ein Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen und einen Besuch in Deutschland in Aussicht. Das nächste G7-Treffen ist in den USA (Trump wünscht sich als Ort seine Golfanlage in Florida). Er will den Kreis der Länder erweitern und das Treffen in den Herbst verlegen. Die G7 sind 2022 längst nicht mehr so dominant: nur noch 10% der Weltbevölkerung, nur noch ein Drittel des Welt - BIP und ein Fünftel der CO2-Emissionen. Die Brics - Staaten liegen in Reichweite. Anfang November 2002 treffen sich die Außenminister in Münster (Deutschland hat den Vorsitz).

Die G-20 Staaten (wichtigste Industrie- und Schwellenländer, G8+11 IL, SL, sonstige EU-L., Gastländer, informelles Forum, Konsens-Prinzip, seit 1999, zwei Drittel der Weltbevölkerung, 85% der Weltwirtschaftsleistung) trafen sich erstmals im November 2006 in Melbourne. Es ging gegen wachsenden Protektionismus bei Handel und Investitionen. 2008 wird dieses Forum Träger der Finanzfragen und der Finanzkrise. Vom 01.04.09 an kommt es zu einem Gipfel in London. Folgende Punkte werden beschlossen: Austrocknung der  Steueroasen, Verbesserung der Finanzaufsicht (Kontrolle der Hedge-Fonds), Finanzmarktstabilisierung, Aufstockung der Mittel des IWF (1 Billion $sofort, 5 bis 2010), Begrenzung der Gehälter der Bankmanager. Das Forum wird 2009 zu einer ständigen Einrichtung. Auf dem  Gipfel in Pittsburgh Ende September 2009 werden konkrete Maßnahmen zur Regulierung der Finanzmärkte beschlossen (Vorbereitung auf dem Finanzministertreffen in London 09.09.). Im November 2009 findet ein Treffen im schottischen St Andrews statt. Am 04.06.10 wird wird in Süd-Korea weiter über Finanzmarktregulierung beraten.  Ende Juni findet ein Treffen in Toronto statt: Es geht um die Bankenabgabe und die Finanzmarkttransaktionsteuer. In einem vorhergehenden Brief plädiert Obama (mit Unterstützung von P. Krugman) für neue staatliche Konjunkturprogramme. Allerdings setzt sich das Sparen durch (bis 2013 Schulden halbieren). Die Finanzmarktreform wird auf die nächste Sitzung in Seoul vertagt. Dort trifft man sich im Oktober 2010: die USA wollen die anderen Staaten zu einer Ausweitung der Binnennachfrage durch Steuersenkungen bewegen. Deutschland warnt vor Planwirtschaft. Reform des IWF: China und Indien bekommen mehr Anteile. Auf der Konferenz Ende 2010 in Seoul steht der Streit um Währungspolitik und Handelsbilanzen im Mittelpunkt. Man einigt sich auf eine Bankenrücklage für Krisenfälle. Im Oktober 2011 findet das nächste Treffen statt. Es geht um die Eurokrise. Brasilien und China wollen mehr Mittel für den IWF bereitstellen, USA und Deutschland nicht. Banken sollen notfalls mit Zwang rekapitalisiert werden. Im November 2011 in Cannes stehen die globalen Finanzmärkte im Mittelpunkt (Erhöhung des Eigenkapitals bei 29 systemrelevanten Banken). Im Februar 2012 findet eine Tagung in Mexiko-Stadt statt (Finanzminister, Notenbankchefs). Europa solle mehr für die Stabilität tun, bevor der IWF sich stärker engagiere. Wieder im November 2012 treffen sich die Finanzminister in Mexiko Stadt. Als Dauerthemen stehen die Verschuldung (fiskalische Konsolidierung zeitlich strecken, um Wachstum nicht abzuwürgen) und die Finanzmärkte auf der Tagesordnung. Die Besteuerung der Multis soll für die Heimatländer gerechter gestaltet werden. Ende Juli 2013 trifft man sich in Moskau. Der Kampf gegen Steuerflucht soll verstärkt werden. Die Staatshaushalte sollen konsolidiert und die Konjunktur angeregt werden. Anfang September 2013 findet ein Treffen im russischen St. Petersbug statt (Staatsfinanzen, verbindliche Ziele bis 2017, Kampf gegen Steuervermeidungsstrategien). Ende Februar ist ein Treffen in Sydney/ Australien. Es geht um die Lage der Schwellenländer und die steigenden Zinsen. Es wird das Ende der Wirtschaftskrise ausgerufen. Im November 2014 gibt es ein G20-Treffen im australischen Brisbane. Russland schickt Kriegsschiffe vor die Küste. Es geht um die Krisen in Syrien, Irak und der Ukraine, das Wirtschaftswachstum und Steuerflucht.  Am 15.11.15 treffen sich die Staatschefs der G20 in der Türkei (Antalya). Es geht um Terrorismus und Flüchtlinge. 2016 gibt es zwei Treffen in China. Das eigentliche G20-Treffen findet in Hangzhou statt. "Deutschland übernimmt erstmals die G20-Präsidentschaft. Dies ist eine Chance, die G20 weiterzuentwickeln: von einem Krisenstab zu einem langfristig und strategisch handelnden Akteur der Weltwirtschaftspolitik", Jürgen Heraeus, G20-Ratspräsident 2016. Beim Gipfel in Hamburg geht es um folgende Themen: 1. Weltwirtschaft (Handelspolitik). 2. Zukunft Afrikas ("Pakt mit Afrika"). 3. Migration und Flüchtlinge. 4. Klimapolitik. Schwere Krawalle überschatten den Gipfel. Zum ersten Mal treffen sich Putin und Trump persönlich. Sie vereinbaren eine Waffenruhe in Syrien. Beim Klima sind die USA isoliert, weil Trump zu fossilen Brennstoffen zurückkehren will. Im Abschluss-Kommunique spricht man sich für freien Handel aus, erlaubt aber auch nationale Verteidigungsstrategien. Im November 2022 treffen sich die G20 auf Bali. Erstmals treffen sich Xi und Biden. Putin kommt nicht. Auf der Sitzung 2023 in Indien/ Delhi (Indien hat 2023 Vorsitz, 2024 Brasilien) wird die afrikanische Union als Mitglied aufgenommen. Die 27 OECD-Staaten (Generalsekretär: Jose´Angel Gurria, Mexiko) gaben 2005 349 Mrd. $ Produktions- und Exportsubventionen für landwirtschaftliche Produkte. Die OECD fordert 2008 anlässlich des Welternährungsgipfels in Rom eine "weltweite Sozialhilfe".  "Indien kann am Welthandel nur dann teilhaben, wenn die westlichen Länder auf ihre riesigen Agrarsubventionen verzichten", S. B. Mittal, Indischer Stahlunternehmer.

Die Unctad (Genf, ehemaliger Chefvolkswirt Heiner Flassbeck) rät ärmeren Ländern zu einer stärker interventionistischen Politik nach dem Modell Chinas. Die Reispreise sind 2006 um 48% und die Weizenpreise um 50% gestiegen, weil die Mengen immer knapper werden (Anbauflächen in China und Indien gehen verloren). Die Preiserhöhungen setzen sich 2007 und 2008 fort. Nach einer Vorhersage der UN soll die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,2 Mrd. Menschen anwachsen. Nach dem UN-Weltbevölkerungsbericht lebt ab 2008 die Hälfte der Menschheit in städtischen Gebieten. Sanktionen der UN gegen einzelne Staaten werden relativ leicht mit Handelspartnern unterlaufen. Z. B. arbeitet der Iran eng mit Dubai zusammen. Im September 2010 gibt es eine Millenniums-Konferenz der UN in New York. Es geht um die Überprüfung der Zielerreichung der acht wichtigsten Ziele bis 2015 (beschlossen 2000). Im Dezember 2016 wird der Portugiese Antonio Guterres Nachfolger von Ban Ki Moon als Generalsekretär der UN. Vom 07. 02. 2011 beriet das Weltsozialforum (rund 80.000 Vertreter) im Senegal über eine andere mögliche Welt. 2012 tagte das Forum in Brasilien. 2021 feiert das Form sein 20-jähriges Bestehen. Es besteht vor allem aus alten Veteranen und muss sich neu aufstellen.  Auf dem Word Economic Forum in Davos, das vom 26. 01. 2011 bis 30.01. 2011 stattfand (wird seit 1971 jährlich durchgeführt), war  das Thema: "Globale Normen, um die Welt wieder in Ordnung zu bringen". 2012 ging es in etwa zur gleichen Zeit um die Schuldenkrise und die Zukunft des Kapitalismus. 2014 gibt das Weltwirtschaftsforum einen Risikobericht heraus: Es besteht die Gefahr einer erneuten Finanzkrise. Die Kluft zwischen Reich und Arm wird immer größer. Besorgniserregend ist die hohe Arbeitslosigkeit in vielen Ländern. 2500 Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik kommen. 1,7 Mio. € kostet das Treffen, das von Klaus Schwab gegründet wurde und sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Mittlerweile gibt es auch eine Sommerveranstaltung. Diese findet im September 2012 im chinesischen Tianjin statt. 2013 geht es ab dem 22.01. um die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte, aber auch um Nachhaltigkeit, Managementmethoden und neue Technologien. Das Weltwirtschaftsforum 2015 beginnt am 21.01.15 in Davos. Es geht um "The New Global Context". 2016 geht um die "Herausforderungen der vierten industriellen Revolution" ("Zustand der Welt verbessern" ist ständiger Leitspruch). Am 17.01. beginnt das Weltwirtschaftsforum 2017 in Davos. Themen sind: Armut, Klimawandel, Zukunft der USA nach der Wahl. Es gibt 3000 Teilnehmer und 400 Veranstaltungen. Mittlerweile wird eine Wertschöpfung von über 40 Millionen Euro generiert. 2018 werden auf dem Weltwirtschaftsforum hohe Gäste erwartet, die dann mehr Aufmerksamkeit erregen als die Themen (Trump, Trudeau, Macron, Merkel, May, Modi; Netanjahu). Das Treffen beginnt am 22.01.18. Der Schwerpunkt liegt auf Krisen in der Welt. "Amerika zuerst bedeutet nicht, Amerika alleine. Wenn die USA wachsen, dann wächst auch die Welt", Trump auf dem Forum in Davos am 26.01.18. Thema des Treffens 2019 in Davos ist "Globalisierung 4.0: Auf der Suche nach einer globalen Architektur im Zeitalter der vierten industriellen Revolution". Das Jahrestreffen findet vom 22. bis 25 Januar 2019 statt. Trump wird nicht kommen, dafür Merkel und Abe. Es geht um einen neuen Grundriss für eine globale Gesellschaft, wenn Populisten die alte politische Ordnung zerstören. Vom 21. Januar 2020 an geht es in Davos um einen nachhaltigeren Kapitalismus (4 Tage, bis Freitag). Es ist das 50. Treffen und damit ein Jubiläum. Der Klimawandel steht im Vordergrund. Stargäste sind Trump und Greta Thunberg. Es geht auch um Geopolitik mit ihren schweren Krisen (USA vs. Iran, Terrorismus). Trump wirbt für ein Handelsabkommen mit der EU. Am 24.01.21 beginnt das diesjährige Forum, das virtuell startet. Im Mittelpunkt steht Asien. Xi Jinping hält eine digital übertragene Ansprache. Darin warnt er vor einem "Kalten Krieg". Er sieht China als Verteidiger des Multilateralismus und der Globalisierung. Auch im Januar 2022 findet das Forum in Davos wieder nur virtuell statt. Wieder spricht auch Xi und warnt vor "katastrophalen Auswirkungen" einer globalen Konfrontation. Das eigentlich Treffen beginnt am 23.5.22 in Davos. Russen sind nicht erwünscht. Zentrales Thema ist der Ukraine-Krieg und eine neue Weltordnung. 2023 im Januar findet das Forum wieder zur gewohnten Zeit statt (ab 16.1.23). Es kommen 2700 Menschen aus 52 Ländern. Das Thema lautet "Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt". Man spricht vom Ende der Hyperglobalisierung. Themen sind Inflation, Energie- und Ernährungskrise contra Klimaschutz, Geopolitik, Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel. Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Liu He hält eine Rede zur wirtschaftlichen Entwicklung. Es spricht auch Bundeskanzler Scholz. 2024 findet die 45. Auflage in Davos statt. Es beginnt am 15.1.24 mit ca. 2800 Teilnehmern aus 120 Ländern. Das Motto lautet: "Vertrauen wiederherstellen" (Themen: aktuelle Kriege, Klimakrise, steigende Lebenshaltungskosten, KI). Es kommen Selenskyj aus der Ukraine und der chinesische Premier Li Qiang (auch Blinken/ USA, Macron, Herzog). Es reisen auch führende Vertreter der KI an. WEF - Präsident ist Jörg Brende. Deutschland spielt nur noch eine Nebenrolle. In China findet jährlich ein so genanntes "Sommer - Davos" statt. Ort ist Tianjin, die Nachbarstadt und Hafenstadt von Beijing (1700 Teilnehmer aus 90 Ländern). Bei den "Meetings of Nobel Laureates" geht es im August 2011 in Lindau um Lösungen aus der aktuellen Krise.   "Menschen anderer Länder haben dasselbe Recht auf Marktzugang wie wir", Herbert Giersch, ehemaliger Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. "Der Kapitalismus in der bisherigen Form passt nicht länger zu unserer Welt", Klaus Schwab, Präsident des Word Economic Forum.

 

Aktuelle Nachrichten aus diversen Quellen finden sich bei:  news.google.de bzw. microsoft.com/de-de oder bei www.n24.de . Mit der Nachrichtensuchmaschine "Wikio" (www.wikio.de) kann man sich selbst eine persönliche Nachrichtenzentrale zusammenstellen. Man kann auch Artikel veröffentlichen. Lateinnachrichten (Nuntii Latini) finden Sie im Internet bei Radio Bremen: www.radiobremen.de/nachrichten/latein. Mittlerweile gibt es auch Wikipedia in Latein: http://la.wikipedia.org. Vgl. auch: Stroh, W., Latein ist tot, es lebe Latein! Kleine Geschichte einer großen Sprache, Berlin 2008. Als Kurznachrichtendienst ist mittlerweile Twitter ( www.twitter.com ) sehr erfolgreich. Die erfolgreichste US-Online-Zeitung Huffington Post hat mittlerweile auch eine deutsche Seite (Huffington Post; 2013 Start in Deutschland; Blogger und Experten; Reporter; Video Stream; Soziale Medien). Viele Nachrichten werden mittlerweile auch über die Sozialen Netzwerke, z. B. Facebook, verbreitet. Mittlerweile gibt es auch viele Blogs. Zum Beispiel: Tim Harford´s Financial Times columns - www.ft.com/comment/columnists/timharford . Die normale Presse hat mittlerweile auch Online-Ausgaben und Apps(z. B. Der Spiegel, Focus, FAZ, Die Zeit), Das gilt auch für die öffentlich-rechtlichen Medien (ARD, ZDF). Die Seite "Links-Service" informiert ausführlich über Wirtschaftspresse, Wirtschaftsforschungsinstitute und Ökonomen in aller Welt. Meinungen und Analysen von Ökonomen: Ökonomenstimme . Evonomics (Online Magazin) The Next Evolution of Economics. www.evonomics.com . Economics4Future: econ4future.de. Weiterhin stehen eine Reihe digitaler Lexika zur Verfügung. Im Folgenden eine kleine Auswahl: World Digital Library ( www.wdl.org ). Europeana (europeana.eu). Es gibt auch Zeitschriften für Wirtschaftspolitik, die kostenlos sind: Makroskop, Wirtschaftsdienst. Folgende Seite gibt einen hervorragenden Überblick über die verwendeten Lehrbücher der VWL in Deutschland: Exploring-economics.org/de. 2023 entsteht eine Datenbank, die Audiopedia heißt. Sie besteht aus Alltagswissen zum Anhören in rund 30 Sprachen. Das Projekt ist in Annweiler/Pfalz  entstanden . Die UN will damit die Lebensumstände von Frauen in Entwicklungsländern verbessern.

"Die große Tragödie der Wissenschaft: die Ermordung einer schönen Hypothese durch eine hässliche Tatsache", (T. H. Huxley). "Facts are stubborn things, but Statistics are more pliable", (Laurence J. Peter, 1919-1988, author of "The Peter Principle".

 

Termine: 

- Sprechstunde in der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung (am besten per Email ausmachen). Die genaue Zeit meiner Sprechstunden im Semester (nur noch halbe Semester als Lehrbeauftragter) ist bei "Zur Person, Kontakt/ Sprechstunde" aufgeführt und wird immer nach fertiger Stundenplanung aktualisiert. Bitte melden Sie sich für die Sprechstunde beim Sekretariat des Fachbereichs an (Frau Burchart, über Google - Kalender), das eine Liste hat. Nach Absprache mit mir sind in Ausnahmefällen (insbesondere zur Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten) auch andere Termine  möglich.

- Klausuren versuche ich, nach spätestens zwei Wochen korrigiert mit Ergebnissen zurückzugeben. Kommentare im Text müssen in Anbetracht der stark gestiegenen Teilnehmerzahlen (auch juristischer Anfechtbarkeit) kürzer werden. Besprechungen können meist in der Gruppe bei einem Termin stattfinden (extrem hohe Studentenzahlen). Für das Gutachten zur Bachelor - Thesis (oder auch Master-Thesis) brauche ich in der Regel eine Woche, da ich in einigen Studiengängen mittlerweile mit einem einheitlichen Formblatt arbeite.

- Die Skripten für die Veranstaltungen liegen normalerweise Anfang des Semesters aktualisiert in der Bibliothek  der HWG-LU  bzw. des OAI zum Kopieren oder werden den Gruppensprechern übergeben (aktuelle Aspekte dazu sind auf dieser Homepage). Mittlerweile sind die meisten auch als Download im E-Learning-System (OLAT) der HWG-LU hinterlegt (nur mit doppeltem Passwort herunter zu laden, jedes Semester aktualisiert). Es fehlt hier noch das Statistik-Skript (einschließlich Hausaufgaben und Übungen). Im SS 2014 kam das Finanzierungs-Skript neu hinzu, das ich ständig aktualisieren muss, wegen der Dynamik des Gebietes..

- Im Wintersemester 2008/2009 hatte ich ein Forschungsfreisemester, das ich für einen Aufenthalt in China nutzte (Vorträge an verschiedenen Hochschulen und Interviews in Regierungsinstitutionen) Vgl. zur Auswertung hierzu die Liste der Veröffentlichungen. Im Herbst 2010 führte ich einen Lehrauftrag (Vgl. die Vorlesungen) in Istanbul/ Türkei im Rahmen des Erasmusprogramms der EU aus. Dort organisierte ich für Frühjahr 2011 ein Symposion über Familienunternehmen in Deutschland und der Türkei.

 

Studium:

- 1. Studienabschnitt: Interesse an einer Sonderveranstaltung "Öffentliche Verschuldung"? Interessant  im Zusammenhang mit der Diskussion über den Stabilitätspakt (auch der im März 2006 von der EU beschlossenen Verschärfung und der Position von Sarkozy) und über das Sparprogramm und die Finanzpolitik des Finanzministers Schäuble (kurzfristiges EU-Kriterium von 3,0% HH-Defizit war inzwischen erfüllt, langfristiges Stabilitätskriterium von 60% Gesamtverschuldung am BIP ist noch nicht erfüllt (nach der Krise 2010 78%, 1,7 Bio. €); die Finanzkrise 2008/2009 verschärft die Situation, ab 2009 wieder EU-Kriterium HH-Defizit in Gefahr, 3,0% 2009, 2010 3,5%, 88 Mrd. €). Die EU eröffnet im Oktober 2009  ein Defizit - Verfahren (Zeitziel, Plan). Der SRW schlägt 2007 eine "Goldene Regel" vor (Schulden an Vermögensmehrung koppeln). Die Föderalismuskommission berät 2008 über einen Schuldenstopp. 2009 wird diese Schuldenbremse beschlossen (am 12.06.09 vom Bundestag): bis 2020 soll der Bund bei 0,35% des BIP  und die Länder sollen bei 0 sein (bis dahin 800 Mio. € Konsolidierungshilfe für finanzschwache Länder). Nach der EU soll Deutschland ab 2013 die Schulden wieder an die Konvergenzkriterien anpassen. Wo liegen die Grenzen der Verschuldung und wie sehen die Folgen aus? Die Peripherie-Länder der EU haben 2010 nach der Krise mit erheblichen Haushaltsproblemen zu kämpfen (Griechenland, Portugal, Irland u. a.). Der EU droht ein Zielkonflikt zwischen Euro und nationaler Souveränität in der Finanzpolitik. Die Rückkehr zum Normalzustand (3%, 60%) dürfte ca. 20 Jahre dauern. Aus aktuellen Anlässen habe ich  neue Fallstudien entwickelt, an denen bestimmte Themen des Grundstudiums erläutert werden: z.B. Oil Price Shock (hoher Erdölpreis als Ausgangspunkt). In allen Lehrveranstaltungen bin ich bereit, aktuelle Themen und Probleme ad hoc zu analysieren (vgl. auch Marktbetrachtung). Ich bitte um Initiativen und Wünsche. Die Schwerpunkte wechsele ich von Semester zu Semester.

- 2. Studienabschnitt: In den Volkswirtschaftslehre - Veranstaltungen des Marketing - Studiengangs bzw. von Management Ostasien im Hauptstudium bin ich auch auf Auswirkungen und eine Evaluierung der EU - Osterweiterung und auf die neuen Beitrittskandidaten ( Türkei, Rumänien, Bulgarien, die beiden letzteren sind Mitglieder ab 2006) eingegangen: Exportchancen, Direktinvestitionen, Produktionsverlagerung, regionaler Verdrängungswettbewerb, KMU. Weitere Themen im Bereich der Internationalen Wirtschaft im  2. Studienabschnitt waren die ökonomischen Folgen des Irak-Krieges, die Kinderarbeit, die Umkehrung der Knappheitsrelationen bei Arbeit und Umwelt, die Basarökonomie und Wertschöpfungsketten, die Auswirkungen des ökonomischen Aufstiegs Chinas, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Japan, die Rolle der KMU in der Globalisierung  und die Situation bzw. Bedeutung der Entwicklungsländer (z. B. im Hinblick auf den Klimawandel, einschl. Global Governance und WTO). Danach waren die weltweite Krise der internationalen Finanzmärkte 2007/2008/2009, ausgelöst durch die Hypothekenbanken in den USA, und die KMU in China die Themen. Im Sommersemester 2009 ging es um die aktuelle Weltwirtschaftskrise mit ihren Folgen. Im Wintersemester 09/10 waren aktuelle Arbeitsmarktprobleme in Verbindung mit der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 das Thema, insbesondere im Zusammenhang mit KMU. Im SS 2010 ging es um die Folgen der und Folgerungen aus der Weltwirtschaftskrise. Im WS 2010/11 machte ich die Schwellenländer (Krisengewinner?) zum Thema (Vgl. Globale Institutionen). Im SS 2011 traten Familienunternehmen und Nachhaltigkeit (im vierfachen Sinne) in den Vordergrund. Im WS 2011/12 geht es um die  Internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und seiner Unternehmen, insbesondere KMU. Im SS 2012 stehen die Themen "Wettbewerb (national, EU, global)" und die "Schuldenkrise" im Vordergrund. Im WS 2012/13 rückt die Bevölkerungsentwicklung und ihre Folgen in den Focus. Im SS 2013 ist das zentrale Thema der Abwertungswettlauf der Währungen in der Welt. Das WS 2013/2014 stellt die Soziale Gerechtigkeit (Verteilungsfragen) in den Mittelpunkt. Im SS 2014 wird passend zur Europawahl, der Ukraine-Krise bzw. der Migrations- und Euro-Diskussion die Krise der Europäischen Union und des Euro behandelt. Im WS 2014/2015 stehen die kleinen und mittleren Unternehmen in der globalen Welt im Mittelpunkt. Im WS 2015/ 2016 ist geplant, die Personalwirtschaft (plus Arbeitsmarkt), das Marketing (einschließlich Märkte) und die Wirtschaftspolitik in der Welt in den Focus zu rücken (Kooperation verschiedener Master und Bachelor). Kernpunkte  sollen dabei die aktuellen Herausforderungen der Alterung, der Migration, der Digitalisierung, des Klimawandels (Energiewende, Naturkatastrophen), des Terrors (Islamismus)  und der Aufstieg Asiens (insb. Chinas; mit Finanzturbulenzen) sein. Im SS 2016 wird die Migration und die Flüchtlingspolitik in der Welt ´behandelt. Für das WS 2016/17 rücken in den internationalen Studiengängen wieder die KMU/ SME in den Mittelpunkt. Es geht um die Abhängigkeit von internationalen Rahmenbedingungen. Mein Programm der Globalökonomik/ Internationale Wirtschaft finden Sie unter Lehre (Courses).  Sie können auch Theoreme der Globalökonomik oder Links dazu einsehen.

 

Das Bild zeigt die Särge von Goethe und Schiller in der Fürstengruft in Weimar (der Sarg von Schiller ist leer). Sie gelten als Leitfiguren der deutschen Kultur und Literatur. Im Ausland, vor allem in Asien, wird deutsche Kultur häufig mit der so genannten Goldenen Periode, der Klassik, gleichgesetzt, auch wegen der Goethe-Institute im Ausland Das ist insofern erstaunlich, als die Klassik rassistische Züge hatte, besonders gegenüber Asiaten (die Dichter  waren auch nur Kinder ihrer Zeit). Das zeigt sich vor allem in den Äußerungen von Herder (Pfarrer, ab 1776 Generalsuperintendent in Weimar). Das scheint nicht so bekannt zu sein. Es gab den klassischen Rassismus, der im späten 18. Jh. rassistische Unterschiede wissenschaftlich erklären wollte. Er wurde von den Nazis später allerdings instrumentalisiert. Herders Hauptwerk ist "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit". Er hatte auch Vorlesungen von Kant gehört. 2019 ist der 275. Geburtstag von Herder.  Herder kam aus einer pietistisch-religiösen Familie, so dass einige Experten hinter seinen rassistischen Äußerungen eher religiöse Motive vermuten. Der Pietismus entstand im 17. Jahrhundert in Deutschland. Einer der Väter war Spener, Pfarrer in Frankfurt a. M. (Domnähe).

 

Populärwissenschaftliche Bücher (einige nichtökonomische Literatur am Anfang): Der Umsatz mit Büchern steigt immer noch in Deutschland (2017 9,1 Mrd. €; 2021 9,6 Mrd. €). Den höchsten Umsatzanteil hat der Sortimentsbuchhandel (39,1%). Die Belletristik führt beim Umsatzanteil (31,9%). Quelle: Börsenverein des Deutschen Buchhandels 2023.

Interessante, nichtökonomische Literatur.:  Für Menschen, die im Hochschulbereich arbeiten: John Williams: Stoner, deutsche Erstausgabe 2013 (München, Deutscher Taschenbuchverlag). Es ist die Geschichte über einen Professor an einer Universität im Mittleren Westen der USA. Es ist ein Roman über Liebe, d.h. Liebe zur Literatur und die Liebe zwischen Mann und Frau. Gleichzeitig ist es ein Campus- und Entwicklungsroman. Noch ein nichtökonomischer Tipp nach einem Handgelenkbruch für alle mit gleichem Schicksal: "Die vierte Hand" von John Irving (verteidigte auch vehement G. Grass). Aktuelle, populärwissenschaftliche Bücher über Ostasien sind auf der entsprechenden Seite aufgeführt (Link: Ostasien/Buchtipps). In Zeiten von Covid-19 werden Bücher wieder interessant, die ähnliche Situationen beschreiben (Albert Camus: Die Pest; Giovanni Boccacio: Das Dekameron: 1350. Berühmte Novellensammlung. Zehn Adelige fliehen im Frühjahr 1348 vor der Pest in ein Landhaus bei Florenz. Sie vertreiben sich die Zeit, indem sie einander zehn mal zehn Geschichten erzählen; Dean Koontz: Die Augen der Dunkelheit, 1981 mit Wuhan-400, von Gorki-400 umbenannt; Quellen: Die Rheinpfalz, März 2020, Die Zeit Nr. 51, 7.12.2020). Die Rassenunruhen in USA 2020 empfehlen ein Buch von Philip Roth: Der menschliche Makel. Es gibt meines Wissens nach kein besseres Buch zu dem Thema. Gleichzeitig erfährt man viel Interessantes zu der Kultur amerikanischer Hochschulen. Vieles kann man auch auf Deutschland übertragen (Gender, Diskriminierung).

Aus dem Jahr 2010: 2010 erscheit das Buch des stellvertretenden Chefredakteurs des Manager-Magazin Henrik Müller unter dem Titel "Sprengsatz Inflation" (Frankfurt/ New York, Campus). Er erwartet die Inflation in Form einer Preisexplosion nach der Krise. Der kanadische Experte Jeff Rubin prognostiziert in seinem buch "Warum die Welt immer kleiner wird" (München, Hanser, 2010) ein Ende der Globalisierung als Folge einer Ölknappheit. Jeremy Rifkin dagegen ist optimistisch für die Globalisierung, indem er ein globales Bewusstsein sieht (empathische Zivilisation). Die Empathische Zivilisation ist auch der Titel (Frankfurt/ New York, Campus 2010). Das Buch von Joseph Stiglitz mit dem Titel "Im freien Fall" (München, Siedler 2010) beschäftigt sich mit den Ursachen der Weltwirtschaftskrise und einer neuen Weltwirtschaftsordnung. Das Buch von Thilo Sarrazin mit dem Titel "Deutschland schafft sich ab" (DVA, München 2010) sollte man allein deshalb gelesen haben, weil die meisten Menschen darüber reden, ohne es gelesen zu haben. In einer Veranstaltung werde ich das Buch als Thema für ein Referat vergeben. Ausgehend von den aktuellen Krisen (Finanzkrise, Armutskrise, Handelskrise, Klimakrise, Schuldenkrise) zeichnet der Ökonom Heiner Flassbeck (seit 2000 bei der UN in Genf zuständig für Globalisierung) die "Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts" (Frankfurt 2010/ Westend-Verlag). Die Politik sieht er scheitern. Er hält die Teilhabe aller Bürger für erforderlich bei der Verknüpfung der vier großen Bereiche (sieh oben). Dies lässt sich seiner Ansicht nach nur mit einer Reform der Parteien- und Lobbydemokratie erreichen.

Aus dem Jahr 2011: Rodrik, Dani: Das Globalisierungsparadox. Die Demokratie und die Zukunft der Weltwirtschaft, München (Beck) 2011. Der Autor geht von der neoklassischen Globalisierungslehre aus, die er kritisiert, weil sie die jüngsten Krisen mit verursacht habe. Er konstatiert ein politisches Trilemma der Weltwirtschaft: Hyperglobalisierung, Nationalstaat und Politische Demokratie seien unvereinbar. Deshalb komme es auf internationale Spielregeln an. Anschaulich wird auch die Geschichte der Globalisierung beschrieben. Willi Fuchs greift in seinem Buch "Wachsen ohne Wachstum" (München, Hanser 2011) ein aktuelles Thema auf, nämlich wie wir uns mit weniger Ressourcen weiter entwickeln können. Seine Lösung lautet als Ingenieur: mit besserer Technik. Dies kann nur mit besserer Bildung erreicht werden, was auf allen Stufen (Schule, Hochschule, mehr Frauen) umgesetzt werden muss. Intensiv sollte der Ingenieurmangel bekämpft werden. Joseph Vogel stellt in seinem Buch "Das Gespenst des Kapitals" (Zürich 2011, diaphanes) die wichtige Frage, ob die irrationalen Schwankungen an den Finanzmärkten Ausnahmefälle oder nicht eher reguläre Prozesse im System der kapitalistischen Wirtschaft sind. Es ist die Grundfrage nach der Effizienz und Rationalität des Systems.

Aus dem Jahr 2012: Hickel, Rudolf: Zerschlagt die Banken. Entmachtet die Finanzmärkte, Berlin 2012. Der Autor fordert die Rückkehr zu einer Ökonomie der Wertschöpfung. Banken sollten sich auf ihre klassischen Servicefunktion, insbesondere Kredite, beschränken. Er fordert die Trennung von Investment- und Geschäftsbanken und ein Verzicht auf Spekulationen. David Graeber: Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus. Es gibt Alternativen zum herrschenden System, München (Pantheon) 2012 (Original 2011 New York: Revolution in Reserve). Graebner, Professor für Ethnologie, ist einer der führenden Köpfe der "Occupy Wall Street" - Bewegung. Im Mittelpunkt stehen der Einfluss von Geld auf die Politik und die zu hohen Schulden jeder Art. Er entwirft das Bild einer anderen menschlichen Gemeinschaft. Man merkt dem Buch allerdings an, dass es an ökonomischem Sachverstand mangelt. Die Kritik am Neoliberalismus wird jedoch überzeugend vorgebracht. Fundiert ist seine Kritik an der Rationalität "als Diener eines bestimmten Zwecks". Interessant ist die Hypothese, dass zu hohe Schulden eines Landes zur Revolution führen. Die Aussage, dass der Kredit älter als der Tauschhandel ist, dürfte kaum überprüfbar sein. Das Buch von Paul Krugmann "Vergesst die Krise! Warum wir jetzt Geld ausgeben müssen" (Frankfurt, Campus 2012; Originalausgabe: End This Depression Now!, New York, Norton 2012) ist ein flammendes Plädoyer für eine Keynesianische Wirtschaftspolitik in der aktuellen Situation der Nach-Weltwirtschaftskrise. "Der Aufschwung, nicht der Abschwung, ist der Zeitpunkt für Sparmaßnahmen". Die Regierungen müssten solange mehr Geld ausgeben, bis der private Sektor wieder in der Lage sei, den Aufschwung zu tragen. Krugman verkennt bei Deutschland aber, dass wir in einem Aufschwung sind. Im Abschwung sind überwiegend die Peripherieländer der EU wegen ihrer hohen Schulden und fehlender Wettbewerbsfähigkeit. Der Wall-Street-Experte James Rickards verbindet Währungskriege mit der Existenz eines Landes. Sein Buch "Währungskrieg. Der Kampf um die monetäre Weltherrschaft" (FinanzBuch Verlag, München 2012) zeigt insbesondere am Beispiel der USA auf, wie das Anschmeißen der Notenpresse ein großes Glücksspiel ist. Ausführlich werden die Finanzkriege und die Währungskriege analysiert, um auf die nächste globale Krise hinzuweisen, bei der China die besten Karten hat (Der Dollar ist nicht zukunftsfähig,.... Ebenda, S.336). Der amerikanische Nobelpreisträger Joseph Stiglitz behandelt in seinem Buch "Der Preis der Ungleichheit. Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht" (Siedler, München 2012) die zunehmende Ungleichheit in den meisten Ländern der Welt. Diese besteht darin, dass immer weniger Menschen einen immer größeren Reichtum haben, während die Mittelschicht ausgedünnt wird und die Zahl der Armen wächst. Als Ursachen macht er die Marktwirtschaft und die Politik sowie die Globalisierung aus. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Risiken dieser Entwicklung. So fragt Stiglitz, warum die USA die bankrotten Banken retten, aber die überschuldeten Hauseigentümer im Stich lassen. Günter Faltin, selbst ein erfolgreicher Unternehmer (Teekampagne) und Professor an der FU Berlin, beschäftigt sich in seinem Buch "Kopf schlägt Kapital. Die ganz andere Art, ein Unternehmen zu gründen" (dtv, München 2012, Erstauflage 2008) Unternehmensgründungen, die weniger von Kapital und Technologie sondern von den Ideen und der Kreativität ihrer Gründer abhängen. Erfolgreiche Unternehmen entstünden im Kopf.  Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo geben in ihren Buch "Poor Economics" (München, Knaus, 2012) ein Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut ab. Geschildert wird die Armutsfalle, das private Leben und das institutionelle und gesellschaftliche Umfeld. http://www.pooreconomics.com .

Aus dem 2013: Frank Schirrmacher: Ego - Das Spiel des Lebens (München: Blessing 2013). Er berichtet von der Ausbreitung der Ideologie, in der der Egoist der bessere Mensch ist, weil das Tun berechenbar ist ("Die neue Ökonomie bedient sich der Maschine, und sie erfasst den Menschen mit der Mathematik", Der Spiegel 7/2013, S. 114). Er nennt das auch ökonomischen Imperialismus. Das Ego-Modell sei ursprünglich im Kalten Krieg (Rand Corporation) entwickelt worden und habe nun die Herzen der Menschen erreicht. Das Täuschen und Finassieren nehme in einer "marktkonformen Demokratie" überhand, weil die Informationsökonomie Gefühle, Vertrauen und soziale Kontakte genauso wie Waren bewerte. Riesige Institutionen wie Google, Apple, Facebook vermarkten den Geist. Im Mittelpunkt steht auch die Spieltheorie. Bestimmte Teile der Gesellschaft könnten nicht mitspielen, wie in der Realwirtschaft der deutsche Mittelstand. Claudia Kemfert zeigt in ihrem Buch "Kampf um Strom", was mit der Energiewende verbunden ist (Hamburg 2013, Murmann-Verlag). Sie beschäftigt sich mit dem Zeithorizont, dem Unterschied zum Atomausstieg, den Kosten und einigen anderen Konsequenzen. Sie versucht, Mythen und Lügen in der Diskussion zu entlarven, die besonders von den Monopolen und anderen Machtzentren ins Spiel gebracht werden. Ronald Coase/ Ning Wang: Chinas Kapitalismus. Weg ohne Plan und Zukunft? Stuttgart 2013 (Schäffer-Poeschel). Die Autoren zeigen den Aufstieg Chinas in den letzten 35 Jahren. Sie sehen dabei eher "marginale Revolutionen", die das Land dem Markt öffneten. Im Machtmonopol der Regierung sehen sie eine Behinderung des riesigen Wachstumspotentials. Joachim Bauer (Arbeit - Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht, München/ Karl Blessing Verlag 2013) fordert, dass die Arbeit für den Menschen da ist. Der beschreibt des Arbeitsumfeld in unserer heutigen Zeit. Er stellt eine Verbindung zur Neurobiologie her, beschreibt die atypische Arbeit und geht auf Burn-out ein. Michael J. Sandel behandelt aus moralphilosophischer Sicht das Thema "Gerechtigkeit" (Gerechtigkeit - Wie wir das Richtige tun, Berlin/ Ullstein 2013, Originalausgabe Justice, New York 2009). Er charakterisiert die Kriterien für gerechtes Handeln. Inhalt: Utilitarismus, Libertanianismus, Märkte und Moral, Immanuel Kant, John Rawls, Positive Diskriminierung, Aristoteles, Loyalitätskonflikte, Gemeinwohl. Chrystia Freeland, Die Superreichen, Aufstieg und Herrschaft einer neuen globalen Geldelite, Frankfurt (Westend) 2013. Original 2012 "Plutocrats". Die Autorin zeigt den Aufstieg einer neuen globalen Plutokratie. Dies ist eine der bedeutendsten wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit. Daron Acemoglu und James A. Robinson (Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut, Frankfurt a. M./ S. Fischer 2013) zeigen, "mit welcher Macht die Eliten mittels repressiver Institutionen sämtliche Regel zu ihren Gunsten manipulieren" (Ebenda, Umschlagtext). Sie gehen den Fragen nach, wodurch die große Ungleichheit in der heutigen Welt entsteht und wie man ihr begegnen kann.

Aus dem Jahr 2014: Laurence C. Smith wagt in seinem Buch "Die Welt im Jahr 2050. Die Zukunft unserer Zivilisation" (Berlin: Pantheon 2014) eine Prognose über relativ viele Jahre. Er ist Geowissenschaftler an der Universität von Kalifornien, Los Angeles. Das Ergebnis ist ein Szenario: Der Norden (Russland, USA, Kanada, Island, Norwegen u. a./ Norc) werden ein enormes Potential entwickeln, wirtschaftlich profitieren und insgesamt stabiler sein als die Länder der südlichen Breitengrade. Er macht vier globale Kräfte aus: Demographie, natürliche Ressourcen, Globalisierung und Klimawandel. Weiterhin hat er vier Annahmen: Keine 'Wunder, kein dritter Weltkrieg, keine "Flaschengeister" und gute Modelle. Klaus Simon stellt in seinem Buch "Zwickmühle Kapitalismus. Auswüchse und Auswege", Marburg (Tectum-Verlag) 2014 Alternativen zum Kapitalismus auf. Unter solidarischer Ökonomie versteht er eine Form des Wirtschaftens, bei dem nicht der individuelle Vorteil und das Profitstreben im Mittelpunkt steht (Bedürfnisse der Gemeinschaft; nicht konkurrieren, sondern kooperieren; eigene Initiative und Selbstorganisation). Solidarische Ökonomie verändert die Beteiligten; es entstehen mehr Genossenschaften; Gemeinschaft entsteht durch Beziehungen zu Gemeinschaftsgütern (Commons, Peer-Produktion). In seinem neuen Buch von 2014 (Jeremy Rifkin, The Zero Marginal Cost Society, Verlag Palgrave Macmillan; in Deutsch: Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft, Frankfurt/ Campus-Verlag 2014) stellt Jeremy Rifkin u. a. fünf Thesen auf: 1. Arbeit verschwindet; 2. Jeder wird zum Fabrikanten; 3. Kosten für Strom und Verkehr sinken; 4. Teilen statt Besitzen; 5. Kollektive verdrängen Unternehmen (Gemeinsinn löst das Streben nach Gewinn ab). Die kapitalistische Gesellschaft entwickelt sich zu einer hybriden Wirtschaft. Der eine Teil besteht aus dem kapitalistischen Markt. Der andere Teil aus einem neuen System des Gemeinguts. Durch die Digitalisierung entwickeln sich immer neue Formen des Kollektivs als Wirtschaftsform (Teilen von Wohnungen über Airbnb; gemeinsame Nutzen von Autos; Massen-Onlinekurse). Jeremy Rifkin spricht von einem Paradigma der kollaborativen Commons. Das führe zum Niedergang des Kapitalismus und einem Systemwechsel zur Gratis-Welt. Georg von Wallwitz, Fondsmanager, Mathematiker, Philosoph, gibt in seinem Buch "Odysseus und die Wiesel. Eine fröhliche Einführung in die Finanzmärkte" (München/ Piper 2014) einen gelassenen Überblick über die Finanzmärkte aus unterschiedlichen Perspektiven. Odysseus ist für ihn im positiven und negativen Sinne das Ideal des modernen Unternehmers. Das Wiesel ist für Beutemachen viel zu klein und scheitert immer wieder. Es ist zu dürftig ausgestattet, um die Finanzwelt zu begreifen. Nebenbei erfährt man einiges über die Geschichte, auch die Ideengeschichte, der Finanzmärkte. Thomas Piketty: Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014. Dies ist ein Buch des französischen Ökonomen über die Ungleichheit im Kapitalismus (Capital in the Twenty-First Century, Harvard University Press, 2013 in Französisch: Le capital au XXI siecle, Paris). Seine Grundthese lautet: Der Kapitalismus schädigt die Demokratie. Leistung lohnt sich doch nicht. Es gibt eine wachsende Konzentration des Vermögens auf der Welt. Das Buch hat schnell eine große Verbreitung in der Welt gefunden, vor allem in den USA. Der britische Ökonom und Berater von Londons Bürgermeister Johnson Gerard Lyons prognostiziert in seinem Buch "Das Neue Wirtschaftswunder, Berlin/ Ullstein 2014" in den kommenden zwanzig Jahren ein enormes Wachstum in der Weltwirtschaft. Asien wird an wirtschaftlicher Macht gewinnen und seine Allianz mit den afrikanischen Staaten noch verstärken.

 Aus dem Jahr 2015: Benedikt Herles: Die kaputte Elite. Ein Schadensbericht aus unseren Chefetagen, München 2015. Eine Analyse der Management-Probleme der Wirtschaft.Der Autor sieht die Ursache vor allem in einer völlig falschen Ausbildung an den Hochschulen. Besonders die Volkswirtschaftslehre bekommt ihr Fett ab. Herles setzt sich für mehr Kreativität, Mut und Ethik ein. Erich Follath: Die neuen Großmächte. Wie Brasilien, China und Indien die Welt erobern, München 2015 (Goldmann, als Taschenbuch). Diese drei Länder überholen mit ihren Wirtschaftsleistungen die alten Weltmächte. Eine neue Ordnung der Weltwirtschaft mit einer anderen Machtverteilung wird folgen. Im Mittelpunkt des Buches stehen allerdings politische Entwicklungen. Die wirtschaftliche Dimension kommt etwas zu kurz. Jürgen Bruhn will mit seinem Buch "Die Bestie zähmen. Wege aus dem Raubtierkapitalismus in eine neue Ökonomie" (Tectum, Marburg, 2015) für ein neue Konzeption in der Ökonomie eintreten. Er legt unter anderem einen Maßnahmenkatalog gegen ein unmenschliches Wirtschaftssystem vor.  Nach der Meinung des Autors gehen die Vorstellungen von grenzenlosen Wachstum, Ausschaltung der Konkurrenten und von Profitmaximierung dem Ende entgegen. Der Inhalt wirkt etwas oberflächlich, Effekt haschend  und undifferenziert. In dem Buch "Mit dem Wasser kommt der Tod" (KBV) verbindet der Autor Manuel Vermeer die Themen Klimawandel, Wasser, China, Tibet und Indien. Es geht um skrupellose Geschäfte mit dem "höchsten Gut". Das Ganze wird in Form eines Krimis erzählt. Hauptperson ist die deutsche Ingenieurin Cora Remy. Schauplätze sind unter anderem  Qingdao, Lhasa, ein Base Camp des Mount Everest und das Ufer des Brahmaputra. Vgl. auch  www.wermeer-consult.de . Große Bereiche des Busches vermitteln aber Wissen über Asien und seine geistigen Strömungen, seine Geschichte und Vieles mehr. Das Buch von Petra Pinzler, Wirtschaftsexpertin der ZEIT, mit dem Titel "Der Unfreihandel. die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien" (Reinbek bei Hamburg, Oktober 2015) beschäftigt sich mit dem weltweiten Protest gegen die aktuelle Handelspolitik in Form der geplanten Abkommen TTIP, TISA, CETA. Grundthese des Buches ist, dass die Regeln der Weltwirtschaft gerade umgeschrieben werden zugunsten von Konzernen und Kanzleien. Hart umkämpfte Umweltstandards und soziale Errungenschaften würden zu unerwünschten Handelshemmnissen umdefiniert. Joseph E. Stiglitz/ Bruce C. Greenwald: Die innovative Gesellschaft. Wie Fortschritt gelingt und warum grenzenloser Freihandel die Wirtschaft bremst (Berlin 2015, Ullstein). Grundthese des Buches ist, dass grenzenloser Freihandel nicht zu mehr Wirtschaftswachstum führt. Besser ist eine lernfähige und innovative Gesellschaft. Das Buch liefert den Gegnern von TTIP starke Argumente.

 Aus dem Jahr 2016:Frank Niessen: Entmachtet die Ökonomen! Warum die Politik neue Berater braucht (Marburg 2016: Tectrum Verlag). Der Autor setzt bei den Wunden der Ökonomie in letzter Zeit an: Schuldenkrise, Finanzkrise, Massenarbeitslosigkeit, Armut, extreme Ungleichheit. Er sieht darin auch ein Versagen der Politikberatung. Dann entwickelt der Autor Leitlinien für eine humanere Wirtschaftswissenschaft und globale Bekämpfung der Armut sowie einen wirksameren Schutz der natürlichen Umwelt. Kösters, Judith/ Ließmann, Heike/ Karl-Heinz Wellmann (Hrsg.): Welt der Wirtschaft (Campus, hr iNFO, Frankfurt 2016). Die Autoren zeigen aktuelle und neue Fragen, die möglichst einfach erklärt werden, indem sie auf ökonomische Grundsatzfragen herunter gebrochen werden. Es geht um Hintergrundwissen und Denkanstöße. Z. B. wie verändern Globalisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt? Das Buch eignet sich hervorragend, um aktuell ökonomisch auf dem Laufenden zu sein. Klaus Schwab: Die Vierte industrielle Revolution, München 2016 (Verlagsgruppe Random House). Christoph Keese: Silicon Germany. Wie wir die digitale Transformation schaffen, München/ Knaus 2016. Beide Bücher beschäftigen sich mit der Digitalisierung, der prägenden Entwicklung unserer Zeit. "Nie hat es eine Zeit gegeben, die so große Möglichkeiten und zugleich so große Gefahren bereithielt", Klaus Schwab. Silicon Germany deckt die Schwächen unserer Wirtschaft auf, und macht Vorschläge für die Gestaltung der Zukunft. Mit der Digitalisierung und den Folgen für das Finanzsystem der ganzen Welt beschäftigt sich auch folgendes Buch: Don Tapscott/ Alex Tapscott, Die Blockchain Revolution, Wie die Technologie nicht nur unser Finanzsystem, sondern die ganze Welt verändert. Kulmbach (Plassen Verlag) 2016. Es wird gezeigt, welches Potential in dieser Technologie steckt. "Sie hat das Zeug dazu, nahezu jeden Bereich - vom Bank- über das Gesundheitswesen bis zur gerechteren Verteilung von Wohlstand - auf den Kopf zu stellen" (Quelle: Umschlagtext). Ulrike Herrmann: Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung, Frankfurt/ Main 2016 (Westend Verlag). Es geht um die Krise der heutigen Ökonomie. Sie analysiert, was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können.  Diese spielten heute in der Lehre der Universitäten zu Unrecht keine große Rolle mehr. Die Curricula erlauben keine längere Lektüre mehr. Ende 2016 erscheit ein Buch von Hans-Werner Sinn, der mittlerweile pensioniert ist: Der Schwarze Juni (Freiburg: Herder 2016). Ausgangspunkt sind zwei Ereignisse im Juni 2016: Die Brexit-Entscheidung vom 23. Juni 2016 und die OMT-Entscheidung des deutschen Verfassungsgerichts. Damit verknüpft werden andere Ereignisse analysiert: Die Flüchtlingswelle, die Gigantomanie der EZB. Am Ende wird ein 15-Punkte-Plan zur Neugründung Europas aufgestellt. "Time For Change" ist ein Buch des früheren griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis  (Untertitel: Wie ich meiner Tochter die Wirtschaft erkläre, Köln: Bastei Lübbe 2016). In diesem Buch entfaltet er die Grundlagen seines Denkens. im Mittelpunkt stehen Themen wie Ungleichheit, Krisen und Schulden.

 Aus  Jahr 2017:  Colin Crouch: Die bezifferte Welt. Wie die Logik der Finanzmärkte das Wissen bedroht, Berlin 2017 (englische Originalausgabe 2015). Die zentrale These ist, dass auf dem Weg in die Informationsgesellschaft die zentrale Ressource auf der Strecke bleibt, nämlich das Wissen selbst. Crouch versucht anhand von vielen Beispielen nachzuweisen, dass der Neoliberalismus alternative Formen des Wissens korrumpiert. Der Markt sei keine perfekte Wissensmaschine, würde er ungehindert operieren, zerstöre er die Gesellschaft. Claudia Kemfert: Das Fossile Imperium schlägt zurück. Warum wir die Energiewende jetzt verteidigen müssen, Hamburg (Murmann) 2017. Kemfert hält die Energiewende für das wichtigste Projekt der globalen Agenda. Die "alten" Energien wollen nach der Ansicht der Autorin mit "Fake News" ihren ursprünglichen Platz wiedergewinnen. Deshalb sollen alle dafür kämpfen, dass Volkswirtschaften in alternative Energien investieren. Mojib Latif: Die Meere, der Mensch und das Leben. Bilanz einer existenziellen Beziehung, Freiburg, Basel, Wien (Herder) 2017. Darin geht es um die Fragen: Was wissen wir über die Meere? Welche Rolle spielen die Ozeane beim Klimawandel? Wie sieht die Zukunft aus? Die Weltmeere sind die Grundlage unseres Lebens und wichtigste Ressource. In seinem Buch "Verteilungskampf. Warum Deutschland immer ungleicher wird"  (München 2017, vorher schon Berlin 2016) weist der Autor Marcel Fratzscher (DIW und HU Berlin) darauf hin, dass in kaum einem anderen Land der Abstand zwischen Arm und Reich so stark ist wie in Deutschland. Wenn nicht eine neue Politik neue Chancen implementiere, drohe ein Verteilungskampf. Viktor Mayer - Schönberger, Thomas Ramge: Das Digital. Markt, Wertschöpfung und Gerechtigkeit im Datenkapitalismus, Berlin (Econ) 2017. Die Frage nach dem Mehrwert stelle sich im Übergang zum globalen Datenkapitalismus neu. Mit Daten könne man den Markt neu erfinden. Die Profite sollten aber nicht nur den Datenmonopolisten zugute kommen. Der Staat müsse digitaler Wettbewerbshüter sein, damit Datenkartelle nicht die Macht übernehmen. Alvin E. Roth: Wer kriegt was und warum? Bildung, Jobs und Partnerwahl: Wie Märkte funktionieren, München (Pantheon) 2017. Roth ist Ökonomie-Nobelpreisträger 2012. Er ist Erfinder des "Market Design" im Rahmen der Spieltheorie. Es geht um Märkte, die uns täglich begegnen und sich nicht über Preise regeln (Partnervermittlung, Organspende, Hauskauf, Parkplatzsuche). Richard H. Thaler/ Cass R. Sunstein: Nudge. Wie man kluge Entscheidungen anstößt, Berlin 2017. Es handelt sich nur um eine neue Auflage (die erste in Deutsch ist von 2011). Im Englischen lautet der Titel von 2008: Nudge. Improving Decisions About Health, Wealth and Happiness. Thaler erhielt 2017 für seine verhaltensökonomischen Konzepte den Wirtschaftsnobelpreis. Die Menschen verhalten sich von Natur aus nicht rational. Nur mit List können sie dazu gebracht werden, vernünftig zu handeln. Rechtzeitig zum 200. Geburtsjahr von Karl Marx erscheint eine Reihe von Biographien. Eine davon ist die von Jürgen Neffe: Marx. Der Unvollendete, München 2017 (Bertelsmann). Neffe erklärt auch die ökonomischen Theorien in verständlicher Formund konfrontiert sie mit der Realität. "Sein Fazit: Marx ist nicht tot, er ist aktueller denn je" (Quelle: Ebenda, Umschlagtext). Eine weitere Marx-Biographie hat Gareth Stedman Jones vorgelegt. Es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Englischen. Der Titel lautet nur "Karl Marx" (Frankfurt, S. Fischer, 2017, 891 S.). Jones geht besonders intensiv auf die Zeit von Marx in England ein. Er legt auch sein besonderes Augenmerk auf die Zusammenhänge mit geschichtlichen Ereignissen. Er erklärt Marx aus der Zeit heraus und geht auch auf die Gedanken von Kant, Hegel, Feuerbach, Ricardo und anderen ein.

Aus dem Jahr 2018: Paul Mason: Postkapitalismus. Grundrisse einer kommenden Ökonomie, Berlin (Suhrkamp) 2018. Die englische Originalausgabe ist bereits 2015 erschienen unter dem Titel "PostCapitalism. A Guide to Our Future" (London, Penguin Books). Paul Mason ist englischer Fernsehjournalist. Er ist Gastprofessor in Wolverhampton. Er bündelt Überlegungen von Piketty, Graeber, Rifkin und Negri. Wir stehen am Anfang von etwas Neuem. In der Welt der Netzwerke, der Kooperationen und des digitalen Überflusses könnten die Visionen von Karl Marx aktueller denn je sein. Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie, München (Hanser) 2018. Die englischsprachige Originalausgabe ist 2017 in London erschienen: Doughnut Ecomomics. Seven Ways to think Like a 21sr-Century Economist. "Das Wesen des Donuts: ein gesellschaftliches Fundament des Wohlergehens, unter das niemand abstürzen sollte, und eine ökologische Decke des planetarischen Drucks, über die wir nicht hinausgehen sollten. Zwischen beiden Bereichen liegt ein sicherer und gerechter Raum für alle", S. 20. Wenn das Ziel der Menschheit im 21. Jahrhundert darin besteht, in das Innere des Donuts zu gelangen, welche ökonomische Denkhaltung eröffnet uns dann die besten Chancen, dies zu erreichen?", S. 20.  "Das machtvollste Werkzeug in der Ökonomie ist nicht das Geld, auch nicht die Mathematik. Es ist der Bleistift. Denn mit einem Bleistift kann man die Welt neu zeichnen", S. III. Christian Spancken: Digital Denken statt Umsatz verschenken. Online-Strategien für den Mittelstand, Berlin (Ullstein) 2018. Der Autor zeigt das enorme Potential auf, dass die Digitalisierung dem Mittelstand bietet. Digitale Maßnahmen müssen neben die klassischen treten, damit Unternehmen auch in Zukunft am Markt bestehen können. Die Digitalisierung ändert die Spielregeln im gesamten Wirtschaftsleben, besonders im B2B-Geschäft. Richard Thaler: Misbehaving. Was uns die Verhaltensökonomik über unsere Entscheidungen verrät, München (Siedler) 2018. Thaler hat eine Theorie des libertären Paternalismus entwickelt. Durch gezieltes Anstupsen (Nudging) sollen die Menschen in ihren Entscheidungen zu Positivem beeinflusst werden. Allerdings können die unterbewussten "Entscheidungshilfen auch von der Politik und Unternehmen missbraucht werden. "Warum fällt es uns so schwer, Geld fürs Alter zurückzulegen, obwohl dies sinnvoll wäre? Warum können wir keinem vermeintlichen Schnäppchen widerstehen?" (Umschlagtext). Lesch, Harald/ Kamphausen, Klaus: Die Menschheit schafft sich ab, München (Knaur) 2018. Erzählt wird die Geschichte der Menschheit, die vor 160.000 Jahren begann. Von Anfang an griff der Mensch in die Natur ein. Heute betreibt die Menschheit Raubbau an der Natur, getrieben vom Hunger nach Energie und verschwenderischem Wohlstand. Wie kann  dieser Teufelskreis durchbrochen werden? Wieland Wagner: Japan. Abstieg in Würde. Wie ein alterndes Land um seine Zukunft ringt, DVA, München 2018: Japans Wirtschaft, die lange Zeit als unbesiegbar galt, befindet sich seit Jahrzehnten in einer Abwärtsspirale. Die Stagnation verändert den Alltag und die Gesellschaft in Japan, das sich tief greifenden Reformen verweigert. Was dieses Buch so interessant macht, ist, dass wir in Deutschland viel daraus für uns lernen können. Achim Wambach/ Hans Christian Müller: Digitaler Wohlstand für Alle. Ein Update der Sozialen Marktwirtschaft, Frankfurt/ New York (Campus) 2018. Daten statt Preise, Monopole statt Wettbewerb, Sharing statt Eigentum, Crowdworking statt Sozialpartnerschaft. Die Digitale Revolution stellt die Art und Weise des Wirtschaftens auf den Kopf. Siehe Umschlag-Text. Winfried Kretschmann: Worauf wir uns verlassen wollen. Für eine neue Idee des Konservativen, Frankfurt am Main (S. Fischer) 2018. "Geprägt durch seine persönliche und politische Biographie und seine Lektüre von philosophen wie Aristoteles, Immanuel Kant oder Hannah Arendt, plädiert er leidenschaftlich für einen wertgebundenen Konservatismus, der sich an der Sache hält, an Prinzipien, an Maß und Mitte. Ein Konservatismus, der sich von der Zukunft her denkt und nicht von der Vergangenheit", a. a. O, Klappeninnenseite.

Aus dem Jahr 2019: Paul Collier: Sozialer Kapitalismus. Mein Manifest gegen den Zerfall unserer Gesellschaft, München (Siedler) 2019. Der Autor sieht einen Riss durch das Fundament der Gesellschaft - zwischen den Metropolen und dem Rest des Landes, zwischen den urbanen Eliten und der Mehrheit der Bevölkerung. Eine Ideologie des Einzelnen greift um sich, die auf Selbstbestimmung beharrt, auf Konsum abzielt und sich dabei von der Idee gegenseitiger Verpflichtungen und des Gemeinwohls verabschiedet. Er beschreibt diese soziale und kulturelle Kluft. Ein sozialer Kapitalismus soll auf einer Ethik der Gemeinschaft beruhen. Dazu bedarf es neuer Grundlagen der Moral: einen ethischen Staat, das ethische Unternehmen, die ethische Familie und die ethische Welt. Vgl. S. 43ff. Theo Sommer: China First, München (C. H. Beck) 2019. Der Aufstieg Chinas zur globalen Führungsmacht wird beschrieben. Es wird deutlich gemacht, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. "Das chinesische Jahrhundert hat begonnen. Es kommt darauf an, es zu verstehen und sich zu behaupten" (Klappentext).  Peter Frankopan: Die Neuen Seidenstrassen. Gegenwart und Zukunft unserer Welt, Berlin (Rowohlt) 2019. "Einst führten alle Wege nach Rom. Heute führen sie nach Peking" (Umschlagtext). Ein Buch über den Wiederaufstieg Asiens - und den Beginn einer neuen Epoche. Die "Neuen Seidenstrassen" sind das größte Infrastrukturprojekt aller Zeiten. Sie werden zu den Lebensadern der Welt. Trumps Handelskrieg ist nur ein Symptom des Abstiegs der USA. Asien rückt zusammen und dringt immer entschiedener nach Westen. Frankopan ist Historiker und Professor für Globalgeschichte an der Universität Oxford.  Matthias Messmer/ Hsin-Mei-Chuang: China an seinen Grenzen. Erkundungen am Rande eines Weltreichs, Stuttgart 2019 (Reclam). Die Autoren umrunden die Volksrepublik. Sie versuchen, kulturelle Einflüsse und Eigenheiten zu erkunden. So ist es auch eine Analyse der Politik und Geschichte Chinas. Christoph Türcke: Digitale Gefolgschaft. Auf dem Weg in eine neue Stammesgesellschaft, München (C. H. Beck) 2019. "Während die Bindungskräfte von Familien, Institutionen, Parteien, Verbänden und Staaten schwinden, entstehen um digitale Plattformen wimmelnde Schwärme und Horden. Ihre Benutzer sind Follower. Digitale Gefolgschaft hält die Clans zusammen" Quelle: Umschlagtext. Die Nutzer werden nicht geknechtet, sondern ausgesaugt. Das Bildungs-, Gesundheits- und Verkehrssystem sollen nach dem Prinzip der Plattform umgebaut werden. Es soll aufgezeigt werden, wohin die Dynamik der Digitalisierung führt. Aaron Koenig: Die Dezentrale Revolution. Wie Bitcoin und Blockchain Wirtschaft und Gesellschaft verändern, München (FBV) 2019. Sie träumen von eine freien Gesellschaft ohne Machthaber und zentrale Autoritäten. Freiwillige Vereinbarungen sollen Hierarchien und Machtstrukturen ersetzen. Mit Krypto - Währungen und Blockchain -Technologie stehen zum ersten Mal in der Geschichte Mittel zur Verfügung, um eine solche Utopie umzusetzen. Hans Rosling (zusammen mit Anna Rosling Rönnlund und Ola Rosling): Factfulness. Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist, Berlin 2019. Mit Hilfe der kognitiven Psychologie rückt der geniale schwedische Statistiker Verzerrungen in der Statistik zu Leibe. Er zeigt 10 Instinkte auf, die zu Verzerrungen führen und die daher kontrolliert werden müssen. Damit kann man ein besseres Verständnis der Welt erreichen, bessere Entscheidungen treffen und Urteile fällen, die auf soliden Fakten basieren. Sarah Spiekermann: Digitale Ethik. Ein Wertesystem für das 21. Jahrhundert. München (Droemer) 2019. Es geht um ethische Technikentwicklung. Wir müssen mehr denn je Werte hinterfragen, die durch Technik entstehen. Dabei geht es nicht um Geld oder Effizienz. sondern um Zufriedenheit, Gemeinschaft, wissen. Nur so können wir in einer digitalen Welt ein gutes Leben führen (aus dem Umschlagtext). Kai-Fu Lee: AI Super-Powers. China, Silicon Valley und die Neue Weltordnung, Frankfurt/ New York (Campus) 2019. Es geht darum, wie sich in der Welt die Gewichte verschieben. Kai-Fu Lee ist Ex-Google-China-Ceo. Er war auch in leitenden Positionen bei Microsoft, SGI und Apple. Er beschreibt die chinesisch-amerikanische Perspektive. Es prallen Business-Kulturen aufeinander. Er sieht China bald ungebremst an der Weltspitze. Er fordert, dass die Weltmächte gemeinsam Verantwortung für die sich neu formierende Wirtschaft übernehmen. Martin Winter: China 2049 - Wie Europa versagt, München (Süddeutsche Zeitung Edition)2019. "China greift nach der Welt aus. Allumfassend. Pekings chinesischer Weg und sein strategisches Großprojekt Neue Seidenstraße sind mehr als das Ringen mit den USA um Platz eins. Sie sind der Versuch, dem liberalen, westlichen Modell von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein Ende zu bereiten und es durch das chinesische aus Kapitalismus zu ersetzen. Alles was Europa ausmacht gerät damit in Gefahr. Wollen die Europäer nicht untergehen, müssen sie sich gemeinsam dem Kampf der Systeme stellen. Doch Europa ist tief zerstritten und es bleibt nicht mehr viel Zeit", Martin Winter, a. a. O., Buchrückseite Klappentext. Jean Ziegler: Was ist so schlimm am Kapitalismus. Antworten auf die Fragen meiner Enkelin, München (C. Bertelsmann) 2018. Ziegler widerspricht vehement der Ansicht, dass der Kapitalismus am Ende ist. Er erklärt aber seiner Enkelin Zohra und ihrer Generation, welchen unmenschlichen Preis wir für dieses System zahlen. Kapitalistische Profitgier zerstöre die Umwelt, vergifte Böden, Flüsse und Meere, beschädige das Klima und bedrohe die Natur. Der Kapitalismus als "kannibalische Weltordnung" sei unreformierbar. Posner, Eric A./ Weyl, E. Glen: Wir sind der Markt! Radikale Utopien für das digitale Zeitalter, Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2019. Soziale Ungleichheit und ökonomische Stagnation auf den freien Märkten sind die zentralen Probleme unserer Zeit. Das Buch offenbart mutige neue Wege, Märkte zum Wohle aller zu organisieren und die Gesellschaft gerechter zu machen. Märkte werden nicht verdammt, sondern radikale wie produktive neue Wege aufgezeigt. Gerhard Lyons: Das Neue Wirtschaftswunder. Wie wir von der kommenden Weltordnung profitieren werden, Berlin (Ullstein) 2014. Titel der Originalausgabe "The Consolation of Economics", auch 2014. Auch Lyons gehört zu denen, die den letzten Crash vorausgesagt gaben. Seit 2012 ist er Chief Economic Advisor von Boris Johnson. Er prognostiziert ein enormes Wachstum der Weltwirtschaft in den nächsten zwanzig Jahren. Das politische und militärische Machtzentrum sieht er weiter im Westen (eine sehr gewagte These!). Er zeigt auf, was die USA und Europa tun müssen, um ihre weltpolitische Rolle zu sichern.

Aus dem Jahr 2020: Max Otte: Weltsystem Crash. Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung, München (FinanzBuch Verlag) 2020. Nachfolger des Weltbestsellers "Weltsystemchrash" von 2006. Das neue Buch besteht aus drei Teilen: I. Der Weg in die Krise. II. Im Crashmodus. III. Auswege. Nur dieser dritte Teil gibt Empfehlungen für private Geld- und Vermögensanlagen. Diese können naturgemäß nur allgemeiner Art sein, sind aber als Lektüre sehr empfehlenswert. Bei den beiden ersten Teilen überwiegt die Deskription, ohne neue analytische Erkenntnisse zu liefern, die nicht längst bekannt sind (Kapitel 3: Der Aufstieg Chinas ist viel zu oberflächlich) . Bei den letzten Kapiteln des Teiles II werden gewagte Thesen vertreten, die zuwenig begründet werden können (EUdSSR, Deutschlands Abstieg, Euro-Crash). Die umfassende Bildung des Autors, besonders in humanistischer Art, imponiert. Jeremy Rifkin: Der globale Green New Deal. Warum die fossil befeuerte Zivilisation um 2028 kollabiert - und ein kühner ökonomischer Plan das Leben auf der Erde retten kann, Frankfurt/ New York (Campus) 2020. Rifkin mahnt ein Umdenken an. Er lobt das Engagement einer jungen, smarten Generation. Er plädiert für eine kohlenstofffreie Ära mit erneuerbaren Energien. Kern sei die Infrastruktur. Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie. Band 1: Die okzidentale Konstellation von Glauben und Wissen, Berlin 2020 (Suhrkamp). Band 2: Vernünftige Freiheit. Spuren des Diskurses über Glauben und Wissen, Berlin 2020. Es gibt im Stil einer Genealogie darüber Auskunft, wie die heute dominanten Gestalten des westlichen nachmetaphysischen Denkens entstanden sind. Als Leitfaden dient ihm der Diskurs über Glauben und Wissen. Er zeichnet nach, wie sich die Philosophie sukzessive aus der Symbiose mit der Religion löst und säkularisiert. Es ist auch eine Reflexion über die Aufgabe einer Philosophie, die an der vernünftigen Freiheit kommunikativ vergesellschafteter Subjekte festhält. Habermas hat die Bände mit 90 Jahren vollendet. Er gilt als größter heute noch lebender Philosoph der Welt. Böhmer, Michael: Die Wirtschaft wächst, der Wohlstand nicht. Wie Deutschland wieder glücklich wird. München (Finanzbuch Verlag) 2020. Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich in den vergangenen Jahren so stark wie selten (vor der Corona-Krise). Die Löhne stiegen. Der jahrelange Aufschwung hat so viele neue Jobs mit sich gebracht wie selten zuvor. Aber die Deutschen freuen sich nict richtig. Viele fühlen sich abgehängt und enttäuscht. Der Zusammenhang in der Gesellschaft schwindet. Der Autor fordert ein Umdenken: Weg von der klassischen Wachstums- und Verteilungspolitik zu sozialem Zusammenhalt als fester Bestandteil der Wirtschaftspolitik. Clive Hamilton/ Ohlberg, Mareike: Die lautlose Eroberung. Wie China die westlichen Demokratien unterwandert und die Welt neu verordnet, München (DVA) 2020. "Tatsächlich sind die groß angelegte Kampagne zur Unterwanderung der Institutionen in westlichen Staaten und die Versuche, die Eliten dieser Länder an China zu binden, seht viel weiter fortgeschritten, als die Parteiführung selbst erwartet haben dürfte. Die Kommunistische Partei Chinas nutzt gezielt die Schwächen der demokratischen Systeme, um diese zu untergraben". Quelle: siehe oben, Umschlagtext. Viele der Informationen sind Behauptungen, da niemand in den inneren Zirkel der Macht in China vorstoßen kann. Natürlich unterhalten auch andere mächtige Länder solche Strukturen, z. B. die USA (vgl. Ganser, Daniele: Imperium USA, 2020). Daniel Stelter: Coronomics. Nach dem Corona-Schock: Neustart aus der Krise, Frankfurt/ New York (Campus) 2020. Stelter beschreibt den größten ökonomischen Crash der Weltgeschichte (abgesehen von Kriegen). Seine Logik: Was zumacht, muss auch wieder aufmachen. Er geht davon aus, dass das wirtschaftliche Umfeld danach ein anderes sein wird: Aktive Notenbanken, aktive Staaten, Abkehr von der Globalisierung. Neue Prioritäten: Investition statt Konsum. Echte Reformen für Staat und Gesellschaft. Unsere Welt neu denken: Vgl. Maja Göpel: Unsere Welt neu denken. Eine Einladung, Berlin (Ullstein) 2020. Klimawandel, zunehmende Konflikte zwischen Arm und Reich und die Polarisierung unserer Gesellschaften zeigen deutlich: Weitermachen wie bisher ist keine Option. Wir müssen grundsätzlich umdenken. In unserer heutigen Welt kommen nahezu gleichzeitig überall Systeme unter Druck, die über Jahrzehnte verlässlich funktioniert zu haben scheinen. "Es sind ja nicht nur der Klimawandel, das Plastik in den Weltmeeren, der brennende Regenwald oder die Massentierhaltung. Da sind auch die explodierenden Mieten in den Städten, die wild gewordenen Finanzmärkte, der immer größer werdende Graben zwischen Arm und Reich, zunehmende Burnout - Zahlen und die unüberschaubaren, vielschichtigen Folgen der Gentechnik und der Digitalisierung. Längst hat sich das Gefühl von Zeitenwechsel in unsere Wahrnehmung von der Welt eingeschlichen. Unsere Gegenwart wirkt zerbrechlich, während unsere Zukunft unaufhaltsam auf jene Szenarien zuzulaufen scheint, die wir aus Weltuntergangsfilmen kennen... Zukunft ist nichts, was bloß vom Himmel fällt, was einfach nur passiert. Sie ist in vielen Zeilen das Ergebnis unserer Entscheidungen". Das Buch ist wochenlang auf der Bestsellerliste des Spiegel. Es hat folgenden Inhalt: Eine Einladung. Eine neue Realität. Natur und Leben. Mensch und Verhalten. Wachstum und Entwicklung. Technologischer Fortschritt. Konsum. Markt, Staat und Gemeingut. Gerechtigkeit. Denken und Handeln. Wer weitermachen will. 2022 gerät die Autorin in Verruf: Sie hat mit einem Ghostwriter gearbeitet, der im Buch nicht erwähnt wird. Nadav Eyal: Revolte. Der weltweite Aufstand gegen die Globalisierung, Berlin 2020 (Ullstein). Eyal ist einer der bekanntesten Journalisten Israels. Er hat weltweit die Schauplätze der Revolten gegen Globalisierung besucht. Er beschreibt den Widerstand gegen die Globalisierung, ihre kapitalistische Logik, gegen universelle Werte und kulturelle Überwältigung. Der Kreuzzug gegen die Werte der Aufklärung und des Fortschritts steht erst am Anfang, während die Probleme der Globalisierung gerade erst erkannt sind. Staaten müssen mehr zusammenarbeiten - auch gegen die Konzerne. Clemens Fuest: Wie wir unsere Wirtschaft retten. Der Weg aus der Corona-Krise, Berlin (Aufbau) 2020. Fuest ist Chef des Ifo-Instituts in München. Das Institut hatte gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung eine Studie zur Corona-Krise erstellt. Das vorliegende Buch hat 10 Kapitel: Ab Kapitel 4 wird die Zukunft behandelt. Kap. 4 Die Gefahr von Schulden und Inflation. Kap. 5 Die Digitalisierung beschleunigt sich. Kap. 6 Wie es nach der Krise mit der Klimapolitik weitergeht. Kap. 7. Die neue Ungleichheit und die Zukunft des Sozialstaats. Kap. 8. Die EU und der Euro: Spannungen wachsen. Kap. 9: Die Globalisierung wird nicht abgeschafft, sondern verbessert. Kap. 10 Der Weg aus der Corona-Krise. Der Autor warnt vor einer wirtschaftlichen Stagnation als Folge der Krise ("Coronasklerose"). Das zentrale Thema ist der erfolgreiche Exit. Er warnt vor einer Überforderung des Staates (Fuest ist überzeugter Marktwirtschaftler). Man merkt dem Buch an, dass es in relativ kurzer Zeit entstand. Natürlich kann auch Fuest die ökonomische Zukunft nicht besser voraussagen als andere (das Buch seines Vorgängers beim Ifo-Institut H.- W. Sinn mit gleichem Thema/ Der Corona-Schock, das auch 2020 erscheint, wirkt ebenfalls wie ein Schnellschuss und eine Momentaufnahme). Beide Bücher sind recht eindimensional und flüchtig. Sie argumentieren weniger aufgrund einer ausreichenden Datenbasis. Aldred, Jonathan: Der Korrumpierte Mensch. Die ethischen Folgen wirtschaftlichen Handelns, Stuttgart (Klett-Cotta) 2020 (englische Originalausgabe "Licence to be Bad" 2019, London). Es geht um den desaströsen Einfluss ökonomischer Theorien auf unsere Moral und Wertvorstellungen. In den letzten 50 Jahren habe sich das, was wir als "gut" oder "richtig" bewerten, dramatisch verändert. Verhaltenweisen, die früher als schädlich galten, erscheinen heute rational. Deshalb hält Aldred den Einfluss der Ökonomie heute für korrumpierend auf die Menschen. Er versucht seine Grundthese anhand von ökonomischen Theorien zu belegen (Coase-Theorem, Unmöglichkeitstheorem, Theorie öffentlicher Güter, Freakonomics u. a.). Fratzscher, Marcel: Die Neue Aufklärung. Wirtschaft und Gesellschaft nach der Corona-Krise, Berlin/ München (Berlin-Verlag) 2020. Das Buch besteht aus vier Teilen: 1. Ethik versus Wirtschaft. 2. Staat versus Markt. 3. Multilateralismus versus Nationalismus. 4. Wissenschaft versus Medien und Politik. Darin sieht der Autor die Konfliktlinien im 21. Jahrhundert. Die Lösung dieser Konflikte sieht er eher optimistisch. Positiv an dem Buch ist, dass es über den Tellerrand der Ökonomie hinausgeht und analytisch mögliche Folgen der Corona-Krise diskutiert.

Aus dem vorvorletzten Jahr 2021: Schwenker/ Albers/ Ballwieser/ Raffel/ Weißenberger: Erfolgsfaktor Betriebswirtschaftslehre BWL? BWL! Was sie leistet und warum wir sie brauchen, München (Vahlen) 2021.Mit dem Buch möchten die Autoren zeigen, dass es die Betriebswirtschaftslehre verdient, sichtbar zu sein und warum Öffentlichkeit und Politik verstehen müssen, dass eine starke Betriebswirtschaftslehre heute mehr denn je gebraucht wird. Sie zeigen Erfolgsfaktoren auf, stellen die Bedeutung heraus, bringen Fakten, geben Einblick in die Forschung, blicken über den Tellerrand hinaus und  beschäftigen sich mit der Zukunft. Die Autoren sind aus Unis und aus der Praxis. Claudia Kemfert: Mondays for Future, Hamburg (Murmann) 2021, teilweise 2020. Freitags demonstrieren. Am Wochenende diskutieren. Am Montag anpacken und umsetzen (im Untertitel). Die Autorin behandelt die gängigen Aspekte der Diskussion: Klimaskepsis, Ökodiktatur, CO2-Steuer, Emissionshandel. Ziel sind viele neue Klimaverträge, die in unterschiedlicher Weise entstehen und alle Generationen beteiligen, auch die in der Zukunft (von der Umschlagrückseite).  Matthias Naß: Drachentanz. Chinas Aufstieg zur Weltmacht und was es für uns bedeutet, München (C. H. Beck) 2021. Unter Xi fällt China in die Zeiten der Ein-Mann-Diktatur. Das Ziel von Xi ist Wohlstand im Inneren und Ansehen im Ausland. Er will China zu neuen Glanz verhelfen und zu alter Größe. China dehnt seinen globalen Einfluss immer  weiter aus. Es ist auf dem Sprung zur Führungsmacht des 21. Jahrhunderts. Naß ist Zeit-Korrespondent. Das Buch besteht aus 12 Kapitel  (abgekürzte Titel): Corona, Revolution, Kommunistische Partei, Überwachungsstaat, Xinjiang, Hongkong, Taiwan, die "Neue Seidenstraße", Europa, Deutschland, Rivalität mit Amerika, auf dem Irrweg. Nölke, Andres: Exportismus. Die Deutsche Droge. Eine Entzugsstrategie für gesundes Wachstum, Frankfurt/ Westend Verlag 2021. Der Autor analysiert die Ursachen und Folgen der deutschen Exportabhängigkeit. Er liefert gleichzeitig ein Plädoyer für ein neues Wirtschaftsmodell, das nachhaltiger, stabiler und im globalen Kontext balanciert ist. Er hält ein radikales Umdenken für notwendig: Löhne rauf, Exporte runter. In der Corona-Krise sieht er eine Chance für die Neuorganisation der deutschen Wirtschaft. Bill Gates: Wie wir die Klimakatastrophe verhindern. Welche Lösungen es gibt und welche Fortschritte nötig sind, München (Piper) 2021. Um die globale Erwärmung zu stoppen und den Klimawandel zu verhindern, müssen die Menschen aufhören, der Atmosphäre Treibhausgase zuzuführen. Gates beschreibt konkret die Werkzeuge, die wir heute dazu nutzen können: Stromerzeugung, Industrieproduktion, Landwirtschaft, Transport und Verkehr, Kühlen und Heizen. Er hat auch einen Plan zur Dekarbonisierung. Er geht auch auf fünf konkrete Fragen ein: 1. Um welchen Anteil dieser 51 Mrd. Tonnen geht es? 2. Welchen Plan haben wir für Zement? 3. Von wie viel Leistung reden wir? 4. Wie viel Platz braucht das? 5. Wie viel wird das kosten? Interessant sind die Offenheit des Autors und seine persönlichen Einblicke. Als Technikoptimist hält er die Probleme für lösbar. Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt, Frankfurt (Campus) 2021. Wagenknecht analysiert sehr scharfsinnig - wie eine Soziologin - die deutsche Gesellschaft (so ein buch hätte ich mal aus der Soziologie erwartet). Sie kritisiert den "linksliberalen Mainstream". Im Parlament ist die soziale Vielfalt verloren gegangen, auch bei den Journalisten (soziale Homogenität). Meinungsvielfalt und Einwände würden abgewehrt. Allerdings geht sie zu wenig auf die positiven Aspekte der deutschen Entwicklung ein (Rentenerhöhung, Mindestlohn, Förderung des Mittelstands, positive Wirkungen der Hartz - Reformen u. a.). Joseph Vogl: Kapital und Ressentiment. Eine kurze Theorie der Gegenwart, München (C. H. Beck) 2021. Das Buch enthält im wesentlichen drei Kernthesen: 1. Der Internet- und Plattformkapitalismus der Gegenwart ist die jüngste Metamorphose eines Finanzregimes, das sich in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte und die Bewirtschaftung von Informationen als attraktive Quelle der Wertschöpfung erkannt hat. 2. Die Fusion von Finanzökonomie und Kommunikationstechnologien etabliert neue Paradigmen der Macht, deren Resultat fragmentierte Öffentlichkeiten, gesellschaftliche Schismen und Demokratieverlust sind. 3. Affektökonomien mit dem Treibstoff des Ressentiments stabilisieren die Dominanz dieses Plattformkapitalismus auf Kosten des Gemeinwohls. Siehe Umschlagrückseite und Vorbemerkung, S. 7ff.  Stefan Aust/ Adrian Geiges: Xi Jinping. Der mächtigste Mann der Welt, München 2021. Aufgrund von Reden, eigenen Interviews, verfügbaren Quellen und seiner Lebensgeschichte sowie von Reportagen in und über China wird der chinesische Staatspräsident und Chef (Generalsekretär) der KPCh dargestellt. Xi Jinping hat eine Machtfülle, wie sie vorher nur Mao hatte. Aust hat Xi selbst mal interviewt, Geiges war Korrespondent des Stern in Peking und ist Sinologe. Der Leser soll sich selbst sein Urteil über Xi Jinping bilden. Trotz der relativen Harmlosigkeit des Buches wirkt die chinesische Regierung auf zwei Konfuzius-Institute  ein, eine Diskussion des Buches an der Uni Hannover und Duisburg-Essen zu verhindern. Mohr, Joachim/ Schnurr, Eva-Maria (Hrsg.): Das Geheimnis des Erfolgs. Deutsche Wirtschaftsdynastien und ihr Weg zur Macht und Weltruhm, München (DVA, Spiegel) 2021. Es ist ein Buch über die großen Wirtschaftsdynastien in Deutschland, die die deutsche Wirtschaft und das ganze Land prägten. Sie beeinflussten Politik, Technik und soziale Entwicklungen. Thomas Piketty: Der Sozialismus der Zukunft, München (C. H. Beck) 2021. Der Autor denkt in seinem Buch über eine neue Form des Sozialismus nach. Enthalten sind Kolumnen aus den Jahren 2016 bis 2021. Er sieht den Kapitalismus entzaubert, und fragt, ob er noch in der Lage ist, Antworten auf den Klimawandel und die soziale Ungleichheit zu geben. Im Mittelpunkt steht - wie immer bei Piketty - die soziale Ungleichheit. Armin Nassehi: Theorie der überforderten Gesellschaft, München 2021 (C. H. Beck). Moderne Gesellschaften folgen einerseits stabilen Mustern, sind träge und kaum aus der Ruhe zu bringen. Andererseits erweisen sich ihre Institutionen und Praktiken immer wieder als erstaunlich fragil und vulnerabel. In Krisen prallen diese beiden widersprüchlichen Seiten der gesellschaftlichen Moderne besonders heftig aufeinander. Der Autor vertritt die These, dass komplexe Gesellschaften sich fortlaufend selbst als krisenhaft erleben, ohne je in eine Form prä - stabilisierter Harmonie zurückzukehren. Nassehi stellt die Sachdimension gesellschaftlicher Strukturen ins Zentrum seiner Theorie geleiteten  Gesellschaftsanalyse. Die Gesellschaft ist differenziert in ökonomische, politische, wissenschaftliche, rechtliche und familiale Logiken. Der Ruf nach Gemeinschaft, Solidarität und Zusammenhalt entspricht unserem sehnlichsten Wunsch, aus einem Guss und womöglich kollektiv handeln zu können, Das Ziel muss zwangsläufig scheitern. Aus dieser notorischen Enttäuschung resultiert ein Unbehagen, das den Blick auf die Gesellschaft von ihrer grundlegenden Selbstüberforderung ablenkt. Hermann Simon: Hidden Champions. Die neuen Spielregeln im chinesischen Jahrhundert, Frankfurt/ New York (Campus Verlag) 2021. Der Unternehmensberater und Professor Simon prägt einst vor 30 Jahren den Begriff "Hidden Champions" für Topmittelständler in Nischenmärkten der Welt. Die Welt ist heute eine andere: Direktinvestitionen haben Exporte verdrängt, Warenströme weichen digitalen Dienstleistungen, das Thema Nachhaltigkeit ist auf dem Vormarsch. Welche Zukunftsaussichten haben heute die Hidden Champions? Welche Spielregeln haben sich geändert? Welche Strategien sind gegen China angebracht? Hans-Werner Sinn: Die wundersame Geldvermehrung. Staatsverschuldung, Negativzinsen, Inflation, Freiburg/ Basel/ Wien (Herder) 2021. Der Titel sagt schon viel bezüglich der Inflationsgefahr. Der Autor fängt mit den drei großen Krisen (Subprime, Mittelmeer, Corona) als Ausgangspunkt an. Dann behandelt er die EZB als Rettungsinstanz. Es folgen die Konsequenzen (Druckerpresse, Geldmengenvergrößerung, Schulden). Sinn analysiert auch die Geldpolitik der EZB (Liquiditätsfalle, Negativzinsen, Zerstörung der Inflationsbremse). Er zeigt schließlich Wege auf, den Gefahren zu entkommen.

Aus dem vorletzten Jahr 2022: Cnyrim, Petra: Erklärs mir, als wäre ich 5. Wirtschaft. Was sind Bitcoins? Ab wann ist man reich? Wie entsteht Inflation? München (by riva) 2022. Die Autorin setzt sich mit der komplexen Welt der Wirtschaft auseinander und erklärt sie uns gleichermaßen verständlich und unterhaltsam. Es geht um Historisches, Geld und Banken, Wie Wirtschaft funktioniert, Bekannte Theorien und Persönlichkeiten, Rund um die Welt, Zölle und Handel, Europa und der Euro, Der Staat und die Wirtschaft, Unternehmen, An der Börse, Rund um den Job, Die Zukunft. Das Buch ist vom Stoff her recht selektiv und sicher didaktisch weniger für Kinder geeignet, allein auch, weil auch die Bilder fehlen. Das Buch enthält Fehler (Beispiele: Bruttosozialprodukt gibt es nicht mehr, Kommunismus zu einseitig und wirtschaftsfern, Big-Mac-Index nicht richtig erklärt, Emissionshandel unzureichend). Golineh Atai: Iran. Die Freiheit ist weiblich, Berlin (Rowohlt) 2021 (im Dezember 21, 2022 im Buchhandel). Frau Atai ist das kind zweier Exil-Iraner. Sie ist Journalistin und war ARD-Korrespondentin in Kairo und Moskau. Ihre Grundthese ist, dass das Regime über die Frau die Gesellschaft kontrolliert. auch der Wandel im Iran vollziehe sich über die Frauen. Sie beschreibt den Iran anhand von Einzelschicksalen von Frauen. Dabei steht die Repression des Staates mit ihren Revolutionsgarden im Mittelpunkt. Das Thema Wirtschaft wird auch angerissen: Macht der Stiftungen, die den Klerikern gehören, die damit die großen Unternehmen kontrollieren, Armut der Bevölkerung, Wasserkonflikte an den Grenzen. Es gibt sonst keine aktuellen Bücher über die Wirtschaft im Iran. Der Iran bildet zusammen mit der VR China und Russland eine Gegenachse zum Westen, ökonomisch und militärisch. Andere ökonomische Infos findet man auch in Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran, Berlin (Aufbau) 2021. Beide Autorinnen mit iranischen Wurzeln beschreiben die politische Situation seit 1979, insbesondere die Machterhaltung des Systems durch Repression anhand persönlicher Schicksale. Die Ökonomie spielt nur eine sekundäre Rolle, aber man muss nehmen, was man bekommen kann.  Geinitz, Christian: Chinas Griff nach dem Westen. Wie sich Peking in unsere Wirtschaft einkauft, München (C. H. Beck) 2022. Der Autor zeigt, wie sich chinesische Investoren in europäische Unternehmen einkaufen. Besonders beliebt sind deutsche Unternehmen. Bis 2049 will China die Industrieländer überholen und in allen Zukunftsbranchen Weltmarktführer werden. Doch die Skepsis im Westen ist groß, weil Peking auch politische Ziele verfolgt. Geinitz zeigt auch, wie der Westen langsam aufwacht. China ist eine ganz andere Hausnummer als Russland: nach Kaufkraftparitäten die größte Volkswirtschaft der Erde und Deutschlands wichtigster Handelspartner. Galor, Oded: The Journey of Humanity. Die Reise der Menschheit durch die Jahrtausende. Über die Entstehung von Wohlstand und Ungleichheit, München (dtv) 2022. Es geht um die Fäden der globalen Wirtschaftsgeschichte - Technologie, Demografie, Kultur, Handel, Kolonialismus, Institutionen. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Wohlstand und Ungleichheit. Erst Ende des 18. Jahrhunderts stieg der Lebensstandard der Menschen drastisch an. Das Buch besteht aus zwei Teilen: I. Die Odyssee der Menschheit. II. Die Ursprünge von Wohlstand und Ungleichheit. Falk, Armin: Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein...und wie wir das ändern können: Antworten eines Verhaltensökonomen, München (Siedler) 2022. An vielen anschaulichen Beispielen und auf der Basis eigener Studien zeigt Falk, unter welchen Umständen sich Menschen (un)moralisch verhalten und welchen Einfluss Persönlichkeit und Geschlecht, aber auch unsere soziale Umgebung und konkrete Entscheidungssituationen auf unser Handeln haben. Denn nur, wenn wir verstehen, wo die moralischen Stolpersteine lauern, so der Autor, wird es uns gelingen, unser Verhalten - und auch die Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft - zu ändern (Umschlagtext Rückseite). Wambach, Achim: Klima muss sich lohnen. Ökonomische Vernunft für ein gutes Gewissen. Freiburg, Basel, Wien (Herder) 2022. Das undurchsichtige Gewirr klimapolitischer Einzelmaßnahmen wird durchleuchtet. Es werden Kriterien behandelt, um zu bewerten, was dem Klima wirklich nützt. Er plädiert für die Weiterentwicklung zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft als Erfolgsmodell. Man muss die Märkte verstehen, die uns helfen, die Klimaziele in Deutschland und Europa zu erreichen. Aus Wambachs Sicht ist der Emissionshandel das wirksamste Instrument gegen Klimawandel. Wambach ist Leiter des Leipnitz-Instituts für Europäische Wirtschaftsforschung, das auch zu Energiemärkten forscht.  Dettmers, Sebastian: Die große Arbeiterlosigkeit. Warum eine schrumpfende Bevölkerung unseren Wohlstand bedroht und was wir dagegen tun können. München (FBV) 2022. Die Bevölkerung wird schrumpfen. In Deutschland, in Europa und bald auf der ganzen Welt. Sinkt mit ihr auch unser Wohlstand? Droht eine jahrzehntelange Rezession, gar ein Jahrhundert des Rückschritts? Wie kann durch qualifizierte Migration, neue Bildungskonzepte, mehr Geschlechtergerechtigkeit oder sinnvolles Automatisieren von Arbeitsprozessen der Arbeitsmarkt völlig neu gedacht werden? Thomas Piketty: Eine kurze Geschichte der Gleichheit, München (C. H. Beck) 2022. Er möchte eine neue Wirtschafts- und Sozialgeschichte aufstellen. Er beginnt mit der Dekonzentration von Macht und Eigentum seit dem 18. Jahrhundert. Nach Sklaverei und Kolonialismus behandelt er die große Umverteilung 1914 bis 1980. Er zeigt Auswege aus dem Neokolonialismus auf. Im letzten Kapitel setzt er sich für einen demokratischen, ökologischen sowie ethnisch und kulturell diversen Sozialismus ein. Die FAZ spricht sogar überschwänglich von Karl Marx des 21. Jahrhunderts, das Handelsblatt von Provokation für die ordnungspolitische Debatte. Das scheint mir beides doch zu hoch gegriffen: Das Neue hält sich sehr in Grenzen; es ist Piketty für Anfänger mit dem ganzen Sammelsurium seiner Thesen aus den anderen Büchern. Das Buch steigt in der Spiegel - Bestseller-Liste nach oben. Kai-Fu Lee/ Qiufan Chen: KI Zehn Zukunftsvisionen 2041, Frankfurt/ New York (Campus) 2022. Es werden Fragen zur KI beantwortet. Die zentrale Frage ist: Wie wird künstliche Intelligenz unser Leben in zwanzig Jahren verändern? Zehn fiktionale Geschichten führen rund um die Welt. Dabei geht es um folgende Faktoren: Deep Learning, Konvolutionsnetze, linguistische Datenverarbeitung, Roboteranwendungen/ Gesundheit, VR, selbstfahrende Fahrzeuge, Quanten, Jobretter, Glück, Überfluss/ Singularität. Das Buch erhält der Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2022 (vom Handelsblatt verliehen, "Fiction und Fachbuch in einem"). Jeremy Rifkin: Das Zeitalter der Resilienz. Leben neu denken auf einer wilden Erde, Frankfurt/ New York (Campus) 2022. Rifkin will die Geschichte der Menschheit und dei Zukunft unserer Spezies neu denken. Nur ein radikaler Wandel unseres Selbstbildes kann uns noch retten. Die Inbesitznahme der Erde und das industrielle Effizienzdenken aller Lebensbereiche habe uns an den Rand des ökologischen Untergangs geführt. Es ist eine Abkehr vom traditionellen Verständnis der Wissenschaft nötig. Es braucht ein Denken in komplexen adaptiven Systemen. Dieser neue Ansatz begreift die Natur nicht als Rohstoff- sondern als Lebensquelle, und die Erde als komplexes, sich selbst organisierendes System. Wir benötigen eine Wissenschaft, die sich auf Prognosen und aufmerksame Anpassung verlegt und keine, die einen konkreten Kurs erzwingen will. Rifkin definiert die Dialektik der Moderne (Effizienz vs. Entropie). Er schildert die Privatisierung der Erde und die Verarmung der Arbeiter. Er fordert ein neues Verständnis der Evolution. Das Ende des Industriezeitalters sieht er gekommen: Das Zeitalter der Rresilienz steht vor der Tür. Wir brauchen eine entsprechende Infrastruktur, eine bioregionale Ordnung, eine Peerocracy und ein biophiles Bewusstsein.

Aus dem letzten Jahre 2023: Vince Ebert: Lichtblick statt Blackout. Warum wir beim Weltverbessern neu denken müssen, München (dtv) 2022, 7. Auflage (2023 gelesen). Ebert, Jahrgang 1968,  studierte Physik und startete 1998 seine Karriere als Kabarettist. Eines seiner Bühnenprogramme trägt den Titel "Make Science Great Again". Ebert lebt heute in Wien, er verbrachte auch einige Zeit in den USA. Ebert analysiert sehr scharfsinnig Mythen und Halbwahrheiten: Mythos 1 Wir müssen der Wissenschaft folgen. Mythos 2 Die Welt wird immer schlimmer. Mythos 3 Klimaschutz ist der Megatrend. Mythos 4 Energie lässt sich wenden. Mythos 5 Nachhaltigkeit. Er spricht von Denkfallen und Irrationalitäten. Dieser Teil ist besonders lesenswert. Er hält Weltretten für Religionsersatz, spricht von fehlerhafter Risikoeinschätzung und Überforderung durch Komplexität. Ebert hält auch Lösungen und Alternativen parat: Mehr Technikoffenheit, mehr Praxis, mehr Pragmatismus, mehr Bildung, mehr Optimismus. Als grundsätzliche Kritik an der Umwelt- und Energiepolitik ist das Buch in jedem Falle sehr lesenswert. Nouriel Roubini (Mega Threats. 10 Bedrohungen unserer Zukunft und wie wir sie überleben, München/ Ariston, Penguin2022/23) zieht das Fazit dazu: Wenn wir überleben wollen, dürfen wir uns nicht von Mega Threats überrumpeln lassen. Mega Threats entstehen dadurch, dass die Krisen gebündelt auftreten. Die Regierungen dieser Welt müssen sie kontrollieren. Die lange Phase des Wohlstands neigt sich heute dem Ende zu. Wir leben in einer Zeit akuter Instabilität, des Konflikts und des Chaos. Wir müssen lernen in Alarmbereitschaft zu leben. Schuldenberge, Anhäufen billigen Geldes, Finanzkrise, Inflation, Währungskrisen hängen heute zusammen. Notwendig ist  eine effiziente Risikopolitik. Hamed Abdel-Samad: Islam. Eine kritische Geschichte, München (dtv) 2023. "Die Frage ist nur, ob die Demokratie den Islam für ihre Vorzüge öffnen kann oder ob der Islam sie islamisieren wird. Welcher Teil des islam wird die Oberhand gewinnen? ... Wir brauchen einen neuen , zeitgemäßen Gründungsmythos für unser Zusammenleben. ... Deshalb müssen wir wieder über den Islam , seine Geschichte und seine Gegenwart reden!" Aus dem Umschlagtext, Buch Rückseite. Thumann, Michael: Revanche. Wie Putin das bedrohlichste Regime der Welt geschaffen hat, München (C. H. Beck) 2023. Russland verabschiedet sich als größtes europäisches Land durch den Krieg von Europa. Erneut senkt sich ein neuer Eiserner Vorhang durch den Kontinent. Putin vernichtet sein Lebenswerk Stabilisierung Russlands. Thumann, der sei 25 Jahren aus Russland für die Zeitung "Die Zeit" berichtet, sieht als Motiv des Diktators und seiner Getreuen: Revanche zu nehmen für die demokratische Öffnung nach 1991 und die vermeintliche Demütigung durch den Westen. Putins Herrschaft radikalisiert sich weiter. Das Buch hat 15 Kapitel und 275 Seiten. Gilford, Hooke, Levy, Berkhout: Simply - Klimawandel. Wissen auf den Punkt gebracht, München (Dorling Kindersley Verlag) 2023 (englische Originalausgabe 2021). Sehr anschaulich werden die Grundlagen des Klimawandels charakterisiert und optisch dargestellt. Das buch hat folgende Kapitel: Was ist Klimawandel? Was ist Kohlenstoff? Bevölkerung. Nahrung und Rohstoffe. Zunehmender Konsum. Folgen für die Atmosphäre. Folgen an Land. Folgen für die Ozeane. Der Preis. Umfangreiche Lösungen. Individuelles Handeln. Weik, Matthias: Die Abrechnung. Das einzige Buch, das ihr Erspartes vor Umverteilung und Krisen rettet, München (Ariston) 2023. Der Untertitel ist eher Marketing, aber zu wenig im Inhalt des Buches (nur 47 Seiten). Es geht eher um das Ende des deutschen Geschäftsmodells und seine Folgen bzw. Abfederung. Das Buch fängt mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland an, kommt dann zum Infrastrukturdesaster und zur fragwürdigen Energiewende. Es folgen China und der Ukrainekrieg. Dann werden die EZB, Euro und die EU behandelt. Der Autor macht auch Lösungsvorschläge. Das Buch gibt einen guten Überblick über die aktuelle Krisenlage und ihre Folgen. Der Inhalt ist aber in Vielem oberflächlich und hinreichend schon bekannt. Philipp Mattheis: Die dreckige Seidenstraße. Wie Chinas Wirtschaftspolitik weltweit Staaten und Demokratien untergräbt, München (Goldmann Verlag) 2023. China hat an wirtschaftlichem und politischen Einfluss gewonnen und projiziert seine neue Macht nun nach außen. Wer genauer hinsieht, bemerkt schnell, dass nicht nur chinesische Waren exportiert werden, sondern auch Ideologie und Abhängigkeiten. Die so genannte "Neue Seidenstraße" ist ein schmutziges Projekt. Vor allem in den Staaten des Globalen Südens, in Afrika und Asien baut China seinen Einfluss aus (Ebenda, aus dem Umschlagtext). Das Buch entlarvt die Folgen der chinesischen Wirtschafts- und Geopolitik. Man merkt aber deutlich, dass der Autor Philosoph und Journalist ist. Die ökonomischen Interessen werden zu wenig analysiert. Ebenso wird die Perspektive des großen Wettbewerbers USA vernachlässigt. Vaclav Smil: Wie die Welt wirklich funktioniert. Die fossilen Grundlagen unserer Zivilisation und die Zukunft der Menschheit, München (C. H. Beck) 2023.Original in den USA unter dem Titel "How the World Really Works", 2022. "Immer mehr Menschen haben zudem nur noch oberflächliche Vorstellungen davon, wie wir die Nahrungsmittel, Rohstoffe und Güter herstellen, auf denen unsere Gesellschaft materiell beruht. Dies führt zu Fehleinschätzungen, etwa der, wir könnten unsere Zivilisation in kurzer Zeit von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umstellen. Denn es geht nicht nur um eine nachhaltige Stromproduktion, sondern etwa auch um alternative Verfahren der Herstellung von Zement, Stahl, Plastik und Dünger. Technische Innovationen allein reichen nicht, sie müssen auch kommerziell weltweit implementiert werden - in hunderttausend Fabriken und Produktionsstätten." aus dem Umschlagtext, ebenda. Smil ist Professor Emeritus für Umweltwissenschaften an der University of Manitoba. Der tschechisch-kanadische Wissenschaftler ist einer der führenden Energieexperten. Michael Lüders: Moral über alles? Warum sich Werte und nationale Interessen selten vertragen, München (Goldmann) 2023. Eine auf Werten basierte Außenwirtschaftspolitik geht davon aus, dass wir die Guten sind. Im Namen von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten werden verheerende wirtschaftliche Folgen in Kauf genommen. Die schwere Rezession führt zu gesellschaftlichen Verwerfungen, weil gerade die Ärmsten des Landes vor existenzielle Herausforderungen gestellt werden. Lüders plädiert für Augenmaß, Sachlichkeit und vor allem für eine Rückbesinnung auf nationale Interessen. Kohei Saito: Systemsturz. Der Sieg der Natur über den Kapitalismus, München (dtv) 2023. Der japanische Philosoph, der an der HU in Berlin promoviert hat, analysiert die Verflechtung von Kapital, Natur und Gesellschaft. Dabei entdeckt er den Gedanken von Karl Marx neu und entwickelt mit seiner Hilfe das Modell für eine gerechte Gesellschaft im Zeitalter des Anthropozän. Das Wirtschaftswachstum der Moderne versprach uns ein Leben im Wohlstand. Jedoch wird durch dei Umwelt- und Klimakrise klar, dass es gerade das Wirtschaftswachstum ist, das die Grundlagen des menschlichen Wohlstands untergräbt. Gleichzeitig hält uns der Glaube, dass der Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel davon abhängt, wie viel jeder Einzelne von uns tut, davon ab, einen notwendigen Systemsturz einzuleiten. Marcus Willaschek: Kant. Die Revolution des Denkens, C. H. Beck/ München 2023. Der Autor, ein international bekannter Kant-Experte,  verfolgt Kants Revolution durch sein gesamtes Werk hindurch. Zugleich wird die aktuelle Relevanz - und gelegentlich auch die Problematik - seines revolutionären Denkens deutlich. Kant ist sicher der bedeutendste Philosoph der Neuzeit. Er wurde vor 300 Jahren (von 2024 gerechnet) geboren. Kant war Wegbereiter des Kosmopolitismus und der Idee der Menschenwürde. Sein Denken wirkt bis ins deutsche Grundgesetz und die Vereinten Nationen. Seine teilweise Rezeption heute in den USA ist ein Skandal und zeugt davon, wie tief die Wissenschaft fallen kann. Kant sei durchaus empfohlen, wenn man innovative und kreative Konzepte deutscher Ökonomen vermisst, die es tatsächlich kaum gibt. So ist es ein Armutszeugnis für die deutsche Ökonomie, wenn man immer wieder auf Kant oder Marx (wie oben Saito) zurückgreifen muss. Florence Gaub: Zukunft. Eine Bedienungsanleitung, München (dtv) 2023. Inhaltsverzeichnis: Kap. 1 Technische Daten: Was ist Zukunft? 2. Kap. Bedienelemente und Geräteteile: Woraus besteht Zukunft? Kap. 3: Inbetriebnahme: So funktioniert Zukunft. Kap. 4: Sicherheits- und Warnhinweise. 5. Kap.: Störungsbehebung. "Wir alle reisen gedanklich mehrfach täglich in die Zukunft, häufiger als in die Vergangenheit... Daher sind wir nicht nur ein Wesen, das durch seine Fähigkeit zur Vernunft definiert ist, sondern durch seine Fähigkeit, gedanklich in die Zukunft zu reisen", Umschlagtext. Frank Dikötter: China nach Mao. Der Aufstieg zur Supermacht, Stuttgart 2023 (Originalausgabe in Englisch 2022). Der Autor schildert den Aufstieg Chinas zu der Supermacht des 21- Jahrhunderts, insofern ist es eine Geschichte des modernen China. Der Autor blickt unter die Oberfläche. Er warnt schonungslos vor der chinesischen Machtpolitik, die innere Schwächen mit einer expansiven Wirtschafts- und aggressiven Außenpolitik überdeckt (vom Umschlag). Die Darstellung ist facettenreich. Der Autor lehrte chinesische Geschichte an Universitäten in London und Hongkong.  Er stellt folgende Epochen dar: 1 Von einem Diktator zum nächsten (1976-1979). 2 Sparkurs (1979-1982). 3 Reform (1982-1984). 4 Von Menschen und Preisen (1984-1988). Das Massaker (1989). 6 Wasserscheide (1989-1991). 7 Kapitalistische Werkzeuge in sozialistischen Händen (1992-1996). 8 "Big is Beautiful" (1997-2001). 9 "Going global" (2001-2008). 19 Hybris (2008-2012). Die ökonomische Entwicklung und die Rolle der Wirtschaft kommt in dem Buch zu kurz. Katharina Zweig: Die KI war`s. Von absurd bis tödlich: Die Tücken der künstlichen Intelligenz, München (Heyne) 2023. RPTU Kaiserslautern, Studiengang "Sozioinformatik". KI-Botschafterin für RLP. Mitbegründerin des Start-ups  "Trusted all" GmbH (Beratung). Was ist, wenn die Maschine entscheidet? Wie kann man falsche Entscheidungen von Maschinen erkennen und uns dagegen wehren? Denn wir sollten wissen, worauf wir achten müssen, damit künstliche Intelligenz nach unseren Regeln spielt und nicht nach ihren eigenen. Es gibt immer wieder Fälle, in denen KI diskriminiert, Unschuldige  beschuldigt und Leben gefährdet. Hervorragend ist das Glossar, das einen Überblick über die wichtigsten Begriffe der KI gibt. Zweig glaubt nicht an einen gemeinsamen Standard für KI-Systeme. Darüber hinaus sei das Problem mit abstrakten, ethischen Leitlinien, das sie beim Programmieren nur schwer in etwas Konkretes übersetzt werden können.

Aus dem aktuellen Jahr 2024 (Zeitpunkt des Lesens): Hesse, Jan-Otmar: Exportweltmeister. Geschichte einer deutschen Obsession, Berlin 2023 (eigentlich 24 erschienen, 24 gelesen). "Wie ist der Aufstieg Deutschlands zur Exportnation zu erklären? Wann entstand die Hinwendung zu den globalen Märkten als wirtschaftspolitische Strategie? Und warum ist die Exportweltmeisterschaft uns Deutschen bis heute so wichtig?" (aus dem Umschlagtext, Rückseite). Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurden wichtige Weichen gestellt. Die Weimarer Republik schuf die Instrumente zur Unterstützung der Exportwirtschaft. Der Autor, der Wirtschaftshistoriker an der Uni Bayreuth ist, berichtet davon, wie aus Werkstätten und Manufakturen Global Player und aus einem rohstoffarmen Land die ökonomische Supermacht wurde. Die Exportstärke ist Bestandteil des Nationalstolzes. Gliederung: 1. Zur Theorie der Internationalen Wirtschaft. 2. Die globale Verflechtung der deutschen Wirtschaft. 3. Vorgeschichte. 4. Deutschlands Rückkehr zum Weltmarkt. 5. Währungskrise und Globalisierungsschock. 6. Schluss. Sieren, Frank: China to go. Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur. 100 innovative Trends und erhellende Einblicke, München (Penguin) 2023. "Ausgefallenes und Alltägliches, Rätselhaftes und Selbstverständliches aus der Mitte einer Gesellschaft, die zwischen autoritärem Sozialismus und technologischer Überschallmodernisierung schwankt, zwischen Dreckschleuder und Trendsetter in Sachen Nachhaltigkeit." Siehe Umschlagtext. Von 1 Der Kopf des Drachen bis 100 "Gemeinsam nachhaltig handeln". Frank Sieren lebt seit 1994 in China. Er arbeitet auch für China.Table, Deutschlands einziges tägliches China - Briefing. Adorno, Theodor W.: Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute, Berlin (Suhrkamp) 2024. Der Vortrag ist von 1962. Er hat nichts an Aktualität eingebüßt. Adorno begreift den Antisemitismus als zentrales Bindeglied rechtradikaler Bewegungen, das die diversen Strömungen eines militanten und exzessiven Nationalismus vereint. Er ist das "Gerücht über die Juden", das halböffentliche Getuschel, mit dem sich die autoritäre Persönlichkeit zum Opfer stilisiert. Antiintellektualismus und Konformismus sind seine Triebfedern, und mit dem Rassismus teilt er eine identische Struktur. Siehe Umschlagtext. Jan Philipp Reemtsma hat ein Nachwort geschrieben. Busch, Volker: Kopf hoch! Mental gesund und stark in herausfordernden Zeiten, München (Droemer) 2024. "Die Krise ist Alltag. Gewissheiten gehen verloren, Mutlosigkeit macht sich breit. Was tun, um wieder Sicherheit und Zuversicht zu gewinnen" (siehe Umschlagtext). Busch ist Psychiater und Neurowissenschaftler. Er erklärt die Funktionsweise unseres mentalen Immunsystems und welche Strategien der Selbstfürsorge funktionieren ("Aufladen der psychischen Batterien"). Garra, Philipp: Das neue Wirtschaftswunder. Wie der Mittelstand unseren Wohlstand rettet, Hamburg (Brand eins Verlag) 2024. "Die Digitalisierung scheint am Mittelstand vorbeigezogen zu sein. Verglichen mit Start-ups und Digitalkonzernen wirkt die deutsche Wirtschaft wie aus der Zeit gefallen. Philipp Garra zeigt, wie unsere Unternehmen wieder auf die Überholspur kommen und Wohlstand für alle wieder möglich wird." Siehe Umschlagtext. Die zentrale Frage ist: Führt der Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft zwangsläufig zu unserem wirtschaftlichen abstieg? Inhalt: Teil 1, Was es mit der Digitalisierung auf sich hat. Teil 2, Der Weg durch die Digitalisierung. Teil 3, Werte und Wertschöpfung. "So etwas soll nicht noch einmal sein", Theodor W. Adorno.

"Los libros hacen libre al que los quiere bien", Vicente Espinel (Bücher machen den frei, der sie gern hat). 

 

Der Begriff "Volkswirtschaft" ist nicht mehr ganz zeitgemäß (war einfach die Übersetzung von Nationalökonomie). Als Bild  kann man aber symbolisch sich die Ursprünge noch so vorstellen wie auf dem Foto (Markt in Asien): Verkauf von allen selbst produzierten Waren auf Märkten mit buntem Treiben. Das ist der Kern von jeder Wirtschaft. Nur das heute die Märkte imaginärer (über Plattformen im Internet), größer und globaler sind (das Foto zeigt einen Markt im Mekong-Delta). Märkte stehen auch im Zentrum sozialistischer und kommunistischer Volkswirtschaften, sind also insofern der Kern aller Wirtschaftssysteme. Auch eine Transformation des Wirtschaftssystems fängt immer auf den Märkten an (Bauern verkaufen die Produkte ihrer Privatparzellen auf eigene Rechnung, so begann es in China). Märkte hängen eng mit der Kultur eines Landes zusammen; die Ideensysteme bzw. Modelle "Marktwirtschaft" und "Zentralverwaltungswirtschaft" sagen nur sehr begrenzt etwas aus. Seit Bestehen der Ökonomie gibt es die Diskussion über die Effizienz von Märkten gegenüber dem Lenkungsmechanismus "Staat". Die Corona-Krise macht die Diskussion wieder sehr virulent, weil alle betroffenen Länder die Krise über Staatsmaßnahmen auffangen müssen.  "Der Marktprozess ... kann als Rechengerät des vor-elektronischen Zeitalters gelten", Oskar Lange: The Computer and the Market, 1967.

Aktuelle bzw. bedeutende Ökonomen:

- In jeder mündlichen Prüfung der VWL werde ich  eine Frage zu J. H. von Thünen  (1783-1850) stellen, der  einer der bedeutendsten und einflussreichsten Volkswirte Deutschlands ist. Literaturempfehlungen: J. H. von Thünen: Der isolierte Staat, Aalen 1990 (1. Auflage bei Perthes in Hamburg 1826). Bei der Jahrestagung des Vereins für Sozialpolitik wird seit 25 Jahren zu Beginn immer eine Thünen - Vorlesung gehalten. 2010 resümiert Martin Hellwig "in unserer Wissenschaft klafft eine große Lücke zwischen der Modelltheorie und dem Umgang mit praktischen Fragen der wirtschaftspolitischen Realität". "Man kann von dem redlichen Willen, seine Pflicht zu erfüllen, beseelt sein, und doch anderen großes Unrecht tun, wenn man nicht weiß und nicht erkennt, was Pflicht ist", Thünen. Der wichtigste (von der Auswirkung her) und bekannteste deutsche Nationalökonom (obwohl er eine juristische Ausbildung hatte) ist natürlich Karl Marx (1818-1883). Mit folgendem Zitat beweist er fast hellseherische Fähigkeiten, was die Krise 2008/2009 angeht: "In einem Produktionssystem, wo der ganze Zusammenhang des Reproduktionsprozesses auf Kredit beruht, wenn da der Kredit plötzlich aufhört und nur noch bare Zahlung gilt, muss augenscheinlich eine Krise eintreten, ein gewaltiger Andrang nach Zahlungsmittel", Das Kapital, 3. Band (1894). Peinlich ist meiner Meinung nach, dass ausländische Volkswirte ( z. B. in China ist er ein Volksheld, vgl. meinen Vortrag)  sich auch heute noch intensiver mit ihm beschäftigen als die Deutschen (das war schon bei Max Weber in der Soziologie so). Zumindest für die VWL - Grundlagen-Veranstaltung beim Studiengang "International Business Management East Asia"  habe ich deshalb den Marxismus wieder stärker gewichtet. Sehr einflussreich, vor allem in Asien, war auch Friedrich List (1789 - 1846), der auf die Vorteile von Protektionismus hinwies und damit als einer der ersten Ökonomen die Freihandelsthese der britischen Ökonomen in Frage stellte. Sein Hauptwerk "Das Nationale System der Politischen Ökonomie" war das erste volkswirtschaftliche Lehrbuch in deutscher Sprache überhaupt. In Tübingen wurde für ihn auch einer der ersten volkswirtschaftlichen Lehrstühle in Deutschland geschaffen, bis er beim württembergischen König in Ungnade fiel. Es gibt in Deutschland ein Friedrich List Institut an der Hochschule Reutlingen, in der Stadt in der er geboren wurde. "Was aber soll uns eine Wissenschaft, die nicht den Weg beleuchtete, den die Praxis wandeln soll?" Thünen, Marx und List sind die berühmtesten deutschen Ökonomen (vor allem im Ausland), obwohl sie alle keine spezielle ökonomische Ausbildung hatten (darüber allein lohnt sich eine wissenschaftssoziologische Analyse!).

- Seit 2004 gibt es in Deutschland eine Keynes - Gesellschaft (John M. Keynes, 1883-1946). Hier kann man auch Informationen über die Biographie, die Weltwirtschaftskrise und die "General Theory" (2006 ist eine neue Übersetzung auf Deutsch erschienen, Duncker und Humblot, Berlin) abrufen. Revolutionär war für die damalige Zeit Keynes` Ansicht, dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb nicht notwendigerweise zur Vollbeschäftigung führt. Er entwarf daher das Instrument der Nachfragesteuerung, um ein hohes Beschäftigungsniveau zu sichern. In seinem Essay "The Economic Possibilities for Our Grandchildren" schreibt er über die zentrale Bedeutung des technischen Fortschritts: "Das Ausbleiben wichtiger technischer Erfindungen zwischen dem prähistorischen Zeitalter und der vergleichsweise neuen Zeit ist wirklich erstaunlich. Fast alles, was noch zu Beginn der Neuzeit wirklich eine Rolle spielt, war bereits dem Menschen der Vorzeit bekannt". Allerdings ist die Erfindung der Landwirtschaft im 12. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien oder Anatolien der größte Umbruch der Geschichte. Noch mal sehr stark wirkte die Erfindung des Buchdrucks. Der Kern seiner Lehre ist, dass der Kapitalismus aus sich selbst heraus instabil und unfähig ist, aus eigener Kraft sein Schwäche zu überwinden. Der Staat ist in der Lage, die Schwäche zu beheben und  die Marktwirtschaft am Laufen zu halten, am ehesten , indem er die staatliche Nachfrage erhöht (hochaktuell! In seinem Buch "Die wirtschaftlichen Folgen des Vertrags von Versailles (1919)" beschäftigt er sich indirekt mit der Globalisierung, ohne das der Begriff damals verwendet wurde. 1930 freute es sich auf ein Ende des Wachstums in hundert Jahren, weil die Bedürfnisse des Menschen mit wenig Aufwand zu befriedigen seien. In der Geldanlage (als Dozent verdient er zu wenig) verfolgte er eine Langzeitstrategie: Das auf und Ab der Märkte sei nicht berechenbar. Erstklassige Unternehmen mit gutem Management auswählen (betriebwirtschaftliche Kennziffern nützlich), auch erfolgreiche Strategien hinterfragen. Im Herbst 2009 hielt ich einen Vortrag bei der Keynes-Gesellschaft mit dem Titel "Keynes meets Marx"). In die Zukunft weist folgendes Zitat von Keynes: "Es werden jene sein, die die Kunst des Lebens an sich zu voller Perfektion kultivieren können, die den Überfluss genießen werden können, wenn er kommt". Das könnte auf das Zeitalter der Digitalisierung zutreffen. Zwischen 1920 und 1932 veröffentlichte Keynes über 50 Artikel im Wirtschaftsdienst (Vgl. http://100jahre.wirtschaftsdienst.eu/john-maynard-keynes.html ).  Seit 1998 gibt es eine Hayek-Gesellschaft. Sie kämpft gegen Überregulierung, Interventionismus, Vergemeinschaftung von Schulden. 2015 führt ein Machkampf zu Massenaustritten (55 von 320 Mitgliedern). "Freiheit ist wesentlich, um Raum für das Unvorhergesehene und Unvoraussagbare zu lassen; wir wollen sie, weil wir gelernt haben, von ihr die Gelegenheit zur Verwirklichung unserer Zeile zu erwarten", F. A. von Hayek.  Ende 2009 stirbt Paul A. Samuelson (geboren 1915). "Samuelson hat alles verändert, was er anfasste: Die theoretischen Grundlagen seines Feldes, die Art, wie Volkswirtschaftslehre in der ganzen Welt gelehrt wurde genauso wie die Ethik und den Status seines Instituts", Susan Hockfield, MIT. Als erster Amerikaner und zweiter Preisträger erhielt er 1970 den Nobelpreis. Für ihn stand das Zusammenspiel zwischen Staat und Markt im Mittelpunkt. Er war einer der Zeitzeugen der Großen Depression und hat die Lehren von Keynes weiterentwickelt. Sein Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre soll das erfolgreichste der Erde sein; er war sicher der einflussreichste Ökonom unserer Zeit und einer der letzten ökonomischen Generalisten. Am 22. Juli 2010 starb Herbert Giersch (geboren 1921 in Polen). Er leitete lange Zeit das Institut für Weltwirtschaft in Kiel und war einer der herausragenden deutschen Ökonomen mit globaler Sicht in Zeiten der Wirtschaftswunderjahre (Vgl. www.herbert-giersch-stiftung.de). Am bekanntesten ist wahrscheinlich sein Buch "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 2006.

- Im Jahre 2007 tobt in den USA eine lebhafte Diskussion um das wissenschaftliche Erbe von Milton Friedman, ausgelöst durch ein Essay von Paul Krugman mit dem Titel "Who was Milton Friedman?" und von Akerlof mit einer Kritik an realitätsfremden Annahmen. Am 16.11. 2006 war Milton Friedman ("Die beste Sozialpolitik ist eine freie Marktwirtschaft") im Alter von 94 Jahren verstorben. Er gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Ökonomen  der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Monetarismus, dessen Vordenker er war, bestimmt noch heute die Strategien vieler Notenbanken. Am bekanntesten ist seine Erkenntnis, dass Inflation das Ergebnis einer schlechten Geldpolitik sei. Zentralbanken und der Staat sollten sich prinzipiell aus der Wirtschaft heraushalten und lediglich dafür sorgen, dass die Geldmenge gleichmäßig wachse. Dabei müsse zwischen nominalen und realen Zinssätzen unterscheiden werden. Sein Modell der "negativen Einkommensteuer" wird zur Zeit im Rahmen der Kombilohnmodelle heftig diskutiert. Seine Beratungstätigkeit, vor allem in Chile ("Chicago Boys"), hatte seinem Ruf eher geschadet. 2009 eskaliert ein Ökonomenstreit in Deutschland. Es geht um einen Konflikt zwischen mathematisch orientierten Ökonomen und praktischen Wirtschaftspolitik - Ökonomen. Auslöser ist die Besetzung von VWL - Stellen an der Uni in Köln. In den USA gibt es ein Netzwerk alternativer Ökonomen (Real World Economic Review), das den "Dynamitpreis für Ökonomie" dem Ökonomen verleiht, dessen Thesen am meisten zur großen Finanzkrise beigetragen haben.

 

Ehemaliges Gebäude der schwedischen Ost-Indien-Kompanie in Göteborg/ Schweden. In der Stadt wurde 1631 die Handelsvereinigung gegründet. Sie war ein Tor Europas nach Indien und China im 17. Jahrhundert. In Schweden sitzt auch das Nobelpreis - Komitee. Der Nobelpreis wurde 1901 vom schwedischen Industriellen Alfred Nobel (1833-1896) erfunden und gespendet. Er ist der wichtigste Wissenschaftspreis. Später kamen noch der Friedensnobelpreis (verliehen in Oslo) und der Wirtschaftsnobelpreis dazu (Ehrenpreis der schwedischen Reichsbank seit 1968). Letzterer ist auch aus einem anderen Grund kritisch zu sehen: Er wird immer mit eine Sau verbunden, die durchs Dorf getrieben wird (Moden, Dominanz der englischen Sprache, Relevanz länger zurückliegend). 

 Der "Nobelpreis" für Wirtschaft (Ehrenpreis der schwedischen Reichsbank seit 1968 anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens). Das Preisgeld beträgt umgerechnet etwa 840.000 €. Dieser Preis ist nicht unumstritten (nachhaltiger Nutzen für die Wissenschaft, zunehmend Popularitätswettbewerb). Am 09.10.23 erhält die US-Ökonomin Claudia Goldin den Wirtschaftsnobelpreis 2023. Sie war Professorin für VWL in Harvard (geb. 1946). Sie wird für ihre Forschung über die Rolle der Frauen am Arbeitsmarkt (AM) ausgezeichnet. Sie ermittelte die Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede am AM mit Blick auf die historie der Hintergründe. Weiterhin erklärte sie Lohngefälle der Geschlechter. Sie durchforstete Daten aus über 200 Jahren (neben Arbeit ist Wirtschaftsgeschichte ihr zweiter Schwerpunkt). Am 10.10. 2022 werden die Wirtschaftsnobelpreisträger 2022 bekannt gegeben: Es sind Ben S. Bernanke, Douglas Diamont, Philip Dybvig. Sie lehren alle in den USA. Bernanke war Notenbankpräsident in den USA. Sie erhalten die Preise für die Erforschung der Banken- und Finanzkrise. Es geht um die Rolle der Banken in der Wirtschaft und die Regulierung der Finanzmärkte. Am 11. Oktober 2021 teilen sich drei Ökonomen den Preis: David Card, US-Kanadier (University of California in Berkeley, die Hälfte des Preises). Joshua Angrist, US-Israeli (MIT), Guido Imbens, US-Niederländer (Stanford Uni). Die Forscher hätten "neue Einblicke in den Arbeitsmarkt" gegeben (z. B. Mindestlohn keine negativen Folgen). Die letzteren hätten vor allem methodisch-empirische Beiträge geliefert (Analyse von Kausalbeziehungen, natürliche Experimente). Im Jahre 2020 wird der Nobelpreis für Wirtschaft an die beiden US-Ökonomen Paul R. Milgrom und Robert A. Wilson vergeben. Sie erhalten den Preis für die Verbesserung der Auktionstheorie und Erfindungen neuer Auktionsformate. Sie legten Grundlagen für praktische Anwendungen bei Verkaufsformen (z. B. Ebay, Christie`s). Milgrom ist seit 1987 Professor an der Uni Stanford in Kalifornien (auch Wilson ist dort, Alvin Roth und Bengt Homström waren seine Schüler; der eigentlich Bedeutsamste war Vikrey, der aber schon tot ist). Sie entdeckten auch den "Fluch des Siegers". Unterschiedliche Formen (Fischereirechte, CO2-Zertifikate, Strombörsen, Start- und Landerechte, Funkfrequenzen) haben unterschiedliche Auswirkungen. Im Jahre 2019 erhalten die Wissenschaftler Esther Duflo (stammt aus Frankreich, MIT, erst 46 Jahre), Abhijit Banerjee (stammt aus Indien, MIT, Ehemann von Duflo, erstes Ehepaar)  und Michael Kremer (Harvard; 54 Jahre) den Wirtschaftsnobelpreis. Gewürdigt wird ihr Beitrag zum Kampf gegen die Armut (auch zu den Themen Bildung und Gesundheit). Sie haben einen experimentellen Ansatz zur Linderung der globalen Armut entwickelt (Entwicklungsökonomik). Sie haben auch Handelsbarrieren als Behinderung der Armutsbekämpfung ausgemacht. Innerhalb eines vorgegebenen Rahmens geht es darum, dass die Dinge einigermaßen funktionieren ("Klempner"). Die Preise 2018 gehen an die beiden US-Ökonomen William D. Nordhaus und Paul M. Romer. Ersterer wird für seine Forschung zum Klimawandel und zu nachhaltigem Wachstum geehrt (Pioneer der Umweltökonomik; Plädoyer für CO2-Steuer), der zweite für die Forschung zu ökonomischen Auswirkungen von technischen Innovationen und der Rolle von Ideen beim Wirtschaftswachstum (Natur und Wissen beim Wirtschaftswachstum in historischer Perspektive; was ist die Ursache und wie ist das Tempo des technischen Fortschritts). Romer erklärt das Tempo des technischen Fortschritts, nicht die Richtung.  2017 wird die höchste Auszeichnung der Ökonomie an Richard H Thaler von der University of Chicago vergeben. "Thaler hat die Ökonomie menschlicher gemacht", ließ das Nobelpreis-Komitee verlauten. Thaler hat eine Theorie des libertären Paternalismus entwickelt. Durch gezieltes Anstupsen (Nudging) sollen die Menschen in ihren Entscheidungen zu Positivem beeinflusst werden. Allerdings können die unterbewussten "Entscheidungshilfen auch von der Politik und Unternehmen missbraucht werden. 2016 bekommen wieder zwei Professoren aus den USA den Preis. Der eine, Oliver Hart, ist allerdings Brite. Der andere, Bengt Holmström, Finne und Mitglied der schwedischen Akademie. Hart lehrt in Harvard, Holmström am MIT. Sie werden für ihre Forschungen in der Vertragstheorie geehrt. Sie haben das Verständnis für Vertragsstrukturen gefördert durch ein theoretisches Modell. Auch die Bedeutung von Verträgen wird dadurch deutlicher, vor allem ihr Einfluss auf Verhalten. 2015 geht der Preis an Angus Deaton. Zum Zeitpunkt der Zuteilung ist er 69 Jahre alt und gebürtiger Schotte. Er lehrt seit 1983 in Princeton in den USA. Er ist Mikroökonom (individuelle Konsumentscheidungen, Reaktion auf Steuer - Veränderungen, Nachfragefunktionen, Messung von Lebensstandard, Sozialhilfe). Zentrale Themenkomplexe sind Konsum, Armut und Ungleichheit (berühmtestes Buch "The Great Espace": ein immer größerer Teil des Wirtschaftswachstums geht an die Reichen). Er spricht von einem "endlosen Tanz zwischen Fortschritt und Ungleichheit". Nicht Geldmangel sei das Problem, sondern sinnvolle Verwendung. Deshalb ist er gegen Entwicklungshilfe (sie versickere bei den Korrupten). Die Weltbank solle nur Beratung machen. Deaton arbeitete auch im Bereich der Gesundheitsökonomie. Im Jahre 2014 erhält Jean Tirole von der Uni Toulouse (Toulouse School of Economics, TSE) in Frankreich den Preis für seine Forschungen über Marktmacht und Regulierung (Zähmung mächtiger Unternehmen einer Branche durch gezielte Regulierung; Beispiele: Gebührenberechung bei Kreditkartengesellschaften, Patenpools). Damit bekommt zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder ein Nicht-US-Ökonom den Preis (zuletzt Mundell aus Kanada). Tirole hat auch über Spekulationsblasen im Banken- und Finanzwesen geforscht und geschrieben. Er arbeitet weiterhin auf dem Gebiet der Organisations- und Industrieökonomik. 2013 ging der Nobelpreis an drei amerikanische Wissenschaftler: Eugene F. Fama, Lars Peter Hansen (beide University of Chicago) und Robert J. Shiller (Yale). Sie bekommen den Preis für ihre empirischen Funde über die Preisbewegungen bei Anlagen wie Aktien , Anleihen. Die Forschungen haben einen starken Praxisbezug und haben die Marktpraxis verändert (günstigere Investition von Haushalten in Aktien). Shiller prägte auch den Herdentrieb und prognostizierte Muster auf Finanzmärkten (krisengeplagte Finanzmärkte, die irren können). Fama und Hansen sehen eher effiziente Finanzmärkte (Effizienzmarkthypothese; Hansen: aber nicht die Realität). Insofern werden gegensätzliche Erkenntnisse geehrt!? Schon 2012 waren die Preisträger zwei US-Wissenschaftler für Erkenntnisse in der Spieltheorie. Es handelte sich um Alvin Roth (Harvard, praktische Lösungen) und Lloyd Shapley (mathematisch, theoretische Grundlagen). Sie haben die Spieltheorie auf stabile Allokationen und die Beschaffenheit von Märkten übertragen. Sie vergleichen verschiedene Zuordnungsmethoden bei Akzeptanz aller Beteiligten (Beispiele: Paarbeziehungen, Spendernieren). 2011 ging der Preis an die beiden Amerikaner Christopher Sims (Princeton) und Thomas J. Sargent (New York). Sie entwickelten Methoden, um die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik in makroökonomischen Modellen abzuschätzen (Zusammenhang Wirtschaftpolitik - volkswirtschaftliche Rahmendaten, "structural macroeconometrics", VAR, Lerneffekte). Da die Ergebnisse über 30 Jahre alt sind, stellt sich die Frage nach der aktuellen Relevanz. Im Jahre 2010 erhielten zwei Amerikaner (Dale T. Mortensen, Peter A. Diamond) und der Brite Christopher A. Pissarides den Preis. Sie können erklären, wie gleichzeitig hohe Arbeitslosigkeit und hohe Nachfrage nach Arbeitskräften auftreten (Informationsrigiditäten, Suchtheorie: Suchkosten, Suchzeiten). Damit haben sie das Verständnis für Märkte (Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt) erhöht und Forschungsergebnisse von hoher praktischer Relevanz gefunden. 2009 ging der Preis an die US-Wissenschaftler Elinor Ostrom und Oliver E. Williamson.  Ostrom ist die erste Frau mit diesem Preis nach 63 Männern und Politikwissenschaftlerin an der Indiana University in Bloomington. Sie beschäftigt sich mit Institutionen, Bevölkerung und vor allem Umwelt und ist bereits emeritiert. Williamson ist emeritierter Professor in Berkeley und forschte über Institutionen, Führung und Recht. Beide bekommen den Preis für die Forschung über Kräfte alternativ zum Markt, Ostrom für Kooperationen und Gemeingüter, Williamson für Modelle der Konfliktlösung im Unternehmen (Transaktionskostenökonomie, Industrieökonomik; er stirbt 2020). Im letzten Jahr war der amerikanische Ökonom Paul R. Krugman für seine Forschungen über Standortfragen (Neue Ökonomische Geographie, hier hat er viel von Thünen übernommen) und strategische  Handelspolitik (Kritik an der Freihandelsthese von Ricardo) ausgezeichnet worden. Seine Ideen sind nicht wirklich neu gewesen, sondern haben Probleme auf den Punkt gebracht. Er ist auch ein bekannter Kolumnist der New York Times. Außerdem hat er ein Weblog (http://krugmanonline.com). Mit seinem Buch über die Asienkrise habe ich einige Jahre eine Fallstudie durchgeführt. In der Weltwirtschaftskrise (hierfür hat er sein Asienbuch aktualisiert) kritisierte er vor allem Peer Steinbrück und Österreich. 2010 warnt er vor Axel Weber an der Spitze der EZB und plädiert für mehr Konjunkturprogramme. 2007 erhielten die drei amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Leonid Hurwicz (starb im Alter von 90 2008), Eric S. Maskin (Princeton, 56) und Roger B. Myerson (Chicago, 56). Sie betrieben in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts Grundlagenforschung bei der "Mechanismus-Designtheorie". Der Forschungsbereich gehört zur Vertrags- und Spieltheorie und befasst sich mit der effektiven Funktionsweise von Märkten, indem Ressourcenverschwendung verhindert werden soll. Es geht um die Frage, wie und mit welchen Verfahren Menschen die Verteilung knapper Ressourcen am besten organisieren. 2006 ging er an Edmund S. Phelps (geb. 1933) von der Columbia University in New York. Er untersuchte makroökonomische Zusammenhänge zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit (Rolle von Erwartungen der Wirtschaftssubjekte, Folgen von Maßnahmen gegen beide auf zukünftige Generationen - intertemporale Zielkonflikte -, Zinssenkungen zur Reduzierung der NRU, Kombilohn). Er erforschte auch Humankapital und beschrieb, wie sich Innovationen und neue Technologien ausbreiten. Schon 2005 erhielten die Spieltheoretiker R. Auman und T. Schelling den Preis. 2002 bekam Vernon Smith den Wirtschaftsnobelpreis. Er war Professor an der University in Virginia. Er wurde für seine Arbeiten in der experimentellen Ökonomie geehrt. Im Jahre 1994 wurde  der einzige deutsche Ökonomie-Nobelpreisträger Reinhard Selten zusammen mit John Nash  (stirbt im Mai 2015 bei einem Taxi-Unfall mit seiner Frau) und Harsanyi ausgezeichnet für Leistungen in der Spieltheorie.  Den Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2020 erhält auch ein Ökonom: Amartya Sen (lehrte in den USA; Thema Soziale Gerechtigkeit). Sen wurde 1933 in Shantiniketan/ Westbengalen geboren. Auch der Friedensnobelpreis 2007 wurde an Personen mit großer ökonomischer Relevanz verliehen: an Al Gore, den ehemaligen US-Vizepräsidenten, Umweltschützer und "Klimaprediger", und an den Weltklimarat (IPCC). Der Weltklimarat wurde 1988 vom Umweltprogramm der UN (Unep) und der Weltorganisation für Meteorologie in Genf gegründet (mehr dazu); er veröffentlicht im November 2007 seinen nächsten Bericht. Wichtigstes Ergebnis ist vorab, dass der Temperaturanstieg auf der Erde noch in diesem Jahrhundert bis 2099 um bis zu 6 Grad zunehmen kann. Al Gore hat 2009 wieder ein Buch zum Klimawandel veröffentlicht: Wir haben die Wahl (München: Riemann). Schon 2006 erhielt ein Wirtschaftsfachmann den Preis: der Gründer der Grameen - Bank Mohammad Yunus aus Bangladesch (Grameen=Dorf). Mit Kleinstkrediten kämpft diese Bank gegen die Armut. Er machte "microfinance" salonfähig.  "Geschenke machen träge", Muhammad Yunus, zur Begründung, warum seine Bank überhaupt Zinsen nimmt. Mitte November 2006 fand zu dem Thema in Halifax ein "Mikrokredit-Gipfel" statt. 2008 erschien von Yunus das Buch "Die Armut besiegen", in dem er die Gründung von Sozialunternehmen fordert. 2011 beginnt der Stern des Yunus-Imperiums zu verblassen. Er wird als Direktor der Grameen-Bank abgesetzt (Mikrokredite-Haie mit Wucherzinsen, mehr Einfluss für die Zentralbank). 2019 erhält der äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis. Er beendete den jahrelangen Konflikt mit dem Nachbarland Eritrea. Daneben gibt es noch einen alternativen Nobelpreis. Dieser geht 2014 an Edward Snowdon, den US-Geheimdienstenthüller. 2020 wird der alternative Nobelpreis an vier Menschenrechtler vergeben. Er wird von der Riht Livelhood Foundation ausgegeben (95.000 €). 2021 geht der alternative Nobelpreis an Kamerun, Russland, Indien und Kanada. 2022 gehen die alternativen Nobelpreise nach Somalia, in die Ukraine, nach Venezuela und Uganda. Die Preisträger werden für ihren Einsatz für Frieden, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz ausgezeichnet. 2023 gehet der Nobelpreis an verschiedene Organisationen: Flüchtlingsretter im Mittelmeer, Initiative für Frauenrechte und Umweltschutz.  "Ich will den Preis nutzen, um das Bewusstsein für die Gefahren des Klimawandels zu stärken" Al Gore.

- Daneben gibt es weitere Ökonomenpreise. Bekannt ist der Gustav-Stolper-Preis in Deutschland. Den Preis vergibt der Verein für Socialpolitik. 2014 geht der Preis an Carl Christian von Weizsäcker (76, zuletzt Uni Köln, jetzt Bonner Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern). Es gibt auch einen "Alternativen Nobelpreis". Er heißt korrekt Right Livelihood Award. Begründet wurde der Preis von Jakob von Uexküll, der dafür seine Briefmarkensammlung verkaufte. 2014 ist der Whistleblower Edward Snowden der Preisträger. 2015 bekommen die Bewohner der Marshallinseln (55.000) den Preis. Auf dem Bikini-Atoll wurden Versuche mit atomaren Waffen unternommen. 2019 erhält die Umweltaktivistin Greta Thunberg den Preis. Die FAZ untersuchte, welche Wirtschaftsforscher in deutschen Medien am meisten zitiert werden (Anzahl der Zitierungen 2015, FAZ): Hans-Werner Sinn lag vor Marcel Fratzscher, Clemens Fuest und Thomas Piketty. Der bdvb verleiht die Friedrich-List-Medaille an Ökonomen seit 1961. 2017 wird Hans-Werner Sinn damit für sein Lebenswerk ausgezeichnet (im Frankfurter Römer, erstmals wieder Preis nach sieben Jahren vergeben). Sinn hat sich nie von der Politik vereinnahmen lassen und immer zu aktuellen ökonomischen Problemen Stellung bezogen (Kaltstart, Ist Deutschland noch zu retten, Basarökonomie, Das grüne Paradoxon, Kasinokapitalismus, Target Salden). FAZ-Herausgeber Holger Steltzner bezeichnet Sinn in seiner Laudatio als "herausragenden Wissenschaftler, einen Kommunikator, einen klugen Kopf, der wirtschaftspolitische Debatten anstößt und sie mit so viel Hingabe führt, wie kein anderer Ökonom im Lande", siehe FAZ, Mo. 20.Nov. 2017, S. 19. 2023 erhält Lars P. Feld die Friedrich-List-Medaille. Er war früher Wirtschaftsweiser (Mitglied und Vorsitzender des SRW) und leitet das Walter-Eucken-Institut an der Uni Freiburg. Er ist Berater des FDP Vorsitzenden und Finanzministers Christian Lindner. Die Auszeichnung erfolgt auf dem bdvb Verbandstag am 20.10.2023 in Hamburg.

 

      Japanische Zeder, in Japan. Der Baum ist beliebt und bekannter als Bonsai, also in Miniatur. Die Zeder wird sehr alt. Das Holz ist extrem hart. Es gibt weltweit vier Arten: außer in Japan in Oregon/ USA (hab eich mal mit dem Fahrrad erkundet), im Atlas-Gebirge, im Himalaja. Das Zederholz eignet sich gut zum Holzinstrumente - Bau (Japan, Deutschland, USA), zum Bauen (tragende Teile).

 

Erläuterungen zu dieser (Informations-, Daten- und E-Learning-) Plattform (Internet Seminar, Online-Kurs, der Begriff "Webinar" ist urheberrechtlich geschützt und wird nicht benutzt! in Teilen auch Blog):

- Das eigene Logo (Drei-Farben-Kreislauf) könnte für Wirtschaftskreislauf, Globalisierung, Interdisziplinarität, Transfer und Kommunikation stehen (mit Abgrenzung nach Rechts und Bodenhaftung; Symbol für Werners Web-Welt). Dabei können die Farben stehen  für Blau-Wissen/Himmel/Wasser, Rot-Leben/Freude/Leidenschaft, Grün-Natur/Aufblühen/Hoffnung. Ich arbeite mit einem eigenen Logo, weil mit der Plattform Studentinnen und Studenten verschiedener Hochschulen und immer mehr Nutzer im Ausland betreut werden (auch Führungskräfte in der Praxis) und teilweise auch Richtung Blog mit immer mehr subjektiven Elementen gegangen wird. Im Text auf den anderen Seiten haben die Farben eine Layout- und Lesehilfefunktion: So werden mit "Grün" Sprüche und Zitate gekennzeichnet; mit "Blau" werden Texte durch Überschriften gegliedert, in "Rot" werden besonders wichtige Sachverhalte herausgestellt (Rot war ursprünglich in China dem Himmelssohn/Kaiser vorbehalten und steht heute auch für Revolution). Auf längeren Seiten dient die Farbe "Rot" auch Gliederungszwecken. Der Text ist in Dunkelgrau (in China die Farbe des Volkes).

- Das Wolfspur-Symbol steht für Individualität, Gespür, Distanz, Unabhängigkeit und Sozialität; nur für "Heulen" in der Wissenschaft soll es nicht stehen, da auch mehr "Klappern" zum wissenschaftlichen Handwerk gehört, welches Verhaltensmuster man auch als "Gackern" bezeichnet (Campus-Knigge).

- Das Blau ist die Farbe des Himmels (deshalb haben die Tempeldächer in China auch diese Farbe, am besten am Himmelstempel in der Verbotenen Stadt zu sehen) und ist außerdem angeblich auf weiß am besten und schnellsten zu lesen. Deshalb ist die Startseite auch versuchsweise in der Farbe "Blau" auf "Weiß". Die Pfingstrose (Päonie)), auch das Logo des Ostasieninstituts in Ludwigshafen, stand sowohl im antiken Griechenland und Mittelalter ("Benediktinerrose") als auch im kaiserlichen China für Reichtum, Heilung (in China Gewinnung des Mudan Pi; Königin der Blumen) und weibliche Schönheit. Blau ist auch die Farbe des Wassers und der Distanz (auch Ruhe, Stille, Erholung in einigen Kulturen).

- Eine Seite (Öffentlichkeit: Cult/Socio/Psych) soll von den Nutzern mitgestaltet werden. Per Email oder im persönlichen Gespräch bitte ich um Ideen und Anregungen (ein direktes Feedback hat sich als nicht sinnvoll erwiesen). Probleme mit dieser Homepage/ Lernplattform und Kritik können Sie mir auch mitteilen. Nutzer kritisieren des Öfteren  Meinungsäußerungen (Blog) oder spezielle Informationen.  Darüber freue ich mich aber und trete gerne auch in Diskussionen ein. Bitte macht keine Verbesserungsvorschläge, was das Design angeht ("De gustibus non est disputandum", über Geschmack kann man nicht streiten; das "ältliche" Design ist Absicht).

 

Struktur und Idee:

Jede Plattform hat eine typische Struktur. Die Struktur meiner Plattform sieht wie folgt aus: 1. Kernzweck - E-Learning und kompakte, systematische Info auf Nachfrage. 2. Haupt-Nutzergruppe - StudentenInnen und interessierte Laien sowie berufliche Führungskräfte. 3. Vorbereitung/ Zeit - seit 30 Jahren, älter als Google. 4. Weiterentwickeln - schrittweise und interaktiv. 5. Aktuelle Standards - größere Defizite hier. 6. Zusatzdienste - wenig Service, da nicht mehr beruflich aktiv. 7. Langer Atem/ Ziel: Wandel der Ökonomie zu einer nachhaltigen und weltoffenen Wissenschaft. Ich sehe mich nicht als "Liberalismus-Prediger" (Überinterpretation von Hayek; keine Vorurteile, sondern Beweise) , wie viele Ökonomen des Mainstream, sondern eher als Ökonom mit humanistischem Bildungsideal. Ich habe mich nicht einer großen Plattform wie Tumbir, Worldpress oder Wix angeschlossen, um völlig unabhängig und frei zu bleiben. Den letzten Schliff konnte ich der Plattform erst nach meiner Pensionierung geben analog dem folgenden Motto: "In order to write about life first you must live it" (Um über das Leben zu schreiben, musst du es erst leben), Ernest Hemingway (1899 - 1961), US novelist (einer meiner Lieblingsschriftsteller, über den man auch viel über die USA, Kuba und Europa. vor allem Spanien, erfahren kann). Im gleichen Sinne liegt folgender Spruch: "Die Jungen laufen schneller, aber die Alten kennen den Weg", unbekannter Autor.

Grundidee dieser Plattform ist, die Ökonomie ganzheitlich und interdisziplinär  mit ihren Wurzel in der europäischen Philosophie abzuhandeln und den Kontakt zur asiatischen Philosophie im Hinblick auf die Zukunft der Welt unter Führung Asiens zu halten. Man muss nicht immer den Umweg über die USA gehen. Die vermeintlich führenden Ökonomen der USA, die fast alle Nobelpreise einheimsen, bringen oft nur Imitate (durch Leitwirtschaft "USA" und Wirtschaftssprache "Englisch" gepuscht, nicht selten ideologisierend, viele US-Ökonomen sind als Mitglied der demokratischen Elite blind gegenüber der sozialen Ungleichheit in den USA, in GB ähnlich). Es ist heute so gut wie unmöglich, in der Ökonomie Gedanken zu entwickeln, die noch nicht vorher gedacht worden sind. Es geht also mehr um praktische, optimale, effiziente und realistische Lösungen, um der Erde noch eine Chance zu geben (Alternative: unbewohnter Planet). Die Ökonomie muss sich daran messen lassen, wie sie die Grundprobleme der Menschheit, was Klimawandel/Erderhaltung und gerechte Verteilung in jeder Hinsicht sind, löst. Ich folge in der Ökonomie der Idee, die man in der Arbeitswissenschaft/Arbeitsteilung "Arbeitsvereinigung" nennt. Das heißt, ich versuche, alle relevanten fachlichen Nachbarbereiche mit abzudecken. Ich erhebe nicht den Anspruch, dass alle Ökonomen so vorgehen sollten, aber es sollte zumindest noch einige geben. Anders kann man die vielen kleinen Lächerlichkeiten der Ökonomie nicht bloßstellen (viele geklaute Elemente aus der Mathematik, Psychologie und Philosophie, die dann zu "Moden" oder "Instrumentalisierungswerkzeugen" der Ökonomie und zum Mainstream werden; die BWL ist hierbei führend). Gerade in der Geschichte der sozialökonomischen Verhaltensforschung in den USA und Deutschland spiegelt sich das wie in einem Brennglas wider.

Worin liegt der relative Vorteil meiner Plattform im Vergleich zu anderen? Wikipedia und Google-Suche sind beim Wissen unschlagbar. Die Experten der Ökonomie auf der Welt sind mit ihren Büchern und Fach-Artikeln unerrreichbar im Niveau auf ihren Spezialgebieten. Damit kann und will ich nicht konkurrieren. Mein Ziel ist es, eine ganzheitliche Struktur (Systematik) anzubieten, die auf langer Erfahrung beruht und Interdependenzen aufzeigt. In dieser Struktur will ich Wissen, Methoden, Daten und Kultur (zuerst analytisch getrennt) optimal und eher unkonventionell kombinierbar machen (mit dem Nachweis von Quellen, wo es möglich ist; damit auch nachprüfbar). Das soll das ökonomische Lernen selbständiger, offener, effizienter, nachvollziehbarer und toleranter machen. Meine Plattform soll wie ein Filter wirken, der durch seine Struktur wie ein Trichter funktioniert: Mit einer Frage oder einem konkreten Problem fängt man an und erreicht Schritt für Schritt immer größere Felder der Ökonomie (induktiv). Natürlich ist auch der umgekehrte Weg möglich: ein deduktives Vorgehen. Durch die lange Bestandsdauer mit ständiger Aktualisierung und Lückenfüllung wird die Qualität zwangsläufig immer besser, so dass ich vorläufig gar nicht aufhören sollte und kann. Noch ist meine Struktur durch KI nicht zu schlagen. Man kann aber Ki nutzen, um mit der Plattform zu interagieren (Microsoft als ein Eigentümer hat ChatGPT in Edge und Bing eingegliedert).

In Anbetracht des Alters meiner Plattform und meiner Erfahrung sehe ich mich dabei als einer der Pioniere des E-Learning in den Sozialwissenschaften. Ich bin ein Ökonomie-Nerd (umgangssprachlicher Begriff für jemand, der viel Wissen und Interesse zu und an einem Thema hat). Die Corona-Pandemie hat mir dabei sicher in jüngster Zeit geholfen (Nutzerzahlen sind sprunghaft angestiegen). Die Zukunft des Lernens und Studierens wird in hybriden Techniken liegen (Mischung von Präsenz/ face-to-face, Streaming, Block und selbständigem Lernen). Ganz neue Möglichkeiten wird das Metaversum ermöglichen. Scherzhaft bezeichne ich mein System "Werners Web-Welt" schon mal als erstes Metaversum der Ökonomie. Das Metaversum wird das Lernen in der Ökonomie in etwa 10 Jahren revolutionieren (durch Simulation von Volkswirtschaften und Unternehmen  über Avatare, KI kann mit Simulationen helfen).  KI wie ChatGPT u. a. wird schriftliche Ausarbeitungen rationalisieren. Wenn Transparenz gewahrt ist, ist dagegen nichts zu sagen. Ich bezweifele, dass  KI irgendwann kluge Gedanken haben kann, die nur durch Kombination von Informationen möglich sind. Darin sehe ich übrigens den eigentlichen Sinn meines Systems: Die optimale Kombinationsmöglichkeit aller Informationen der Ökonomie mit den Randgebieten unter Nutzung des eigenen Gehirns. Es ist im Grunde genommen ein Gegenmodell zum Schnipselformat alla TikTok oder Twitter bzw. Instagram. Diese Medien nutzen  systematisch die Neigung des menschlichen Gehirns auf alles Neue anzusprechen (Nutzen der Anreize, worauf das Gehirn am besten anspricht, Manipulation!). ChatGPT hat zwei kognitive Schwächen: 1. Es kann Ursache und Wirkung nicht auseinander halten. 2. Es kann nicht abstrahieren.  In den USA wird Schülern bereits die Nutzung von ChatGPT untersagt (oder in Italien ganz verboten). Das ist sicher nicht sinnvoll. Besser ist es zu erklären, was die Software kann - und was nicht. Man muss sich offen damit auseinandersetzen und ihre Bildung befördern. Die Software wird das Lernen und das Wissen verändern. Nur wir wissen noch nicht genau wie, weil wir auch ihre Entwicklung noch nicht voraussehen können. Die Software ist aber immer nur so gut, wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Im Grunde genommen basiert die Software auf Statistik. Insofern ist Statistik heute der Kernbereich jeder Wissenschaft. Kreativen Köpfen kann jede Menge Kärner - Arbeit abgenommen werden.

Im Mai 2023 integriert Microft, das zu den Eigentümern von ChatGPT AI  gehört, die Software in das Suchsystem Bing und in den Browser Edge. Das revolutioniert noch mal meine Plattform. Man kann jetzt, wenn man ChatGPT im Browser aktiviert, interaktiv mit meinem System arbeiten. Das ist ein Quantensprung in dieser Plattform (der letzte vorher lag in der schnellen Übersetzung in jede Sprache der Welt), die plötzlich im Bereich der Ökonomie und Sozialwissenschaften zu den am besten nutzbaren der Welt gehört. ChatGPT gibt es aber auch in mehreren Versionen als App auf dem Smartphone.

 

Optimale Suche (im System):

Die Startseite gibt einen ersten Überblick über den Inhalt. Wer Probleme mit der Informationsfülle und Übersichtlichkeit der Homepage und Informations-Plattform hat oder wer gezielt Themen sucht, sollte die Gliederungsseite "Sidemap/ Suche" benutzen. Eine Suche nach Stichworten ist in fast allen Browsern  mit dem Befehl Strg. + F (Windows 7 und 10) möglich. Man kann auch auf Einstellung gehen und auf der Seite suchen anklicken. Es geht nur die Suche innerhalb der einzelnen Seite, die links geöffnet und oben angezeigt wird. Für eine optimale Usability  (Gebrauchstauglichkeit) fehlt mir die Professionalität und Zeit, ich bin nur "Hobby-Informatiker". Damit bitte ich auch die fehlende Barrierefreiheit zu entschuldigen. Es gibt immer noch Unterschiede der Darstellung und Benutzung  bei den einzelnen Browsern. Wer bei mir als StudentIn in Veranstaltungen ist, bekommt Hinweise zu Links und lernt, meinem Denken zu folgen bzw. es zu verstehen, so dass auch die Arbeit mit der Plattform einfacher wird. Mittlerweile liegt aber die Mehrheit der Nutzer außerhalb der HWG Ludwigshafen und außerdem im Ausland. (vgl. Statistik) Die Plattform hat aber nicht das Ziel, Suchsysteme, Fach-Lehrbücher oder Wikipedia zu ersetzen (als Einzelunternehmer kann und will ich nicht konkurrieren mit der Crowd, den besten Wissenschaftlern oder den wertvollsten Unternehmen der Welt). Die individuelle Erfahrung und Systematik des Autors soll Lernenden und Info-Suchenden helfen, wenn sie es wollen. Meine komparativen Vorteile und Stärken liegen im Gesamtsystem, in der Interdisziplinarität und der langjährigen, fachlichen Erfahrung, kombiniert mit Interesse an Informatik und Unabhängigkeit (keine Werbung, kein Einfluss, keine Interessen). Die Plattform stellt eine Brücke zu der aktuellen Fachliteratur dar. Dadurch, das 2023 ChatGPT in Edge und Bing von Microsoft integriert ist, wird die Suche zu einem Kinderspiel. "Der aus Büchern erworbene Reichtum fremder Erfahrung heißt Gelehrsamkeit. Eigne Erfahrung ist Weisheit. Das kleinste Kapitel dieser ist mehr Wert als Millionen von jener", Gotthold Ephraim Lessing, deutscher Dichter.

 

Englisch (oder Übersetzung in eine andere Sprache, fast jede Sprache):

Englisch ist die Sprache der Wirtschaft in unserer Zeit. Eine parallele Ausrichtung der Plattform in zwei Sprachen war mir von der Kapazität her nicht möglich. Normalerweise sind die Übersetzungen ins Englische am leichtesten möglich und auch am besten. Die Frage, ob englische Texte noch dieselbe geistige Tiefe haben, wird an anderer Stelle diskutiert.

Google arbeitet mit Google Translate und ist hervorragend. Google Translate kann man auch zu anderen Browsern als Erweiterung dazuholen. Das hat meinem Informationssystem einen großen Auftrieb gegeben.  DeepL aus Köln eignet sich auch sehr gut zur Übersetzung. Man muss den relevanten Text kopieren oder runterladen und kann ihn dann übersetzen. Das geht einfach für Abschnitte oder Kapitel. Sucht man die Website über das Google -Such - System, kann man direkt "Translate" anklicken. Google Translate übersetzt dann die ganze Website, allerdings im Format manchmal verzerrt.

Einige Browser - zum Beispiel Microsoft Edge - fordern auch automatisch zur Übersetzung auf, wenn die Sprache auf der Seite nicht der eingestellten Sprache entspricht (Übersetzung mit Microsoft Translator in 60 Sprachen möglich). Das macht auch Firefox. Es wird oben rechts ein Clip eingeblendet: Seite aus der Sprache Deutsch übersetzen? Übersetzen in Englisch (oder eine andere Sprache auswählen). Man kann auch zusätzlich eingeben: Seiten auf Deutsch immer übersetzen (in Englisch). Geht das nicht, wählt man Folgendes: In der Regel muss vorher die kostenlose Translator - App von Microsoft herunter geladen werden. Beim Drücken der rechten Maustaste wird dann Übersetzen eingeblendet, was man anklickt. Es wird sofort übersetzt. Dann erscheint zusätzlich das Übersetzungs-Logo  oben im Browser. Das Anklicken muss für jede Seite (links den Link auswählen) wiederholt werden, um jeweils den englischen Text zu erhalten. Die Qualität ist sehr gut. Analog kann man beim Firefox - Browser vorgehen.

In einzelnen Ländern kann es Beschränkungen bei bestimmten Browsern geben. Das auch kann politisch oder technisch bedingt sein, z. B. bei Safari, Bull Guard oder Opera. Am Einfachsten und problemlosesten ist meiner Erfahrung nach die Übersetzung mit Edge (aber nur pro Seite und vorher immer zurücksetzen in Deutsch!). Diese Plattform wurde mit einem Meta - Programm von Microsoft von mir selbst geschrieben, stark mit Jawa modifiziert (siehe weiter unten). Vielleicht hängt es damit zusammen. Hier wird das Format fast Original getreu erhalten.

 

Da die Technik aber - gerade auch bei Browsern - dynamisch ist, sollte man im Problemfall etwas experimentieren. Denn es ist für mich unmöglich, die Anleitung "up to date" zu halten. Die Integration von ChatGPT durch Microsoft in das Suchsystem Bing und in den Browser Edge. revolutioniert natürlich die Übersetzung. Die Dynamik ist enorm.

 

 

Open Science:

Mittlerweile gibt es eine Bewegung, die man Open Science nennt. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden weltweit zunehmend auf solchen Plattformen veröffentlicht und ausgetauscht. Man trifft sich auch auf speziellen Konferenzen (in Deutschland für Ökonomie  in Hamburg) und tauscht Erfahrungen aus. In und nach der Corona-Krise spricht man bei Open Science schon von "New Normal". Es verbessert die wissenschaftliche Ausbildung, die eigene Reputation und auch die Forschungsqualität. Es spielt mittlerweile auch eine große Rolle bei "Crowd-Analytics". Ich denke, dass  sich Open Science weiter ausweiten wird und an Bedeutung zunimmt. Grundprinzip ist, dass wissenschaftliche Erkenntnisse für alle frei zugänglich sind (Open Access). Die Dynamik in der Welt und damit auch in Wissenschaft überfordert andere Medien. Es ist auch eine Folge der Digitalisierung der Wirtschaftswissenschaften. So sind wirtschaftspolitisch relevante Erkenntnisse auch für nichtwissenschaftliche Leser und Leserinnen erheblich erleichtert zu erreichen. Das ist auch in einer Demokratie notwendig, weil traditionelle Medien immer mehr auf eine Meinungs-Elite verengen (immer die gleichen Kollegen und Spitzen-Journalisten in Talkshows und Fernseh-Nachrichten, deren Meinung leicht vorhersehbar, eintönig und damit für die Medien ohne Risiko ist). Die Talkshows im deutschen Fernsehen sind zu "Prominenten-Verschiebebahnhöfen" verkommen (wahrscheinlich auch noch stark von der Politik im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gelenkt; wenn nicht, werden eigene Bücher beworben). Was bei Open Science fehlt, ist der Peer Review, der für Qualität steht (in Deutschland oft durch eine herausragende  Position in einer Organisation ersetzt). Allerdings ist bei Peer Review die Dominanz der Economics in den USA mit entsprechenden Netzwerken auch umstritten. Reputation und Bewertung wissenschaftlicher Leistung müssten auch mit ergänzenden Messmethoden erweitert werden. Durch diese Entwicklung wird sich auch die Rolle des Professors und des Hochschullehrers wandeln: In Zukunft ist er noch mehr Forscher und Umsetzer von Erkenntnissen in der Praxis, in der Lehre nur noch Motivator und Coach. Die digitalen Medien sind in der Wissensvermittlung besser und billiger (Lehrbücher haben an Bedeutung verloren, am Anfang des Studiums wichtig). Die Corona-Krise zeigt, wie wertlos die ökonomische Theorie sein kann und wie schnell die reale Welt ist (renommierte Ökonomen wir Fuest, Sinn und Fratscher schreiben Bücher zur Corona-Krise, die nach kurzer Zeit fast überwiegend nur fürs Altpapier taugen). Vor diesem Hintergrund sind Offenheit und Transparenz auch wichtige Bausteine, um die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft zu verteidigen und ihren Gegnern und Querdenkern Angriffsflächen zu nehmen. Open Science soll Vertrauen in die Wissenschaft fördern. Vgl. auch: https://open-science-future.zbw.eu/. Das ZBW hat eine Studie zur Bedeutung vorgelegt: Scherp, G./ Siegried, D.: Die Bedeutung von Open Science in der Wirtschaftswissenschaft, 2020, http://hdl.handle.net . Open Science kann die enge Symbiose zwischen Wissenschaft und Politik durchbrechen und den Konflikt zu den Medien, insbesondere den sozialen, auflösen. In Zukunft werden auch digitale Weiterbildungsformate - wie dieses - immer mehr mit journalistischen Formaten verschmelzen. Junge Menschen überlassen die Auswahl der Nachrichten nicht mehr anderen, sondern nehmen sie selbst in die Hand ("on demand"). Das bedroht das Zeitungsformat und auch wissenschaftliche Zeitschriften durch verändertes Informationsverhalten von Menschen, nicht durch meine Plattform. Gedruckte Tageszeitungen und Magazine sowie gedruckte wissenschaftliche Fachzeitschriften werden irgendwann verschwinden. Zuerst werden auf dem Land die Zeitungen immer weniger (z. B. in Thüringen). In den Redaktionen der renommiertesten Zeitungen der Welt regiert schon die Krise: Die New York Times streitet darüber, wie ausgewogene Berichterstattung in Zeiten der Polarisierung funktioniert (ein Redakteur hatte das Wort "Nigger" zitiert und musste gehen). Die Zeitung hat erfolgreich viele neue Abonnenten in der Online-Ausgabe gewonnen, die gerne "Cancel Culture" praktizieren. Vgl. Kohlenberg, Kerstin: Ein falsches Wort, in: Die Zeit Nr. 8, 18. Februar 2021, S. 5.  Journalisten wollen in der Zeitung immer öfter ihre eigenen Kollegen zum Schweigen bringen (krude Themen wie Trans werden überdimensioniert, vgl. Die Zeit 10/ 2023, S. 22). Die Washington Post hängt am Tropf von Jeff Bezos. Die britische Presse wird von Rupert Murdoch beherrscht, der die Öffentlichkeit zum Brexit treibt und damit den Abstieg des Landes einleitet. Gerade in den USA grassiert das Zeitungssterben. Das kann im lokalen Sektor sogar die Wirtschaftskriminalität fördern: These "Manager begehen mehr Straftaten, wenn es keine lokale Presse gibt". diese These von Jonas Heese wird bestätigt. Vgl. HBM Februar 2022, S. 16ff. Lokalredaktionen schrumpfen schon rapide. Die Arbeitsbedingungen werden schlechter. Was geht verloren, wenn vor Ort niemand hinschaut. Medien haben auch oft die Tendenz, ausländische Unternehmen zu diskriminieren. Vgl. Fischer, Marc: Böse sind immer die anderen, in: HBM März/2021, S. 16f. Hinzu kommt, dass die wissenschaftlichen Großverlage (Elsevier, Springer, Wiley), die ein Oligopol bilden, ihr Geld immer mehr mit Plattformen verdienen wollen. Manche Plattformen werden von privaten Unternehmern aufgekauft (wie Twitter 2022 von Musk). Andere gründen spezielle Unternehmen, um Journalismus und Wissenschaft zusammen zubringen (Volker Stollorz das Science Media Center). "Die Welt ist so schnell. Dienstags sammle ich die Toten vom Wochenende ein...Dass nämlich diese Welt, wenn sie weiterhin so bewirtschaftet wird, sehr bald einen Zusammenbruch findet...Es wird ein Crash kommen. Eine große Pandemie. Die Welt ist nicht für mehr als sieben Milliarden Menschen angelegt,... Michael Krüger, Verleger (lange bei Hanser) und Dichter, Quelle: Der Spiegel Nr. 20, 9.5.2020, S. 103f. In vielen Bereichen geht die Open Science - Bewegung noch weiter und macht die Forschung selbst: Umweltforschung als Bürgerbewegung (Freizeitforscher, "Neugierige Nasen"): Die Bewegung gibt es in allen Forschungsbereichen. Man arbeitet mit interessierten Laien und engagierten Bürgern. Berühmt wird ein Projekt aus Belgien. 5000 Freiwillige sammeln Daten zur Erderwärmung. Wissenschaft wird zur Bürgerbewegung. Jeder kann mitmachen ohne Uni-Abschluss. Das Interesse zählt, nicht der Bildungsgrad. Grundstücksbesitzer in Flandern halten Temperatur, Feuchtigkeit, Stickoxidgehalt fest. Vom Internet werden die Daten an einen Server der Uni Antwerpen übermittelt und dort ausgewertet. "Wissen weiterzugeben ist ungeheuer befriedigend. Auch weil man beim Austausch selbst neue Erkenntnisse gewinnt und sich so geistig jung hält", Konstatin Guerike, Deutscher, Mitbegründer von LinkedIn (mit drei anderen Studenten, 2021 wird die Plattform als letztes westliches soziales Medium in China gesperrt). Vgl. auch zu diesem Thema: Miguel, E. (2021), Evidence on Research Transparency in Economics, Journal of Economic Perspectives, 35(3), 193-214. Coffman, L. C., M. Niederle und A. J. Wilson (2021), A Proposal to Organize and Promote Replications, American Economic Review: Papers & Proceedings, 107(5), 41-45. Vgl. Probst, M./ Schnabel, U.: Was Experten lernen müssen, in: Die Zeit Nr. 17/ 21.4.22, S. 31. Open Science hat in neuerer Zeit auch die Funktion, dort zur Verfügung zu stehen, wo Forschung und Lehre unterdrückt werden. Das ist mittlerweile in vielen Ländern der Fall. Es gibt einen neuen Academic Freedom Index ( https://academic-freedom-index.net ). Er soll für Freiheit sorgen.

 

Essay mills: Essay-Fabriken, die gegen Bezahlung fast jeden brauchbaren Text liefern. Das Phänomen ist alt. Es stammt ursprünglich von Studentenverbindungen, die in ihren Kellern Seminar-, Diplom-, Bachelor oder Doktorarbeiten gebunkert hatten. Auf diese konnte ein Mitglied zurückgreifen. Nach einer BBC-Studie greift etwa jeder siebte Student bzw. Studentin  im Laufe seines/ ihres Studiums auf "essay mills" zurück. Früher stammte der Ghostwriter aus dem gleichen kulturellen Milieu. In der digitalen Revolution gibt es Netzwerke derartiger Essayfabriken. Ein wichtiges Zentrum ist das ostafrikanische Kenia. Dort hat sich eine ganze Zulieferindustrie entwickelt. Es sogar gibt Schulen für Ghostwriter. Dafür können drei Gründe genannt werden: gutes Englisch, funktionierendes Bildungssystem, billig. "Werners Web Welt" wird in diesen Fabriken auch gut genutzt, da sie nichts kostet und umfassend ist. Die Hochschulen sollten darauf reagieren und nur sehr aktuelle sowie spezielle Themen vergeben, die relativ leicht und schnell kontrollierbar sind. In neuerer Zeit gibt es Software, die mit KI arbeitet. ChatCPT von OpenAI kann in Windeseile wissenschaftliche Texte generieren. Vielleicht können irgendwann an Hochschulen keine Hausarbeiten mehr vergeben werden.

 

Verhältnis "Wissenschaft, Journalismus, Politik, Öffentlichkeit":

Das Verhältnis ist in Bewegung geraten. Die Wissenschaftskommunikation müsste besser systematisch an Hochschulen gelehrt und unterstützt werden. Sie sollte Teil des akademischen Curriculums oder der Fortbildung werden. Im Journalismus werden drastisch Stellen abgebaut, weil Zeitungen und Zeitschriften zunehmend in der Krise sind (zu wenig Kunden bzw. Abonnenten). Wissenschaftsjournalisten fehlen mittlerweile, weil sie teurer und am ehesten entbehrbar sind. Wissenschaft kann deshalb immer schwerer vermittelt werden, so dass zunehmend Wissenschaftler selbst diese Rolle übernehmen müssen (in idealer Weise Karl Lauterbach in der Corona-Krise). Die unterschiedlichen Rollen von Politik und Wissenschaft werden nicht mehr abgehandelt, was zur Verwirrung führen kann. Wissenschaftliche Politikberatung muss gelernt und gelehrt werden. Das Interesse der Öffentlichkeit für wissenschaftliche Erkenntnisse ist da und muss systematisch unterstützt werden. Dafür braucht es Formate und Konzepte. Meine Plattform ist ein Versuch in diese Richtung. Wissenschaftler müssen auch Unterstützung bekommen, wenn sie Ziel und Opfer eines Shitstorms werden (davon kann ich ein Lied singen). Vgl. auch Rohe/ Schmutte/ Schütte: Steht den Wissenschaftlern bei! in: Die Zeit Nr. 50, 3. 12.2020, S. 43. "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter. Ökonomische Kenntnisse werden zunehmend in der Schule (in allen Stufen) vermittelt. So steigt die ökonomische Bildung an. Für bestimmte Bereiche - wie zum Beispiel Aktienkäufe als Altersvorsorge - brauchen die Menschen vertiefte ökonomische Kenntnisse. Dabei spielen solche Plattformen wie meine eine wichtige Rolle. Die Medien, die früher dafür zuständig waren,  haben in den letzten Jahren auch dadurch Schaden genommen, weil sie sich für "private Wäsche waschen" hergeben. Meistens geht es um Bewerbung von Buch- und TV-Deals (auch besonders in Talkshows). Konzerne, vor allem aus den USA, lassen keine PR-Trommel aus. Am meisten wirkt aber das Internet. Die Gier der Medienkonzerne bringt vieles durcheinander. Ich versuche überhaupt nicht, meine Nutzerzahlen aktiv zu erhöhen, so dass ich ausschließlich auf Qualität setzte. Vgl. auch Müller, Hendrik: Covering Business and Politics in an Age of Uncertainty, Palgrave Macmillan 2023.    

 

Political Correctness/ Cancel Culture:

Alle Veröffentlichungen haben mittlerweile mit Einschränkungen zu kämpfen. Das entsprechende Klima breitet sich in vielen Demokratien aus. Es geht um die Hyper-Korrektheit. Die Sensibilität für andere Ansichten, andere Meinungen, für das Fremde sinkt. Die Diskussionskultur geht verloren. Das zeigt sich auch in den Hochschulen, die traditionell Orte geistiger Auseinandersetzungen waren. Der Finanzbedarf diszipliniert auch. Das beste Buch dazu ist folgendes: Birk Meinhardt: Wie ich meine Zeitung verlor, Berlin 2020 (4. Auflage). Es geht um Zensur bei der Süddeutschen Zeitung, einer der seriösesten Zeitungen in Deutschland. In Deutschland bildet sich eine Initiative dagegen. es ist das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ( https://www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de ). Sie setzt sich für eine Debattenkultur mit pluralen Sachargumenten und gegenseitigem Respekt ein. Also gegen übertriebene Political Correctness und Cancel Culture. Cancel Culture ist eine Methode in der Kultur, um systemischen Rassismus zu bekämpfen. Man spricht auch von Political Correctness (deshalb auch PC Culture). In den USA greift diese Strömung nach den Rassenunruhen im Zusammenhang mit dem Tod des Farbigen Floyd um sich. Ganze Serienepisoden werden von Streaming - Plattformen gelöscht. Hollywoodfilme bieten Einführungsseminare. Das bedroht aber die Meinungsfreiheit in den USA. Denn sie setzt voraus, dass es Menschen gibt, die anderer Meinung sind. Die Debatten- oder Diskussionskultur (Diskurs) hat in allen Demokratien gelitten. Mit setzt sich weniger mit den Argumenten auseinander, sondern bemüht sich um Zensur, droht Gewalt oder Prügel an oder verortet den Gegner sofort in einer Schublade. Es geht sehr schnell um Machtdemonstration. Im Ulmer Münster werden 2020 die Figuren der drei Weisen nicht mehr gezeigt, weil Mohr "Melchior" als minderwertiger Schwarzer dargestellt sei, wie es im letzten Jahrhundert üblich gewesen sei. Hier geht es also um zwei Aspekte: 1. Darstellung. 2. Mohr an sich (über viele Jahrhunderte eine sehr angesehene Figur).2020 entsteht eine Diskussion um Kant in den USA. Sie soll hier ausführlicher dargestellt werden, weil sie exemplarisch ist für die Rezeption großer deutscher Wissenschaftler bzw. Denker im Ausland. Sein Universalismus sei in Wirklichkeit eine rassistische Ideologie für privilegierte weiße Männer gewesen (Philosoph Charles Mills). Es habe eine Unterteilung in Herrenvolk und Untertanen gegeben. Kant sei Wegbereiter der Nazis gewesen. Mills erlangt begeisterte Zustimmung in den USA und Kant wird gemäß der "Cancel Culture" zur Unperson in den USA. LGBTQ schließt sich dem an. Die Idee der allgemeinen Menschenwürde ("von der Natur unabhängige Menschlichkeit und einzigartige Würde") und der Moral von Kant bleibt auf der Strecke. Gerade Kant hat sich für die Abscheu des Menschen gegen Knechtschaft ausgesprochen. Was Kant widerfahren ist in den USA, droht auch anderen großen deutschen Denkern (Hegel, Marx, Nietzsche). Natürlich waren sie auch Kinder ihrer Zeit und hatten Elemente von Rassismus, Patriarchalismus, Nationalismus  und Antisemitismus (gerade bei Marx, der ursprünglich selbst Jude war). Deshalb kann man aber nicht ihr ganzes Denken "Verteufeln". Ich selbst habe bei Vorträgen oder Vortragsangeboten über Karl Marx des Öfteren erlebt, dass eine sachliche Analyse unerwünscht ist, weil z. B. die Schublage/ das Vorurteil  "Marx=Kommunismus=China/Russland" nicht beschädigt werden darf. Wir sollten als Wissenschaftler solche Fallen entlarven und sie nicht zulassen. Das Defizit an historischem und philosophischen Wissen, aber auch an wissenschaftlicher Seriosität, ist besorgniserregend. 2021 trifft es den Begründer des Vereins für Socialpolitik Gustav von Schmoller. Ein Kapitel in seinem Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre von 1900! ist dem Thema "Die Rassen und Völker" gewidmet. Vgl. auch: Boehm, Omri: Sie wollen ihn stürzen sehen, in: Die Zeit Nr. 49, 26.11.2020, S. 56f. 2021 gibt es einen berühmten Fall bei der New York Times. Donald McNeil, ein führender Redakteur, der für die öffentliche Gesundheitsvorsorge  zuständig war, kündigt. Eine Gruppe von Jugendlichen warf ihm im Netz Rassismus vor. Er hatte in einem Zitat lediglich das Wort "Nigger" stehen lassen. Der Redakteur war wegen seiner Gesundheitsartikel für den Pullizzerpreis nominiert. Vgl. Kohlenberg, Kerstin: Ein falsches Wort, in: Die Zeit Nr. 8, 18. Februar 2021, S. 5. Im März 2021 gerät das SPD-Urgestein Wolfgang Thierse in die Kritik. Er schreibt einen Artikel zum Thema "Identitätspolitik" in der FAZ. Er plädiert für sozialen Zusammenhalt und kulturelle Gemeinsamkeiten. Von der aktuellen Parteispitze wird er deshalb gerügt.  "...alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigendes, ein geknechtetes. ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist...", Karl Marx (man findet immer bei Marx und anderen großen Philosophen die Bestätigung jeden Vorurteils. Man muss nur lange genug suchen). "Cancel Culture" ist Ignoranz, Faulheit und mangelnde Allgemeinbildung (leider oft in den USA). Die mangelnde Bildung in der Breite macht mir in den USA am meisten Sorgen, vor allem im Vergleich zu China. Manchmal werden Begriffe auch zu Stereotypen, wie das Wort "Neger". Man traut sich nicht mehr, es auszusprechen und nennt es "N-Wort". Es gibt im Deutschen auch den Wort-Stamm "Nag". Davon abgeleitet heißen Flüsse und Ortsnamen Neger (z. B. in der Stadt Olpe). Der diskriminierende Begriff für Farbige kommt vom lateinischen Wort "niger", das "schwarz", "dunkel" bedeutet. 2021 schließen sich über 600 Wissenschaftler zu einem Bündnis/ Netzwerk zusammen, das gegen "Cancel-Culture" an Universitäten kämpft. Vgl. auch: Cancel Culture ist ein Problem. Interview mit Joe Kaeser, in: HBM November 2021, S. 66ff. auch: Koch, Julia: Stummgeschaltet, in: Der Spiegel Nr. 50, 11.12. 2, S. 110f. Ende 2023 erregt der Rücktritt der Präsidentin Liz Magill an der US-Elite-Uni Pennsylvania Aufsehen. Sie muss nach heftiegn Kontroversen um Israel (Angriff der Hamas, Gaza-Krieg) ihr Amt niederlegen. Es wird daran erinnert, dass Hochschulen nicht Richter sein können, die entscheiden, sondern eine Plattform für Diskurs. Vgl. HB 12.12.23, S. 12.

 

Lehren aus der Corona-Krise für die Hochschule:

Es zeigt sich, dass Hochschulen ohne Präsenzbetrieb undenkbar sind. Lehre über Vide+

o-Konferenzen ist aufwendig und anstrengend. Hochschulen sind auch ein Begegnungsort (Entstehung von Netzwerken), ein Diskussionsort (Interaktion und Kommunikation) und ein Kritikort (Selbstreflexion, Generierung neuen Wissens). Durch die fehlende Begegnung und den Austausch geht sicher auch Orientierungswissen verloren. Aber die Rolle des Dozenten und Hochschullehrers könnte sich nach Corona wandeln: Blended Learning könnte mehr Raum bekommen. Dafür eignet sich diese Plattform zusammen mit einem Hochschulsystem (Olat, Moodle oder andere), Zeitungen/ Zeitschriften und Lehrbüchern sowie Internet-Lexika. Die Pädagogik/ Psychologie sollte dringend angepasst werden.

In der Corona-Krise sind Innovationen beschleunigt worden, die bleiben werden. Neue Lernformate sind entstanden, die weiterentwickelt werden sollten. Frontalvorträge und Vorlesungen alten Stils werden nicht wiederkommen. Digitale Formate haben den entscheidenden Vorteil, dass sie auf individuelle Bedürfnisse eingehen können. Die Zukunft dürfte in verschiedenen Kanälen liegen, woraus sich jeder das für ihn beste aussucht. Jeder muss seinen persönlich optimalen Mix finden. Die konkrete Ausgestaltung hängt stark vom Fach ab. Entscheidend ist immer, die Studierenden motiviert zu halten. Aktive Studenten sind in jedem Format aktiv. Unterschiedliche Wege haben nebeneinander Berechtigung, sich den Inhalten zu nähern. Praxis lässt sich leichter bei digitalen Verfahren einbeziehen (Wegfall der Transaktionskosten). Lernziel der Zukunft ist, die Kreativität anzuregen und die Umsetzung zu fördern, Alles andere findet sich dann. Dazu gehören auch "Flipped Classroom" (Studenten als Experten, Einarbeitung) und Gamification.

 

Plattform-Statistik (Nutzer):

Diese Plattform hat kontinuierlich 45.000 bis 55.000 Zugriffe/ Anfragen pro Monat weltweit (Spanne: in den Monaten schwankend; Statistik wird von der Telekom als Provider erstellt; Zugriffszahlen haben keinen Einfluss auf meine Arbeit). Das entspricht grob geschätzt etwa 20.000 bis 28.000 ständigen Nutzern (Stammleser; Zahl vom Provider auf Grundlage der Anfragen geschätzt, eher ungenau; entspricht aber der Immatrikulationszahl einer größeren Hochschule). Die weitaus meisten der Nutzer sind nicht mehr Studierende von der HWG Ludwigshafen bzw. kooperierenden Organisationen (Wein-Campus, Zentralstelle für Fernstudien, DHBW) , also im Zusammenhang mit Präsenzveranstaltungen von mir (auch deutsche Nutzer sind bei Weitem nicht mehr in der Überzahl). Das mag daran liegen, das die ökonomischen Curricula (Studienordnungen aus dem letzten Jahrhundert) der deutschen Hochschulen eher konservativ bis veraltet sind. Am begehrtesten sind die beiden Seiten - nach der Startseite (left/ ausgabe) - "links" (Links-Service) und "asien"  (Asia & China; virtuell erreiche ich hier schätzungsweise über 1000 mal so viele Studenten/ Nutzer wie potentiell face-to-face an der Hochschule in dem entsprechenden Studiengang, aber auch Schnittmenge) vor "uebung" (Economics/ basic). Die Seiten "Economics/ special" und "casestud" (Casestudy/ Narrativ/ Practice/Themen)" folgen. Dann kommen "method" (Methoden/ Statistics) und "sammel" (Culture/Sozio/Psych). Für meine Lehrveranstaltungen  (Lehraufträge; nur um die 40 Studenten)  arbeite ich gegenwärtig von mir aus nur mit den Seiten "sammel" (Cult/Socio/Psych), ""uebung" (Economics/ basic), "special" (Economics/ special) und "method" (Methoden, Statistics) sowie "casestud" (Casestudy/ Narrativ) und "links". Die wenigen Studenten mit Abschlussarbeiten, die ich noch betreue, arbeiten mit der Seite "diplom" (Thesis/ Abschlussarbeit). Die sonstigen eher personenbezogenen Seiten "ego" (Dozentenprofil), "projekt" (Research/ Forschung), "vorles" (Lehre/ Courses), die den Kern einer Homepage alter Form bilden,  liegen in der Rangfolge der Zugriffe naturgemäß hinten. Allerdings holt neuerdings die Digitalisierungsseite "Mercator/ digtal" stark auf. Sie schließt offenbar eine große Informationslücke. Im Zuge der Umwandlung zu einer reinen E-Learning- und Informations- Plattform werden die persönlichen Infos weiter zurückfallen; sie bleiben allerdings erhalten, um die Seriosität/ Reputation der Plattform zu untermauern (gegen den allgemeinen Trend zum Anonymen und Verstecken; der Autor soll greifbar, transparent und erreichbar sein). Nach Deutschland ergibt sich folgende Ordinalskala (ungefähr, wechselnd) der Nutzer nach Ländern: USA, VR China (einschließlich Hongkong, aber extra ausgewiesen), Österreich, Finnland, Frankreich, Ukraine, Russland, Singapur, Schweiz, Griechenland, Luxemburg, Belgien, Indien, Taiwan, Brasilien, Schweden, Niederlande, Spanien, Kanada, Italien, Monaco, Irland, Großbritannien (UK), Vietnam, Japan, Argentinien, Philippinen, Senegal, Süd-Afrika, Moldawien, Pakistan, Iran, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Polen, Kroatien, Norwegen, Ägypten, Marokko, Tunesien, Korea, Australien, Indonesien, Chile, Peru, Kolumbien, Panama, Honduras, Kenia, Nigeria, Israel, Zypern, Türkei, Bangladesch, Neuseeland, Samoa, Namibia, Äthiopien, Serbien, Mexiko, Cote d`Ivoire (insgesamt über 50 Länder). Nach Regionen: Europa, Nordamerika, Asien, Südamerika, Afrika, Australien/Ozeanien. Übersetzungen nehmen die Besucher mit Programmen vor, die immer besser werden (z. B. DeepL, Google translate, Microsoft Translator; mittlerweile kann man in Browsern automatisch die ganze Site übersetzen). Die Rangfolge der Browser, die auch ermittelt wird,  ist in diesem Zusammenhang uninteressant. Durch die Corona-Krise ist die Zahl der Nutzer erheblich angewachsen (wahrscheinlich viele Studierende, da die Hochschulen geschlossen waren bzw. sind). Im Oktober 20  stieg die Nutzerzahl rapide an (Lockdown; mit der Normalität fällt sie auch wieder). Leider bekomme ich keine Informationen über die Zeit auf den Seiten. Aber wahrscheinlich ist sie in Bezug auf die Gesamtnutzungsdauer im Internet nur in Promille zu messen (es führt beim Internetaufenthalt insgesamt Alphabet vor Facebook, Apple, Amazon, eBay; Rangfolge ohne China). Die Verbesserung des Erscheinungsbildes auf Handys ist in Arbeit. Das individuelle - und schlechte - Design ist aber Absicht und Tradition (Marke! Es geht aber auf Kosten der Lesbarkeit, was ich in Kauf nehme!). Ich stehe unter keinen Markt- und Leistungszwängen oder Optimierungswünschen. Deshalb betreibe ich auch keine Werbung und setze allein auf Qualität und fachliche Mundpropaganda. Dieses System setzt voraus, dass die Nutzer lesen wollen und das noch ausdauernd können. Das ist bei der heutigen jungen Generation (etwa Z) nicht mehr selbstverständlich. Gerade deshalb sind soziale Medien wie TikTok und Instagram so erfolgreich. In dieser Hinsicht bin ich konservativ und nicht bereit, meine Methode zu ändern. 

 

Kommentar:

Viele Jahre lag die Seite "Economics/ special"  immer hinter "Links-Service" an zweiter Stelle. Hier hat sich eine Verschiebung zugunsten von "Asia and China" vollzogen, wahrscheinlich, weil diese Infos sonst schwerer zu beschaffen sind. Die Seite "Mecator/ Digital" holt immer mehr auf, weil es wahrscheinlich auch in diesem Bereich in der Darstellung größere Info-Lücken gibt. Die Spitzenstellung der "Links"-Seite deutet darauf hin, dass die Objektivität und Seriosität der Plattform akzeptiert wird. Zahlreiche Angebote auf Product-Placement (Content Marketing: Produkte in Fachartikeln platzieren) wurden von mir abgelehnt. Ebenso viele Kooperationsangebote für E-Learning aus den USA und Asien (vor allem Seite "Casestudy/Practice/Narrativ"). Die Nutzer machen mich oft auf Fehler und Informationslücken aufmerksam. Es gab auch schon Shitstorms gegen mich (was aber nach außen nicht so einfach ist und nicht so deutlich wird wie bei Facebook, Instagram und Twitter). Durch die guten Übersetzungsprogramme konnte auch eine Verschiebung von rein deutschsprachigen Nutzern (Deutschland, Österreich, Schweiz, deutsche Studenten und Bürger im Ausland) zu Nutzern vieler anderer Sprachen und Kulturen erfolgen. Dazu gehören viele Follower aus Staaten, in den die Meinungs- und Pressefreiheit begrenzt ist oder in denen Infos schwerer zu beschaffen sind (in meiner Nische werde ich selten gesperrt). Der Wettbewerb wird allerdings auch immer härter, weil mittlerweile alle Sozialen Netzwerke auch "News" anbieten (z. B. LinkedIn). Die optimale Verknüpfung von Fakten, empirischen Daten und wissenschaftlichen (ökonomischen) Theorien ist mir ein besonderes Anliegen und vielleicht das wichtigste Alleinstellungsmerkmal. Dabei ist es ein besonderer Vorteil meiner Plattform, dass Daten- und Informationsangebot nicht Nutzer gesteuert (durch das Erfassen ihres Verhaltens) sind. Weiterhin sind mir Unabhängigkeit, Interdisziplinarität und Weltoffenheit sehr wichtig. Heute würde ich mich eher als Experte der Ökonomie  sehen, der seine Erkenntnisse in die Öffentlichkeit trägt. Nicht mehr als Forscher, der selbst Erkenntnisse erzeugt. Bei allen Medienunternehmen, die Newsletter und ähnliches produzieren (z. B. Podcasts), sollte man zuerst nach den Geldgebern und Interessen fragen (auch über Werbung; das gilt auch für wissenschaftliche Institute). Bei Influencern, die auch zunehmend ökonomische und politische Infos weitergeben, sind die Interessen klar. Wissenschaftliche Institute haben in der Regel Zielgruppen, die sich aus der Finanzierung ergeben (oft von Bund, Land oder Verbänden bzw. Auftraggebern, was Abhängigkeit erzeugt. Leider wird die Interessengebundenheit meist verschwiegen, wie z. B. beim IW/Industrie). Insofern entscheiden ökonomische Akteure und Kriterien über Wohl und Wehe von Instituten und Redaktionen und deren Inhalte. Neutrale wissenschaftliche, ökonomische Forschung ist eine Illusion. Die Resultate von ökonomischen Studien hängen auch davon ab, wo ihre Autoren politisch stehen, aus welchem Land sie kommen und wer sie bezahlt (Vgl. Heinemann, F.: Die Illusion von der neutralen empirischen Forschung, in: Wiwo 7, 12.2.21, S. 44f.). Man muss sich auch immer bewusst sein, dass im Internet Empörung sehr schnell hoch kocht. Die Freiheit für wissenschaftliche Debatten muss eher auf anderen Foren erhalten werden. "Anpasserei" (Cancel Culture, Political Correctness; siehe weiter unten ausführlich) ist aber eine große Gefahr in allen Medien. Die Wissenschaft hat sich gewandelt (die Welt ist bunter geworden, Objektivität ist oft eine Illusion, vieles ist unberechenbar und nicht eindeutig fassbar, alte Wahrheiten haben nicht immer Bestand). Die Ökonomie wird stärker vom politischen Rahmen national und international geprägt als früher (was zu einer nachlassenden Bedeutung der ökonomischen Theorie führt)..  Darauf muss auch das Informationsangebot der Wissenschaft reagieren. Deshalb nehme ich folgendes Motto sehr ernst: "Die Fähigkeit zu beobachten, ohne zu werten, ist die höchste Form der Intelligenz", Jiddu Krishnamurti. Man muss sich auch darauf vorbereiten, dass sich in absehbarer Zeit die digitale Welt spaltet: in eine Sphäre der USA und in eine Sphäre Chinas (beide haben je 5 digitale Weltunternehmen). Dann ist es von Vorteil, sich nicht zwischen den Sphären entscheiden zu müssen, sondern bei einem deutschen Unternehmen wie der Telekom mit einer eigenen Plattform vertreten zu sein. Die Plattformen Chinas (vor allem Tencent) oder der USA (insbesondere Facebook/ Instagram) zwängen einen in ihre eigenen Systeme mit einer potenziellen Kontrolle, was in der Wissenschaft ein "No Go" ist. Neuerdings sperren sich die Länder auch gegenseitig bei den Plattformen aus. Viele Experten bewegen sich mittlerweile ausschließlich in den Sozialen Medien, geben ihre Kreativität beim Zugang ab und unterwerfen sich den einengenden Regeln. Das Risiko ist dann immer auch sehr hoch, mit dem sozialen Medium selbst gesperrt zu werden (z. B. Iran, Russland, China).  "Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte es in zehn Jahren für die Welt wichtiger sein, wer Chef von Facebook wird, als wer zum US-Präsidenten gewählt wird", Joe Kaeser, bei einem Interview zu seinem Abschied als Vorstandsvorsitzender von Siemens 2021, vgl. Handelsblatt, Montag 25. Januar 2021, S. 6.

 

Links Konrad Zuse mit dem ersten Grundmodell eines Computers (hier im Konrad Zuse Museum Hoyerswerda, wo Zuse Abitur machte). Er gilt als Erfinder des Computers (Motiv: "Ich war zu faul zum Rechnen"). 1948 veröffentlicht er den Aufsatz "Ein neues Rechengerät für technische und wissenschaftliche Rechnungen, in: Der Wirtschaft Spiegel, Bd. 1 (1948), S. 55-58. Schon 1936 hatte er in Berlin, seiner Geburtsstadt,  mit der Z1die erste Rechenmaschine der Welt gebaut. Es folgten weitere Modelle. Nach dem Krieg gründete er in Bad Hersfeld/Hessen eine eigene Computerfirma, die Zuse KG. Sie war bis 1964 im Privatbesitz von Zuse. 1964 ging sie an Rheinstahl, BBC und 1967 an Siemens.  Das Internet löste ab 1993 die nächste Revolution aus. Wahrscheinlich wird das Metaversum das Lernen in 5 bis 10 Jahren auf eine neue Stufe erheben. Das wird auch die Ökonomie und der Umgang mit ihr stark beeinflussen. Dazu im Folgenden eine Analyse.  "Wenn die Computer zu mächtig werden, dann zieht den Stecker aus der Steckdose", Konrad Zuse. Außerdem: "Ich hatte nur das Glück, das meiner zuerst lief". Ein anderer wichtiger deutscher Erfinder des Computers  war Hollerith. Er war aus der Pfalz in die USA ausgewandert und gründete dort zusammen mit anderen die Firma IBM.

Ganzheitlicher Ansatz der Ökonomie als Sozialwissenschaftliches Lernsystem (wissenschaftliche Analyse dieser E-Learning-Plattform und ihre Funktionsweise bzw. Einsatz in der Lehre, "Gebrauchsanweisung" und Evalution):

1. Mängelanalyse vorliegender didaktischer Methoden und Medien an der Hochschule:

Die Lehre an den Hochschulen ist heute noch überwiegend mit Vorlesungen und Seminaren organisiert, die in der Regel mit Power-Point-Folien präsentiert und  erläutert werden und später den Studenten zugänglich sind (oft mit Skripten; die Konzeption stammt aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert). Die Rolle der StudentInnen ist relativ passiv, oft gibt es noch Frontal-Unterricht (Vorlesungen sind reine Zeitverschwendung!). Unterstützt wird die Lehre durch Fachbücher und Fachartikel, die meist dem "Workload"  der Curricula zugeordnet sind. Dabei können folgende Schwachstellen auftreten: Power-Point unterstützt vorgegebene Denkstrukturen, die verengen. Fachbücher sind oft zu starr, zu speziell bzw. individuell, zu umfassend und veraltet, gerade in aktuellen Krisenzeiten. Manchmal geben sie nur den Mainstream wieder und verbreiten unkritisch Weltanschauungen. Oft regen sie nicht zum Denken, sondern eher zum Lernen an. Vorliegende Apps versuchen die Studierenden an Verlage zu binden. Das Relativieren der Inhalte, die Kritik, der aktuelle Bezug und die Zusammenhänge werden häufig vernachlässigt. Die Verlage suchen intensiv nach neuen Wegen, digitale Medien einzubeziehen (z. B. Power-Point Präsentation zum Lehrbuch, Chat mit dem Autor, Präsentationsmaterial für Dozenten u. a.). Die Konzentration der Verlage wird zu einer reinen Orientierung am Markterfolg führen (Hochschullehrer müss möglichst große Kooperationen bilden), Pluralität und Innovativität bleibt auf der Strecke. Lehrbücher sind am Anfang eines Studiums noch schwer ersetzbar (auch als E-Books). Die technische Ausstattung und die Internet-Infrastruktur (Plattform, E-Learning-System) ändern aber alleine nicht das Lernen. Man muss die Rezepte von gestern ändern, um Wissen online zu vermitteln. Es muss also eine neue Pädagogik dazu kommen. Dafür bedarf es noch viel Experimentierens. Insbesondere die psychologischen Unterstützungsmaßnahmen müssen gefördert werden (Motivation, Selbstlernen und Selbstorganisation , Eigeninitiative, maximale Eigenverantwortung, Disziplin). Das digitale Lernen bietet fast unendliche Chancen, die man nutzen sollte.

 2. Konzeption des E-Learning-Systems „Werners Web Welt“ (Adresse:  www.wernerkraemer.de):

Es handelt sich hier um eine E-Learning-Plattform und einen -Blog. Die Plattform soll gezielt in die Lücke springen zwischen Fachbüchern bzw. Fachzeitschriften, Vorlesungen mit Power-Point, Lern-Videos (You Tube, TikTok, Podcasts), Google als Suchsystem, Wikipedia als Wissenssammlung, Statista als Datenlieferant und ChatGPT als Inhaltsanalyse sowie der aktuellen Presse/ Fernsehen/ Tages- und Wochenzeitungen (sie ersetzt nicht!). Sie hat folgende Funktionen: Wissen mit Quellen präsentieren und mit aktuellen Entwicklungen verknüpfen (damit auch Zeit sparen), den Zusammenhang mit anderen sozialwissenschaftlichen Gebieten aufzeigen und Zerlegung der gesamten Ökonomie in analytische Elemente, die  beliebig zu Modulen kombinierbar sind, was individuell geschehen kann. Die Plattform bietet ein logisches System der Ökonomie, das einen ganzheitlichen Ansatz darstellt. Ökonomie wird als Abenteuer gesehen, in das jeder individuell nach seinen Erfordernissen und Voraussetzungen eintauchen kann. Der Nutzer ist dabei vollkommen frei, unbeobachtet und hat die Hoheit über seine Wahrnehmung. So wird ein Selbst - Coaching mit größtmöglicher Freiheit und Effizienz ermöglicht. Diese Plattform soll Trichter, Brücke und Lernsäule in einem sein. Der Trend zum Selbst-Lernen ist mittlerweile auch in der Praxis verbreitet, so dass die Studenten und Studentinnen das frühzeitig lernen sollten. Große Firmen bauen ihre Bildungs- und Weiterbildungsabteilungen ab oder schließen sie ganz. Das klassische Lehrbuch ist fast tot, weil niemand ein Lehrbuch der BWL oder VWL von vorne bis hinten durchliest. Sondern man arbeitet relevante Abschnitte als Ergänzung zu Lehrveranstaltungen durch. Dann kann man auch gleich ein virtuelles Lehrbuch wie dieses konzipieren, das ähnlich wie Wikipedia alle Inhalte selbst kombinierbar enthält. Es ist ein Vorgriff auf ein Metaversum der Wissenschaft, das gleich einem Avatar den Dozenten in der Lehre ersetzen kann. Der Blog - Bereich ist auf ein Minimum beschränkt, so dass der Nutzer immer selbst vorurteilslos entscheiden kann, was er übernehmen will.

 3. Kurze Beschreibung des E-Learning-Einsatzes in Schritten:

Schritt 1: Spiegeln der Ökonomie als ganzheitliches, interdisziplinäres Gesamtsystem mit Wurzeln in „Werners Web Welt“ (WWW). Erstmals werden bei Zeitungen und Magazinen 2021 mehr digital als gedruckt herausgegeben. Die Lehrbücher sind mittlerweile nicht mehr allgemein anerkannt. Exemplarisch sei die Situation in der Volkswirtschaftslehre erläutert: Die von der Auflage erfolgreichen US-Lehrbücher werden einfach von internationalen Verlagen ins Deutsche übersetzt und herausgegeben. Niemand beschäftigt sich mit den wissenschaftlichen Defiziten (Umwelt), den ideologischen und missionarischen Intentionen (freie Marktwirtschaft) und den Lücken in der Allgemeinbildung (kaum Bezug auf Originalquellen der antiken Philosophie, Ausklammern von Karl Marx). Die Deutschen Ökonomen und StudentenInnen sollten sich zumindest mehr mit Karl Marx auseinandersetzen, wenn man bedenkt, das sich zwei Riesen -Volkswirtschaften, nämlich die in China und Russland, darauf berufen. Das ist eine große Chance für deutsche außenwirtschaftliche Aktivitäten.

Schritt 2: Begreifen der einzelnen analytischen Elemente mit Anleitung (auch Pfade): Grundlagen des Wissens (Inhalte nach Fächern geordnet), Methoden (von Mathematik über Philosophie bis Geschichte), kulturelle Rahmenbedingungen, psychologischer Kern, Fallstudien mit hoher Aktualität, Digitalisierung, Globalisierung, Asien/China als neues Weltzentrum, Ökologie, Arbeit/Humanität, Links, Abschlussarbeiten. Vermeiden von Werturteilen und Suggestion; Leser sollen sich selbst aufgrund der Infos eine Meinung bilden (oder diese Meinungsbildung lernen). Es soll dem Trend zum bloßen Bestätigen der eigenen Meinungsposition entgegengewirkt werden (selektives Lesen und Aufnehmen vermeiden, wie es häufig in sozialen Medien stattfindet). Werturteile im Sinne von "begrenzter Uneinigkeit" sind transparent gehalten: Nach Kahneman, Sibony und Sunstein (Buch "Noise") ist ein Werturteil ("judgement") immer dann gegeben, wenn Menschen erwarten, dass Experten und Expertinnen sich nicht vollständig einig sind, aber auch nicht beliebig uneinig sind. Wissenselemente nehmen in ihrer Bedeutung ab, weil niemand in der heutigen, digitalen Welt voraussehen kann, wie zukünftige Arbeitsanforderungen aussehen. Flexibilität, Methodenkenntnis und Zukunftsfähigkeit sollten zunehmend vermittelt werden.

Schritt 3: Eigene Zusammensetzung von Modulen durch Studierende bzw. Lernende  je nach Lernsituation & Bedarf sowie Zeit. In meinen Veranstaltungen gebe ich meist die Konzeption dazu vor.

Schritt 4: Ständiges Lernen mit den Modulen und Interaktion über Präsenz, OLAT (oder anderes Meta-System, wie z. B. Moodle), E-Mail, Fon, Zoom, Skype, Teams, Cisco-WebEx, BigBlueButton.

4. Umsetzung von Auswahlkriterien:

4.1 Innovativität

"Learning on demand" jederzeit. Ökonomie als Gesamtsystem. Lücke zu anderen Medien füllen. Andere E-Learning Systeme der Hochschule für interaktive Anforderungen: Bei mir Kommunikation und Auswahl von Seminarthemen durch das System „OLAT“ (Moodle u. a.). Keine Behinderung von Innovationen. Diese Plattform ist also eher eine Informationsplattform, die mit OLAT oder Moodle, die für Interaktion und Sicherheit zuständig sind, ein E-Learning - Gesamtsystem bildet. ChatGPT und andere KI werden zusätzliche inhaltsanalytische Möglichkeiten bieten. Das Individuum ist solo immer innovativer als wenn es in eine wissenschaftliche Infrastruktur eingebunden ist (natürlich fehlt die Peer-Review).

4.2 Impact + Evidence

Selbstständig Informationen und Wissen abholen, wo andere Medien nicht zur Verfügung stehen. Für Blended Learning ist das System hervorragend geeignet. Die Kritik der Studenten bezieht sich auf ein fehlendes perfektes Suchsystem und die Barrierefreiheit (meine eigenen Programmierkenntnisse sind nicht unbegrenzt).  Ausbau ist geplant. Die Plattform arbeitet ohne Werbung (z. B. Product Placement, was mir oft angeboten wird) und ohne vertragliche Verpflichtungen, ist also vollkommen unabhängig. Der Autor stellt sich offen vor. Die Grenzen liegen in "harten Fächern" wie z. B. Statistik/ Mathematik (habe ich selbst viele Jahre auch gelehrt). Hier geht es nicht ohne konkrete Übungsaufgaben und -materialien sowie Interaktion. Hier arbeite ich zusätzlich mit Skripten und Übungsaufgaben (z. B. in OLAT eingestellt). Die Plattform ist umso effizienter, je mehr Vorwissen die Lernenden und Lesenden haben und um so mehr sie sich darauf einlassen. Am Anfang des Lernprozesses ist ein Lehrbuch in Verbindung hierzu sinnvoll und oft auch notwendig. Der eigentliche Zweck ist die Nutzung als Ergänzungsmedium (zu Fachbüchern, Lehrbüchern, Fachzeitschriften, Wikipedia - Lexikon, Google - Suchsystem, Wikipedia, Statista, YouTube-Lern-Videos/ Podcasts, Presse, Fernsehen). Ich biete eine individuelle logische Struktur an für Nutzer, die sich darauf einlassen wollen (weg vom unreflektierten Fachidiotentum hin zum Humanismus). Man kann und muss sich z. B. mit dem Abstieg der USA (damit werden viele US-Spitzen-Ökonomen als Ideologen entlarvt; "America first" wird bleiben, wenn auch besser verschleiert werden.) und dem Aufstieg Chinas auch kulturell, inhaltlich in der Ökonomie auseinandersetzen (Ökonomie enthält notwendigerweise immer ideologische Elemente, hier hatten Karl Marx und Friedrich Engels recht). Der Ökonom muss immer über den Tellerrand hinaussehen können (z. B. Effizienz und Stabilität von Demokratie versus Staatskapitalismus, eigentlich politologisch). Zweifel, Kritik und Distanz müssen immer mit vermittelt werden. Die eben geschilderte Entwicklung wird die nächsten Jahre auf jeden Fall prägen.

Am Anfang sollten immer Fragen für die Nutzer stehen: 1. Was will ich lernen? (hierzu brauche ich eine kritische Selbstreflexion und -analyse). 2. Inwiefern finde ich dieses Wissen auf dieser Plattform? (hierzu muss ich bereit sein, sich mit ihr auseinanderzusetzen; ohne Vertrauen geht das nicht). 3. Wie gut ist die Qualität? (hierzu brauche ich eine gewisse Erfahrung und vergleichende Quellen). 4. Wie lerne ich digital? (hierzu muss man experimentieren und den eigenen optimalen Weg finden). 5. Was passiert danach? (Nutze ich das in der Praxis, Praxisschock!, sollte ich ein Zertifikat erwerben?). Evidence kann immer nur individuell und persönlich sein. Jeder muss seinen eigenen, optimalen Online-Weg finden. Nur eines steht fest: Wer nicht lernt, ist bald beruflich "weg vom Fenster". 6. Wie oft soll ich reingucken? Im Gegensatz zur Mainstream - Ökonomie" folge ich keinen Moden, die heute noch in den USA geprägt werden.. So ist ständig eine umfassende und zeitunabhängige Informationsnachfrage möglich.

Ganz wichtig ist mir die Aktualität der Inhalte. Das können Printmedien nicht mehr leisten. Wenn sie es versuchen, treiben sie ständig eine "neue Sau durchs Dorf" (es dominiert immer ein aktuelles Thema). Die Zuverlässigkeit meiner Plattform ist durch die langjährige Existenz gegeben. Die Plattform hat sich bei sehr vielen, verschiedenen Lehrveranstaltungen als Blended Learning - Modul bewährt. Ich bekomme viele positive Rückmeldungen aus aller Welt. Sie ist sicher nicht auf eine bestimmte Kultur zugeschnitten. Sie hat dort einen besonders hohen Wert, wo andere Medien nicht mehr geeignet sind (besonders bei den Themen "Digitalisierung, China/ Asien, System USA, Klima, De-Globalisierung"). Das Informationsangebot wird auch dort gerne angenommen, wo die Informations- und Meinungsfreiheit bedroht ist (VR China, Russland, Iran, Türkei) oder wo die Qualität begrenzt ist (USA: Qualitätsverteilung zwischen Hochschulen; Osteuropa, Südamerika, Afrika).

4.3 Skalierbarkeit

Umfassender geht es kaum durch Einbettung in die Sozialwissenschaften und die Hilfswissenschaften (z. B. Mathematik, Statistik, Logik/ Spieltheorie, Psychologie, Soziologie, Wirtschaftsgeschichte). Über 30 Jahre Erfahrung mit dem System und ständige Verbesserung (ist älter als Google). Mein Grundprinzip ist die Darlegung von Daten und Fakten und die Verbindung mit Theorie. Der Blog - Teil ist auf das Notwendigste beschränkt. In der Regel übernehme ich hier Thesen (mit genauer Quellenangabe) oder begründe eigene ausführlich (humanistisches Bildungsideal!). Die Dynamik der Ökonomie in der heutigen, volatilen Zeit bringt gewisse Unwägbarkeiten und Ungenauigkeiten mit sich. Manipulation und Fälschung (durch KI) kann letztlich nur durch Bildung und Erfahrung entlarvt werden. Skalierbarkeit wird hier in dem Sinne verstanden, dass mein System für eine ganze Reihe von Situationen verwendet werden kann, die sich hinsichtlich ihrer Größe unterscheiden (nicht im Sinne von Softwaresystemen, die auf große Datenmengen angewendet werden können).

4.4 Lernersicht

Ständige Abfrage und Berücksichtigung von Lerner-Wünschen.  Personalisierungsfunktionen gibt es nur über andere Systeme (Sicherheit, Verlässlichkeit): OLAT/ Moodle und E-Mail-System, z. B.  der HWG Lu bzw. andere s. o. Es gibt keine Cookies, kein Data-Mining, kein Machine-Learning, keine Werbung. Die Plattform ist noch auf Jahre aktiv, wenn ich gesund bleibe. Die detaillierte Beschreibung gibt Auskunft über Zielgruppe, Lerninhalt und Gliederung. Ich sehe mit in einem Wettbewerb mit der KI (und noch als Gewinner).

4.5 Ökonomische Aspekte

Kostenlose Nutzung. Zeitersparnis auf jeden Fall. Freiwilligkeit. Intensität wird selbst bestimmt. Größe der Zielgruppe spielt keine Rolle. Lern-Ort unwichtig. Lernen ohne Dozent möglich (bei Fortgeschrittenen, Ersatz von Frontal-Unterricht). Dozent und Autor gibt auf Wunsch Zugangs- und Erschließungshilfen. Interaktion mit dem Autor ist mittlerweile möglich (Zeit durch Corona und Lockdown! Rente!). Das führt in jedem Falle zu einer Zeitersparnis im Umgang mit der Plattform.

5. Nachteile:

Sie treten auf, wenn die digitale Lehre die Präsenz ganz ersetzen muss, wie in der Corona-Krise. Drei Aspekte fallen weg: Die Universität als Ort der Begegnung, Studieren als Lebensphase und der kritische Austausch (Diskurs und Diskussion). Besonders ungewohnt sind digitale Prüfungen. Was als Defizit besonders auffällt, ist die fehlende Kooperation zwischen den Hochschulen. Nachteile zeigen sich auch bei "harten" Fächern wie Mathematik, Statistik und Teile der Volkswirtschaftslehre. Hier muss die Plattform systematisch mit Übungsaufgaben und Skripten unterfüttert werden. Sicher könnte man hier auch die Didaktik weiter verbessern. Auch die Nutzer müssen ihr Verhalten verbessert haben und weiter verbessern  (E-Learning - Erfahrung im Gymnasium, mehr Eigeninitiative, Selbstlernen üben, Disziplin, wesentlich mehr Aktivität). Natürlich müssen die Nutzer auch weiterhin bereit sein, Texte zu lesen. Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich (es fehlen oft Konzentration, Ausdauer, Disziplin, Vorstellungsvermögen und Gedächtnisleistung). Die Kommunikation geht immer mehr Richtung Bilder in bewegter Form. Diesem Trend folge ich bewusst nicht, weil er auch der Oberflächlichkeit, Nachlässigkeit, Bequemlichkeit und Manipulation Tür und Tor öffnet.

6. Größter relativer Vorteil:

Diese Plattform bzw. das System  ermöglich den Einsatz des "Problembasierten Ansatzes" in  der Lehre (PBL). Er besteht aus folgenden Merkmalen: a. Kein Frontal-Unterricht  mehr (auch keine Vorlesungen, m. E. Zeitverschwendung). b. Komplexe interdisziplinäre Probleme im Mittelpunkt (oft als Hypothese oder Forschungsfrage formuliert). c. Die Lernenden erarbeiten sich das Wissen selbst in Kleingruppen. d. Keine klassische Vorlesung mehr, sondern ein hoher Anteil von Videokonferenzen (Zoom, Cisco-Webex, Teams). e. Leistungskontrolle durch Hausarbeiten (3- oder 4-Gruppen). f. Ergänzung der Leistungskontrolle durch Präsentationen, verbunden mit mündlichen Prüfungen (um den Einsatz von KI zu kontrollieren). Diese didaktische Methode ermöglicht einen wesentlich effizienteren Zugang zu den "harten" Fächern wie Statistik, Mathematik und VWL (Verstehen ist wichtiger als bloßes Lernen). Gerade der Statistik-Unterricht kann heute nicht mehr nur auf die Methoden reduziert werden (die in der Praxis sowieso am PC schneller und besser durchführt werden), sondern muss auch Daten-Kompetenz (Big Data, Statistical Literacy) und Institutionen - Kenntnis (Interessen, Reputation) sowie empirische Sozialforschung (auch qualitativ) umfassen. Hinzu kommt ein Training als Schutz vor Manipulationen. Das klassische Statistik-Curriculum umfasst nur 20% der relevanten Statistik.  VWL sollte ganzheitlich, immer im Zusammenhang mit betrieblichen Problemen (zumindest an den anwendungsorientierten Hochschulen), vermittelt werden. Am ehesten gilt dies heute schon für die Gebiete "Steuern" und "Finanzierung". Mikroökonomische VWL-Inhalte sollten in der BWL behandelt werden (z. B. Mark- und Preislehre - Marketing, Produktionsfunktion - Produktion). Mein persönliches Anliegen ist es besonders, das auch für die Personalökonomik (Arbeitsökonomik) und das Marketing (Umgang mit den Märkten) weiter auszubauen, die sonst kaum auf lange Sicht überlebensfähig sein werden (wegen KI fallen einfache Bereiche weg; die anspruchsvollen Aufgaben kann man leicht in die Unternehmensführung integrieren). 

7. Zukunft:

Metaverse wird die Sozialwissenschaften in ca. 10 Jahren revolutionieren. Man wird stark mit virtuellen Welten arbeiten (virtuelle Betriebe, virtuelle Volkswirtschaften). "Werners Web-Welt" ist eine Vorstufe, die das Lernen in ca. 5 bis 10 Jahren vorwegnimmt. Der erfahrene und professionelle Lehrer gibt dann die Lernstruktur virtuell in seiner Systematik im Internet vor (jeder Professor betreibt eine solche Plattform bzw. ein solches System)  und ermöglicht den StudentInnen Problemorientiertes Lernen im kleinen Team auf Basis von Verstehen und im Selbstmanagement (verbunden mit Fallstudienarbeit und Projekt orientiertem Lernen). Insofern mache ich einen Ausblick in die Ökonomische Wissenschaft der Zukunft in der Lehre. Durch ChatGPT, die Microsoft 2023 in das Suchsystem Bing und in den Browser Edge integriert, wird meine Plattform jetzt schon zum "Avatar". Der Inhaltsanalyse meines Systems sind damit kaum Grenzen gesetzt. Mal sehen, was so noch alles möglich wird. KI wird irgendwann meine Rolle übernehmen: Sie wird das Internet durchforsten und Infos in das System automatisch einordnen. Die Frage ist nur, wann das zuverlässig und effektiv sein wird. Noch ist das menschliche Gehirn - so auch meins - in dieser Hinsicht der KI weit überlegen, weil es ohne Gefühl und Wahrnehmung in einem solchen System nicht geht. Präsens-Unterricht im Sinne von Frontallehren gehört sicher der Vergangenheit an (auch weil die technischen Aufnahmemöglichkeiten mit allen Problemen heute unbegrenzt sind: Smart - Watch, Handy u. a.). Natürlich wird es weiterhin Bestand haben in Form von Interaktion, Diskurs, Diskussion, Moderation, Kontrolle, Übung und Beratung. Vgl. dazu auch den folgenden Abschnitt!

"Du musst verlernen, was du gelernt hast (...) - Die Zukunft ist immer in Bewegung", Yoda, Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (1980).

 

Revolution der Bildung und des Lernens ("Selbstmanagement"):

Die Digitalisierung, verstärkt durch die Corona-Krise, führt zu einen Sprung nach vorne beim E-Learning. Lernen entwickelt sich von einer eher Bring- zur einer eher Hol-Schuld. Der Lernende muss heute in allen Stufen des Bildungssystems aktiv die Instrumente des Online-Lernens beherrschen lernen. Es fängt in der Grundschule an, geht weiter in der Realschule und auf dem Gymnasium. Erst recht in der Hochschule ist das E-Learning zum selbstverständlichen Bestandteil geworden und wird weiter wachsen (Blended-Learning zumindest wird zuerst Standard). Der Trend war schon vorher in den Betrieben da. Sie haben ihre Weiterbildung großenteils ausgelagert, bis dazu, dass der Arbeitnehmer sich selbst in seiner Freizeit  das nötige Wissen aneignen soll und muss.

Für die Lehrenden hat das Vor- und Nachteile: Stellen werden in Zukunft abgebaut werden (weil sie über Hochschulen oder zumindest Fachbereiche hinaus gebündelt werden können, die privaten Hochschulen sind schon länger Vorreiter), die persönliche Interaktion wird auch deutlich reduziert werden. Ein Vorteil ist, dass man den Stoff leichter von Routine-Wissen entlasten kann und die Lehrzeit für Hinterfragen, Analysieren und Diskutieren sinnvoller nutzen kann (war in der Bologna-Reform in der EU auch schon so vorgesehen). Ein weiterer Vorteil ist, dass der Lernerfolg  bzw. Misserfolg nicht so einfach allein dem Lehrenden angelastet werden kann. Das "Totschlagargument" von schwachen Studenten in der VWL war gerne - auch über die soziale Medien - , der "rote Faden" fehle. Oder anderes ausgedrückt, der Professor sei chaotisch. Das ist heute nicht mehr möglich, sondern leicht objektiv nachprüfbar. Ein zweites Argument war oft, dass nur der lästige, uninteressante  "Mainstream" gemacht werde, z. B. wäre Umweltökonomik so interessant und wichtig. Davon abgesehen, dass ich als einer der ersten Lehrenden überhaupt Umweltökonomik an einer Hochschule in Hessen angeboten habe, kann sich heute jeder das nötige Wissen, was ihn interessiert und was er unbedingt lernen will,  selbst aneignen. In der Statistik wurde gerne auf mathematische Defizite der Lernenden hingewiesen, die vor allem in der schließenden/ induktiven Statistik auftauchen und kurzfristig nicht behebbar sind. Mindestens 55% des notwendigen Wissens sind jetzt hier auf der Seite "Statistics"; nur Rechnen, Aufgaben, Anwendung, Praxis und Übung fehlen. Dazu bedarf es anderer Wege. Wahrscheinlichkeit, Risikoeinschätzung, Datenverständnis sollten in der Internetwelt aber heute zur Allgemeinbildung gehören. Rechnen kann der Computer besser.

Viele Kolleginnen und Kollegen haben Hemmungen, mit dieser Plattform zu arbeiten. Nicht, weil sie die Qualität und den Nutzen anzweifeln, sondern eher, weil sie die Benennung nach meinem Namen stört oder weil sie die Nachhaltigkeit in Frage stellen. Aber jede E-Learning Plattform kann abgeschafft werden oder auch ewig leben im Internet (wenn sie auch ohne Aktualisierung nicht mehr nutzbar ist).  Man kann die Analyse der Lernelemente in meinem System frei steuern und auch mit anderen Medien beliebig variieren. Also ist diese Plattform wesentlich besser individuell modifizierbar als ein Lehrbuch. Häufig ist die Kritik an meinem System auch von Verlagen angetrieben, die verzweifelt versuchen, ihr Geschäftsmodell zu retten. Nur, dass ich noch am ehesten durch Querverweise auf Lehrbücher und Fachliteratur diese Verlage unterstütze (mit ihren eigenen Systemen versuchen die Verlage, die Kundenbindung zu erzwingen, etwa über Handy-Apps). Die Zukunft des E - Learnings im Bereich der Sozialwissenschaften wird in der Kombination von Büchern, Fachzeitschriften, Papers, Videos (Podcasts), Chats, Blogs und Praxis liegen, die nur das Internet als Rahmenanbieter (Plattform) so gewährleisten kann.

Die digitale Revolution zeigt aber auch Folgen im Denken der Menschen. Das beeinflusst massiv das Lernen. Vgl. dazu meinen ausführlichen Artikel "Wissenschaftliches Denken im Wandel". Stark sind die Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung. Die jungen Menschen sind oft nicht mehr bereit oder können wichtige Dinge nicht mehr behalten. Sie können manchmal auch nicht so lange ruhig sitzen, wie das früher möglich war, vor allem konzentriert über längere Zeit zuhören. Sie sind auch immer weniger bereit, wichtige Inhalte mit der Hand mitzuschreiben (obwohl psychologisch der Nutzen erwiesen ist). Das zeigt sich auch in Video-Lehr-Konferenzen. Insgesamt ist das passive Zuhören in Verbindung mit einem aktiven Umwandeln in Notizen für viele unüblich geworden. Studentinnen und Studenten sind auch immer weniger bereit, Texte zu lesen (die Vorstellungskraft und das Abstraktionsvermögen haben abgenommen). Die Menschen haben sich zu sehr an Bilder verbunden mit Stimmen gewöhnt. Diese Verhaltensänderungen beim Lernen durch Digitalisierung sind leider noch zu wenig erforscht.

Klar ist, dass eigenverantwortliches Lernen notwendig ist. Kern wird das freie Lernen sein: ständiger Prozess des Beobachtens, wie die Dinge funktionieren (sich selbst und andere). Dabei sind drei Elemente wichtig: Misserfolge ermöglichen, Risiken eingehen, Akzeptieren von Feedback. Man sollte ständig neue Lernmethoden ausprobieren. Die Verbindung zu formalem Lernen (strukturierte Lernangebote) muss hergestellt und gewahrt werden. Man sollte auch selbst seinen Lerntyp kennen bzw. kennen lernen (visuell, auditiv, haptisch) und die Lernumgebungen realistisch einschätzen lernen (Umwelt: Lärm, Licht Temperatur, Emotionen, Gruppe oder allein, Tageszeit, Psychologie). Lernen wird auf allen Stufen des Bildungssystems mehr in das Selbstmanagement verlagert. Man muss sich zunehmend selbst Dinge beibringen (Autodidaktik). Das will gelernt und  geübt werden. Problem orientiertes bzw. Projekt orientiertes Lernen anhand von Fallstudien wird hoffentlich bald zur Regel werden.

"Die Zukunft ist das, was du daraus machst", Doc Brown, Zurück in die Zukunft III (1990).

 

Ökonomische Aspekte:

Auch eine Art Ökonomie-Lehrbuch insgesamt wird seit einigen Jahren aus einigen Bausteinen unkonventionell aufgebaut, da die Dynamik des Faches (jeder Ökonom hat Schwierigkeiten in der Finanz- und Weltwirtschaftskrise, dem Ukraine- und Nahost-Krieg mit seinen Folgen, sowie der Corona-Krise und der hohen Volatilität generell, mit den realen Entwicklungen Schritt zu halten) und der Bedarf an Aktualität in diesem Fach nicht mehr mit Büchern und Aufsätzen gedeckt werden kann. Zusätzlich  ist jeder Professor heutzutage auch eine Ich - AG, der seinen eigenen Namen und sein privates Netzwerk pflegen muss (siehe oben). Das Internet ist auch deshalb so effektiv und effizient, weil man die Menschen nicht gut kennen muss, um mit ihnen ein Netzwerk zu bilden. Der Preis meiner Nachrichten im Internet tendiert gegen Null (Öffentliches Gut?, schon John Rawls verteilte seine Skripte kostenlos in Harvard). Dies ist möglich, weil auch meine Kosten gegen Null gehen (ökonomisch ist dieser Prozess sehr kompliziert, denn bekanntlich ist Nichts umsonst, vgl. die folgenden Ausführungen). Diesen Mechanismus hat der ehemalige Chefökonom von Google  Hal Varian in seinen "Information Rules" beschrieben (mittlerweile betreut er ein Weblog; bekannt geworden ist der Berkeley-Professor durch ein Lehrbuch der Mikroökonomik. Er beruft sich auf die alte Begründung von Samuelson mit den Grenzkosten gleich Null bei öffentlichen Gütern. Diese mikroökonomische Begründung stellt meiner Ansicht nach eine Rechfertigungsideologie dar, theoretisch und praktisch gibt es auf längere Sicht keine Grenzkosten gleich Null). In der Internetökonomie kommen die Grenzkosten aber nahe Null (bei natürlich bestehenden Fixkosten). Dieser Mechanismus spielt in der Share Economy eine große Rolle und wird die Wirtschaft und Gesellschaft revolutionieren. Varian hat auch den Auktionsmechanismus für Google entwickelt, der die Werbung passend zu den Suchbegriffen einblendet (Die Hälfte der Werbung wird zum Fenster hinausgeworfen. Im Internet weiß ich, welche Hälfte das ist", Hal Varian). Die Auktionstheorie, die auch einige Nobelpreise bekommen hat, wird von der Internetökonomie eindrucksvoll in der Praxis umgesetzt (siehe unten). Vgl. auch einen Artikel in der FAZ, Di., 23. Juni 2009, S. 19. Werbung ist auf absehbare Zeit bei mir nicht beabsichtigt (es gibt immer wieder Anfragen für Product-Placement, Content Marketing oder Kooperation mit US-E-Learning - Systemen ), obwohl die Seite sehr stark frequentiert wird (s. Google und andere Suchsysteme; Nutzerstatistik). Vgl. auch meinen Abschnitt  Stellenwert des Internet auf der Seite "Fallstudie/ E-Learning". Dem Internet gehört sicher die Zukunft als Lernmedium. Es befreit auch den Wissenschaftler von einengenden Sanktionen nicht so innovativer bzw. inkompetenter und dogmatischer Kolleginnen und Kollegen oder von dem Beitritt zu  Zitierkartellen. Ironischerweise haben sich auch heutige Internet- und IT- Giganten wie Google, Apple und Microsoft einst auf die Freiheit  des individuellen PC und Internets berufen. Zum Glück bin ich zu alt, um entsprechende erfolgreiche Start-ups gründen zu können. Bei jedem Ökonomen, egal aus welchem Land er kommt, sollte man immer nach den Interessen fragen. Das gilt besonders für die reichlich vorlauten Ökonomen der USA, die ihre räumliche Nähe zu den internationalen Organisationen für berufliche Chancen nutzen. Sie sind oft Mitglied der demokratischen Elite -seltener der republikanischen - und klammern gerne die Kernprobleme des eigenen Landes aus. Im Urheberrecht findet eine Diskussion um eine Bezahlung der Nachrichten-Medien von den Soziale Medien (etwa Facebook) statt. Facebook einigt sich in Australien mit den Nachrichtenmedien auf einen Kompromiss. Die Nachrichten, die ich aus Zeitungen und Zeitschriften bzw. Fachbüchern/ Fachzeitschriften übernehme, mache ich durch Quellenangabe kenntlich. So dürften sie im Rahmen des wissenschaftlichen Zitatrechts abgedeckt sein. Bisher gibt es in Europa und Deutschland eine neue Form der Zusammenarbeit, die Google in Spiel gebracht hat: In einem Schaufenster werden ausgewählte Artikel von Verlagen gezeigt. Dafür bezahlt das Unternehmen Lizenzgebühren. Nahezu alle großen deutschen Medienhäuser sind dabei. Vgl. Knuth, H. / Nezik, A. - K.: Feinde mit Vorzügen, in: die Zeit Nr. 9, 25.02.21, S. 23. Zum Problem wird das Eigentum an den sozialen Medien. Im April 2022 will Elon Musk Twitter kaufen, was er erst im Oktober 22 ausführt. Er will ein neues Geschäftsmodell entwickeln (Trump wieder zurück?). Nach Massenentlassungen steht erst mal die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel. 2023 gründen Ex - Mitarbeiter ein Konkurrenzprodukt (Bluesky). Die meisten Ökonomen verorten sich heute auch in den sozialen Medien. 

 

Ökonomische Desinformation:

Es ist sicher auch das Ziel dieser Plattform, gegen ökonomische Desinformation anzukämpfen. Desinformation ist mittlerweile fast perfekt möglich in Texten und Bildern (und wird immer besser). Die deutsche Bevölkerung ist durchschnittlich über wirtschaftliche Fakten informiert. Das gilt in Bezug auf die fortgeschrittenen Volkswirtschaften (geschätzter Wert, wahrer Wert - Vergleich). Erklärungen dafür sind: wirtschaftspolitische Präferenzen, politisches Interesse, kognitive Fähigkeiten, Medienkonsum. Handlungsempfehlungen sind: Anreize für Wissenstransfer, Verständnis für Kausalitäten schärfen, Dialog junger Menschen mit Forschenden, Medienkompetenz stärken. Faktencheck für Wahlprogramme, ökonomische Rückwirkungen aufzeigen.  Vgl. Blesse, Sebastian/ Heinemann, Friedrich/ Krieger, Tommy: Ökonomische Desinformation - Ursachen und Handlungsempfehlungen, in: Wirtschaftsdienst, Heft 12/ 2021.  Barrea, O., S. Guriev, E. Henry und E. Zhuravskaya (2020), Facts, alternative facts, and fact checking in times of post-truth politics, Journal of Public Economics, 1872(1), 104123. Gerade, wenn Menschen um Desinformation wissen, können Plattformen wie meine helfen. Der große Nachteil renommierter Zeitungen und Zeitschriften sowie des Fernsehens besteht mittlerweile darin, dass immer nur ein beherrschendes Thema behandelt wird ("es wird immer eine Sau durchs Dorf getrieben"). Das ist für wissenschaftliche Zwecke wenig geeignet. Leider werden offene Diskussionen und Diskurse immer weniger geduldet. Vermeintlicher Mainstream wird verbreitet, was auch einer Desinformation gleichkommt. Im Fernsehen und in der Presse kommen immer die gleichen Ökonomen meist mit Plattitüden zu Wort, deren Meinung längst vorher bekannt ist. Sie sollen diejenigen beurteilen und kritisieren, von denen sie bezahlt werden und letztlich in ihrer Karriere abhängen. Das fügt dem Ansehen der ökonomischen Wissenschaft großen Schaden zu. Es wird immer schwieriger, die Schlüsselfrage moderner Gesellschaften zu beantworten: Wem und was kann man noch trauen? Vgl. dazu: Jonathan Rauch: Die Verteidigung der Wahrheit, Stuttgart 2022. 2023 deckt ein Redaktionsnetzwerk auf, dass es eine Desinformationsindustrie gibt. Man spricht von Projekt "Storykillers". Sie versuchen, die Welt zu manipulieren. Sie beeinflussen Wahlen, hacken E-Mails, entfesseln Shitstorms. Aufgedeckt wird das Team Jorge in Israel. Vgl. Die Zeit 8/16.2.23, S. 6. Auch: Buschek, C. u. a.: Die Wahrheitskiller, in: Der Spiegel 8/ 18.2.23, S. 8ff. Viele Menschen scheinen sich psychologisch in Parallelwelten zu flüchten, wo sie quasi als Religionsersatz glauben können. Der beste Schutz gegen Desinformation ist Bildung. Wer Bildung hat, braucht keine Scheinwelten und durchschaut Fälschungen. Manche Journalisten glauben sogar wider den Trend an eine goldene Zukunft des Journalismus, wenn sie den Spagat zwischen klassisch und online schaffen, Qualitätskriterien einhalten mit der zunehmenden Schnelligkeit mithalten können. Vgl. Tüchter: "Meine Heimat ist, was ich schreibe" (über Heribert Prantl und sein Buch "Mensch Prantl, 2023") in: Rheinpfalz am Sonntag, 4./5. November 2023, S. 3. Die ganze Zivilgesellschaft muss und kann gegen politische Desinformation wirken. Die klassischen und die sozialen Medien selbst sind ebenso gefordert, dagegen anzugehen, wie Regierungen und Gesetzgeber.  Die digitale Technologie hat die Bedeutung der Zivilgesellschaft bei der Produktion von alternativem Wissen erheblich gestärkt. Vgl. Progrebinschi, Thamy/ Borges Martins da Silva, Marianna: Fake News den Kampf ansagen, in: WZB/ Mitteilungen 182/ Dezember 2023, S. 16ff.  Ein Paradebeispiel ist der US-Medienkonzern Fox. Der Hauptsitz ist New York. Der US-Sender galt als treuer Verbündeter von Ex-US-Präsident Donald Trump. Nach einer beispiellosen Wahllügenkampagne nach der Niederlage von Donald Trump zahlt der rechte Medienkonzern fast 800 Mio. $ Schadensersatz. Der Vergleich soll offenbar einen peinlichen Prozess verhindern. Noch eine weitere Verleumdungsklage steht im Raum. Die Wahrheit wurde systematisch aus Angst vor Quoteneinbußen verbogen. Entschuldigung gibt es nicht im Programm. Hoffentlich ist das kein Vorgriff auf die Zukunft des Fernsehens.

 

"Float like a butterfly, sting like a bee", Muhammad Ali.

                                Der schwarzfleckige Bläuling findet sich sowohl in Asien als auch in Europa. Er ist wie ein Grenzgänger. Staaten und Menschen tun sich schwer mit der jeweils anderen Welt.  "Der  Schmetterling Du farbig weiches Wehen, das mir vom Paradiese kam, wie fremd muss ich und voller Scham vor deinem tiefen Gottesglanz mit spröden Augen stehen! Feldeinwärts ward getrieben der weiß´ und rote Schmetterling, und da ich träumend weiterging, war mir vom Paradiese her ein stiller Glanz geblieben."    Hermann Hesse         

 

                                                                                                                                                                                                                                               

 

Impressum:

Copyright ( c ):

Werner Krämer, 1996-2024, all Rights reserved. Auch Link-Sammlungen sind datenschutzrechtlich abgesichert. Für die Vervielfältigung, Wiedergabe, Verarbeitung bzw. Einspeisung (auch Zwischenspeicherung) der Inhalte muss die schriftliche Zustimmung des Urhebers eingeholt werden. Der Zugriff durch automatisierte Verfahren zum Zwecke des Speicherns, Weiterverarbeitens usw. ist untersagt. Entnahme von Informationen mit Quellenangabe und Verlinkung sind erlaubt.        

Urheber/ Autor :

Web-Design und Web-Programmierung (Layout, Technik) und Internetredaktion (Inhalt): Werner Krämer (mit einem Metaprogramm von Microsoft: Frontpage, mit Jawa stark modifiziert). Geburtsstunde des WWW allgemein war der August 1991 (das "Ältliche" der Homepage ist insofern gewollt und nostalgisch zu sehen). Erfinder waren Europäer (und nicht Amerikaner!). Richtig los ging es 1993 mit 15 Mio. Nutzern weltweit. Aber es gab nur 600 Websites online, Ein Jahr später waren es schon 10.000. Im Jahre 1996, als ich als einer von 68 Mio. Nutzern mit meiner Domain eingestiegen bin, gab es die "Internet World Expo", die erste Weltausstellung im Internet. Ich unterstütze EU-Pläne zur Reform des Urheberechts im digitalen Zeitalter ab 2018. "Das WWW wurde groß, weil Tim Berners-Lee und sein Weggefährten es selbst nicht werden wollten", Bebo White, einer der Erfinder. Zu den Erfindern gehörten Tim Berners-Lee, Jean-Francoir Groff, Arthur Secret, Bebo White, Ben Segal, Robert Cailliau, Bernd Pollermann. Kern war das Forschungszentrum Cern in der EU. Es unterstützte dann nicht die Marktreife. Das kam in den USA. Im Jahr 2021 habe ich also mein 25-jähriges Jubiläum im Internet begangen (es ist weltweit eines der ältesten E-Learning-Systeme für Ökonomie überhaupt).

Adresse:

Prof. Dr. Werner Krämer, Weinstraße 242, 67434 Neustadt. Vormals dienstlich an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, emeritiert/ manchmal noch Lehraufträge, auch an anderen Hochschulen, HWG Lu, D - 67059 Ludwigshafen am Rhein, Ernst - Boehe - Straße 4. Sie können mich noch per Email dort erreichen. Außerdem habe ich einen Zweitwohnsitz im Rheinland/ NRW nahe Köln/ Bonn.                      

Disclaimer und Haftung, Datenschutz:

Für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit und Qualität der Informationen auf dieser Site übernehme ich keine Gewähr. Für Schäden, die aus der Nutzung dieser Seiten erwachsen, übernehme ich keine Haftung. Die gilt für unmittelbare und mittelbare Schäden. Ich bin aber bemüht, für die Richtigkeit und Aktualität aller auf der Domain enthaltenen Informationen und Daten zu sorgen. Über urheberrechtliche Änderungen kann ich mich nicht ständig informieren (aber Sonderstellung des wissenschaftlichen Zwecks im Urheberrecht, Zitatrecht), unterlasse aber auf Hinweis schnellstmöglich entsprechende Texte. Ausnahmen für wissenschaftliche Seiten sind sowieso geplant (als erstes wohl in Österreich). Sollten auf Seiten, zu denen ein Link (externe Links) besteht, unerwartet rechtswidrige Hinhalte enthalten sein, so distanziere ich mich davon (da es sich um "lebende", dynamische Verweisungen handelt, ist eine ständige Kontrolle nicht möglich). Bei "toten Links" führe ich eine Korrektur nach einem Email-Hinweis durch. Ich übernehme insbesondere keine Verantwortung für externe Seiten, die bei Links-Service verlinkt sind. Sind unbeabsichtigt personenbezogene Daten (oder Identifizierungsmöglichkeiten), die dem Datenschutz unterliegen, auf der Website, so werden diese nach einem entsprechenden Hinweis unverzüglich gelöscht. Die Homepage bzw. Plattform dient nur persönlichen Zwecken, so dass ich von den Regelungen der DSGVO, die ab 25. Mai 2018 in Kraft tritt, ausgenommen bin. Trotzdem erkläre ich, dass die Website weder Werbung, noch Cookies oder Analyse-Tools enthält. Sie hat auch keine Gewinn orientierten Ausschnitte oder Seiten. Ausnahme sind Analysen, auch statistischer Art, im Rahmen des Rahmenbetreibers "Deutsche Telekom". Für diese trägt die Deutsche Telekom als Provider die Verantwortung.  

 

Mit anderen Worten (Beurteilung insgesamt):

Es handelt sich um individuell gestaltete Seiten (persönlich bzw. privat und selbst verwaltet, im Rahmen der Hochschule durch Link angesiedelt) mit Informations-, Ergänzungs- Motivations- und Dienstleistungsfunktion, in erster Linie für StudentInnen in aller Welt (Hauptzielgruppe; mittlerweile viele andere Nutzer im Rahmen von Open Science, auch Führungskräfte sowie interessierte Laien). Reputation muss heute darüber hinaus aktiv im Internet ("Web-Visitenkarte", "Internet-Leumund", "Netz-Image", satirisch: "Interlaus") mitgestaltet werden. "Jeder Mensch gilt in der Welt nur so viel, als er sich selbst geltend macht", Knigge. Die Homepage bzw. Plattform bietet neue, nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, die zunehmend von vielen KollegInnen ausgereizt werden. Längerfristig wird eine noch umfassendere Lernplattform ("Blended Learning") und in Elementen eine Art "Blog" ausgebaut.  Damit wird ein Informationsverhalten "on demand" (asynchrone Kommunikation) für die Studierenden, interessierte Laien und Führungskräfte ermöglicht. Als sehr nützlich hat sich die Plattform auch für StudentInnen im Ausland erwiesen (Praktikum, Auslandssemester, insbesondere bei Management Ostasien/IBMEA). Im Informationszeitalter sollte man den Studenten auch helfen, "Empowerment" für eine qualitative Nutzung des Internet in den Wirtschaftswissenschaften zu entwickeln (dies versuche ich insbesondere mit den Links und Hinweisen in den Veranstaltungen). Open Science wird sicher in Zukunft an Bedeutung gewinnen zusammen mit Open Access, wie sie diese Plattform bietet (wird in Zukunft auch bei der Karriere von Wissenschaftlern der Ökonomie berücksichtigt werden). Der Wissenschaftler kann sich durch die eigene Plattform zunehmend von der Institution "Hochschule" verselbständigen. Der Inhaber ist  - wie die meisten Pädagogen - ein Menschenfreund, der an das Gute glaubt und mit dieser Homepage/ Plattform etwas nachhelfen will. Ich sehe mich in erster Linie meinem Gewissen verpflichtet. Der Autor will niemandem etwas Böses (getreu der buddhistischen Metapher von den drei Affen, die sich Ohren, Augen und Mund zuhalten: sie bedeuten "Nichts Böses hören, nichts Böses sehen , nichts Böses sprechen"), so wie diese "Site" für meine StudentInnen auch nicht verpflichtend ist.  Für die Autorenschaft der Sprüche und ökonomischen Zitate, die zum Original-Lesen anregen, das Personelle und den historischen Zeitbezug der Wissenschaft vermitteln sowie das Universelle der Kulturen aufzeigen und auflockern sollen, kann ich nicht in jedem Falle die Gewähr übernehmen. Ich bin auch nicht in der Lage, Urheberrechte in Perfektion zu überblicken (wegen der starken Dynamik und Intransparenz), Unterlassungswünschen komme ich schnellstmöglich nach (dabei sind immer wissenschaftliche, nicht gewerbliche, Zwecke mit einem Sonderrecht/ Zitatrecht zu tolerieren). Den "Geier-Anwaltsbüros" (bevorzugter Sitz und Korruptionsplattform war Hamburg; hier habe ich einige Kämpfe hinter mir) ist zum Glück gesetzlich das Handwerk gelegt worden. Web 2.0-Elemente sind mir im Moment noch zu ineffizient, sie werden sich aber durch eine verstärkte zukünftige Präsenz in Sozialen Netzwerken ergeben. Meine Seiten werden zunehmend von Studentinnen und Studenten anderer Hochschulen und anderen Nutzern, auch im Ausland (weil die Übersetzungsprogramme immer besser werden und sie automatisch in Browsern angeboten werden), besucht. Für Hinweise auf inhaltliche Fehler oder Verbesserungsvorschläge bin ich sehr dankbar. Insofern sind diese Seiten inzwischen viel mehr Plattform als Homepage (nur um die Reputation zuzeigen).

Eine Garantie dafür, dass die Plattform bzw. Homepage nicht auf erwartete zukünftige Misserfolge, verschlafene Vorträge, Urlaubsbilder (Ansätze sind schon da) und Selbstdarstellung von privaten Hobbys - wie bei vielen amerikanischen Kollegen üblich - ausgedehnt wird, kann nicht übernommen werden.

 

"Während er aber den Stoff bereitlegen wollte für andere, die Geschichte zu schreiben beabsichtigen, hat er eher den Toren einen Dienst erwiesen, die nun versuchen werden, seine Texte mit der Brennschere aufzufrisieren", Cicero (106 - 43  v. Chr., römischer Staatsmann, Schriftsteller und Redner, eigentlich Marcus Tullius. Cicero, der Beiname, bedeutet "Kichererbse") über "De Bello Gallico" von Caesar. Im Jahre 2007 ist ein interessantes Buch über beide erschienen: G. Haefs, Caesar, München. Hier finden sich auch kreative Finanzierungsmodelle, die zeigen, das alles schon mal war. Sehr lesenswert ist der historische Roman von Robert Harries über Cicero. Mit deutlichen Bezügen zur Gegenwart wird auch der Zerfall des Staatswesens erzählt. Vgl. Dictator, München 2015. Ebenfalls in der Nähe von Rom und im römischen Reich spielt der Roman von Eugen Ruge "Pompeji", München 2023 (dtv). Historisches und Fiktives vermengen sich. Es gibt Umweltschutzvereine, Feminismusdebatten, Sprachensensibilitäten, Kritik am imperialen Westen (das römische Reich!). Vor dem Vulkanausbruch prallen die Weltanschauungen wüst aufeinander. Der Roman hat alle möglichen Anspielungen auf gegenwärtige Debatten. Eine grundlegende Botschaft gibt es aber nicht. Vielleicht die noch, dass man nicht zu wissenschaftsgläubig sein sollte. Zeitlos ist: Die Neigung der Demokratie zur Vetternwirtschaft und die Unterwanderung der Politik durch ökonomische Interessen.

"Ich habe nicht für die Zustimmung und Applaus in der Gegenwart geschrieben, sondern für die Nachwelt; und ich werde zufrieden sein, wenn in der Zukunft Menschen, die sich mit diesen Vorkommnissen befassen oder mit Vorkommnissen, die mit großer Wahrscheinlichkeit in ähnlicher Form erfolgen werden, meine Erzählung nützlich finden werden", Thukydides, Der Peloponnesische Krieg.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   

Präsenz in Sozialen Netzwerken:

LinkedIn, Xing, Whats app, Facebook,  Twitter (die letzten zwei zur Ansicht, damit man sieht, wie man es in der Wissenschaft nicht machen sollte). Auf dem Laufenden halte ich mich auch über TikTok und Instagram. Noch halte ich den Wert für die Wissenschaft für sehr begrenzt.

 

Nutzen der Sozialen Netzwerke und anderer E-Learning-Systeme:

Die Sozialen Netzwerke haben spezifische Stärken, die nur in Kombination im wissenschaftlichen Bereich zur Geltung kommen. Für virtuelle Vorlesungen klassischen Typs eignen sich YouTube und Tiktok (Potcast; für meine wenigen Veranstaltungen nicht sinnvoll). Für die StudentInnen bieten sie aber Zugang zu den berühmtesten Professoren der Ökonomie (guter Vergleich der Qualität). Für schnelle, unproblematische Kommunikation ist Whats Apps nützlich. Ansonsten sind Dienst-Email, Skype und E-Learning-Systeme (Moodle, Olat) besser. Letztere bieten mehr Datenschutz und spezifische Vorteile (Vergabe von Themen, Einstellen von Lehrmaterial, Bündeln von Lehr-Modulen, Open Books - Klausuren). Twitter und Instagram sind nützlich, wenn eine Person sowieso schon stark als Marke in der Öffentlichkeit steht und bekannt ist. Ich selbst sehe mich nicht als Marke und trete als Person eher in den Hintergrund. Diese Medien sind für geschäftliche (z. B. Werbung, Influencer), weniger für wissenschaftliche Zwecke geeignet. Sie haben mehr missionarischen Charakter. Facebook zwingt seine Nutzer in das eigene System und fördert dort die interne Kommunikation, die für die Wissenschaft nicht so viel bringt. Facebook will in erster Linie Werbeeinnahmen generieren.

Am besten in der Wissenschaft helfen die beruflichen Netzwerke. Sie stellen wichtige Filter für Zielgruppen dar. Ich nutze LinkedIn als persönliches Alumni-Netzwerk und für internationale Kontakte, überhaupt nicht für die Verbreitung wissenschaftlicher Artikel oder Äußerungen (das findet nur auf dieser Plattform statt; ich will keine Belästigung darstellen). Xing ist vor allem im deutschsprachigen Raum nützlich. Es wird stark von Selbständigen und KMU genutzt (Kundenbindung und Kundenmanagement). Das Netzwerk ist ganz wichtig für Berater und sonstige freiberuflich oder selbständig Tätige (z. B. Coaching). Das gilt auch für Subnetzwerke im beruflichen Bereich (z. B. bdvb, diese Netzwerke werden allerdings zurückgefahren). In Xing sind regionale Netzwerke der Ökonomie sehr stark organisiert: Gemeinwohl-Ökonomie, Donat-Ökonomie und Ökologische Ökonomie. So können sehr interessante Veranstaltungen über Zoom, Webex oder Teams durchgeführt werden. Das führt zu einer starken Mobilisierung in der Ökonomie, die ihr durchaus zugute kommt. Xing ist allerdings auf dem "absteigenden Ast" und baut diese Gruppen systematisch zurück. Das Netzwerk müsste sich neu erfinden.

Meine eigene Plattform fußt auf schnellerem komfortableren Lesen mit höchster Aktualität, verbunden mit Suchen. Sie liegt also relativ nahe bei klassischen Fach-Büchern und Lehrbüchern sowie Fachzeitschriften (sind fast immer als Quellen angegeben) und soll sie ergänzen. Ich versuche, sie immer optimaler mit anderen Methoden zu kombinieren. Das hat eine große Dynamik und gleicht einem ständigen Experiment. Der Blogg-Bereich ist auf ein Minimum beschränkt. Im Vordergrund steht das Angebot von möglichst neutralen Infos, die den Nutzer zu einer eigenen Meinungsbildung ermuntern sollen (eher humanistisches Bildungsideal, wie schon gesagt). Berührungsängste zu Themen gibt es aber nicht (keine Tabus: Karl Marx, KPCh, das spezielle Verhältnis Russland-Deutschland, Migrationsrentabilität usw.).  Cancel Culture, kulturelle Aneignung  und ähnliches (siehe oben) sind mir ein Gräuel und eine nutzlose Mode.

Immer mehr Ökonomen entdecken aber die sozialen Netzwerke (die Zahl bei Twitter, Facebook und anderen wächst), um Forschungsergebnisse zu teilen oder die Wirtschaftspolitik zu kommentieren. Dadurch wird auf der einen Seite der Wissenstransfer enorm beschleunigt. Auf der anderen Seite kann die Reputation der Wissenschaft leiden. Vgl. Losse, Bert: Die neue Twitter-VWL, in: Wiwo 44/ 28.10.22, S. 38f. Die Übernahme von Twitter durch den reichsten Mann der Welt Elon Musk wirft viele Fragen auf: Viele Politiker twittern und verbreiten Botschaften. Gerade in den USA wird die Stellung zu Trump im Wahlkampf entscheidend sein.

Besonders umstritten ist die Social-Media-App TikTok. Sie zensiert wohl politisch heikle Inhalte. Sie dürfte auch zum Ausspionieren von Journalisten und Wissenschaftlern genutzt werden. In den USA gibt es eine Verbotsdiskussion und anderseits Proteste gegen ein Verbot. Es geht darum, ob Daten von der Regierung Chinas genutzt werden könnten. Trotzdem sollte man die App nicht verbieten.

1985 programmierten kalifornische Hippies eines der ersten sozialen Netzwerke der Welt. Es hieß "The Well" (in Sausolito/ Kalifornien). Auffällig waren fünf Merkmale: 1. Die Gemeinschaft war nicht sehr groß. Es kam deshalb bald zu zahlreichen "fleshmeets" (persönlichen Treffen). 2. Die Moderation war in betont zurückhaltendem Stil. 3. Verhaltensauffällige Mitglieder wurden "kommunikativ belagert". 4. Abo-Modell und Verzicht auf Anzeigen. 5. Die Mitglieder waren sich alle ähnlich (homogen). Man sprach von einer virtuellen Gemeinschaft. Schönheit und Schrecken zeigten sich schon in der Pioniergemeinschaft. Vgl. Pörksen, Bernhard: Alle mit allen verbinden, in: Die Zeit Nr. 14, 31. März 2021, S. 19.

Eine ganz kritische Haltung zu den sozialen Netzwerken hat einer ihrer Erfinder: Negative Folgen sozialer Medien: 1. Stammesdenken oder Gang-Mentalität: Rückzug in die digitale Filterblase, in die moralisch homogene Gruppe, die sich gegenüber dem Feind abgrenzt. 2. Einfluss auf die Psyche: Junge Männer werden durch die sozialen Medien aggressiver, junge Frauen eher depressiver. 3. Wenn die Plattformen zivilisiert werden (Desinformationen abwehren), steigt gleichzeitig ihre Macht weiter. 4. Die sozialen Medien wirken wie eine Manipulationsmaschine: Sie verkaufen die Aufmerksamkeit und die Daten ihrer Nutzer an Werbetreibende und andere Propagandisten (Jaron Lanier: Zehn Gründe, warum Du Deine Social Media Accounts sofort löschen musst, 2019, Englisch 2018. Er war in der Forschung bei Microsoft tätig).

Macht sozialer Netzwerke:  Nutzerdaten sind die Basis des Geschäftsmodells. Sie können aber leicht missbraucht werden. Die Frage ist, wer den Zugang bekommt. Netzwerke tragen politisch zur Polarisierung bei. Sie können die Demokratie gefährden. Netzwerkausfälle können dramatische Folgen haben. Vgl. von Niall Ferguson, The Square and the Tower, 2017 und sein Artikel bzw. Interview in Die Zeit, Nr. 53, 20.12.17, S. 24. Bei Twitter werden emotionalisierende und agitierende Tweets nach oben gespült (Algorithmus). Trotzdem lieben Forscher Twitter.

 

Handy: Die Wirkung der sozialen Netzwerke wird durch das Handy verstärkt. Am 3. April 1973 machte Martin Cooper, Ingenieur bei Motorola, den ersten Anruf mit einem Mobiltelefon in New York. Das heutige Standard-Handy brachte 2007 Apple-Gründer Steve Jobs heraus (iPhone). Das Smartphone kann fast Alles (Surfen, Zeitung lesen, Banküberweisung, Terminkalender, Wecker, Übersetzer, Videos sehen, Nachrichtenübermittlung, Fotoapparat und vieles mehr) und hat eine unfassbare Rechenleistung (120 Mio. mal so viel wie der IBM-Computer, der die Mondlandung 1969 ermöglichte). Zusammen mit meinem System und ChatGPT kann man wahrscheinlich jede ökonomische Prüfung bestehen. Vgl. Die Rheinpfalz, 15./16. April 2023, S. 1. Smartphones verändern in jedem Falle die Gehirne der Kinder. Das ist mittlerweile erwiesen. Noch genauer erforscht werden muss die genaue Wirkung. Vgl. NZZ 10.4.24, S. 11.